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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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mehr oder weniger elegant das Thema. »Und wie sieht es bei dir aus?«
    Sie blickte auf die Bescherung auf dem Küchenboden. »Ich wollte mir gerade eine Tasse ›Sweet Dreams‹, wie Minerva ihren Tee nennt, aufbrühen. Und Max nagt gerade an einem Leckerchen.«
    »Du verwöhnst mir den Hund zu sehr.«
    »Macht dir das etwas aus?«
    »Nicht im Geringsten.«
    »Ich meine, macht es dir etwas aus, dass er bei mir ist?«
    Sam gab einen kehligen Laut von sich. »Himmel, du sorgst besser für ihn als ich; als ich es getan habe. Selbst wenn ich ihn zurückhaben wollte, würde er mich nicht mehr zurückhaben wollen.« Er lenkte die Unterhaltung unvermittelt in eine andere Richtung. »Bereit für die Fahrstunde morgen?«
    »Ich denke schon.«
    Er rieb sich mit der Hand einige Male über seine leicht behaarte Brust. »Wir fahren morgen über Land und gucken mal, wie du mit holprigem Gelände fertig wirst, das nicht so schön geteert ist wie die Straßen in der Stadt. Wenn alles gut geht, können wir dich zur praktischen Prüfung anmelden.«
    Ihr Magen zog sich zusammen. »Allein schon der Gedanke, mit jemand anderem auf dem Beifahrersitz zu fahren, der jede meiner Bewegungen beobachtet, macht mich nervös.«
    »Glaub mir, jeder ist aufgeregt, wenn er seine Fahrprüfung macht«, versuchte Sam sie zu beruhigen.
    »Warst du das auch?«
    Es entstand eine kleine Pause. »Nein.« Er schnaubte verächtlich. »Aber ich war auch ein großspuriger, überheblicher Sechzehnjähriger. In dem Alter hielt ich mich für ziemlich unbezwingbar.«
    »Das tun die meisten Sechzehnjährigen«, sagte sie, plötzlich nachdenklich.
    »Aber du warst es nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Was hast du mit sechzehn gemacht?«
    Sie machte den Mund auf, und ohne groß nachzudenken, sprudelte es unzensiert aus ihr heraus: »Ich wollte so gern wie die anderen sein. Ich hatte den brennenden Wunsch, auch den Führerschein zu machen.« Sie seufzte leise. »Aber besser spät als nie, oder?«
    »›Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können‹«, zitierte Sam mit sanfter Stimme.
    »Wer hat das gesagt?«
    »George Eliot.«
    »Dann war George Eliot eine weise Frau.«
    »Ja, das war sie.«
    Da gab es noch etwas, das sie Sam schon seit einigen Wochen hatte sagen wollen. »Du warst ein sehr geduldiger Lehrer, Sam.«
    »Und du bist eine gute Fahrerin. Du bist geradezu ein Naturtalent. Du hast dich hinter dem Steuer so selbstverständlich verhalten wie eine Ente im Wasser.«
    Sie errötete leicht. »Denkst du das wirklich?«
    »Ja.«
    »Mir ist durchaus bewusst, dass du ein viel beschäftigter Mann bist, und deshalb weiß ich es umso mehr zu schätzen, dass du dir trotz deines gedrängten Terminkalenders noch Zeit für mich genommen hast.«
    »Hey, für dich habe ich immer Zeit«, sagte Sam, und seine Stimme wurde plötzlich ganz leise.
    Die Nacht wurde auf einmal sehr intim.
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen, um mich zu revanchieren.« Gillian merkte plötzlich, dass ihr Mund ganz trocken war.
    »Das ist nicht nötig. Ich weiß, dass du mein Haus auf Vordermann bringst. Sylvia spricht unentwegt davon beziehungsweise von dir. Sie findet, du bist eine erstaunliche Frau.«
    »Ich mag sie auch.«
    »Möchtest du wissen, was sie noch zu mir gesagt hat, als sie letzte Woche das Haus meiner Eltern geputzt hat?«
    Wahrscheinlich etwas in der Art der verrückten, schwärmerischen Komplimente, mit denen Sylvia sie in den vergangenen Wochen bombardiert hatte.
    Gillian gab dem Gespräch schnell eine andere Wendung. »Weil wir gerade von deinen Eltern sprechen: Du hast heute eine Postkarte von ihnen bekommen.« Sie streckte die Hand nach dem Stapel Post aus.
    »Woher diesmal?«
    »Von einem Freizeitpark in Kalifornien. Vorne ist eine Achterbahn abgebildet, und darauf steht: ›Erleben Sie einen wilden Ritt auf dem urzeitlichen Ungeheuer.‹ Und weiter: ›Wagen Sie nicht, zu schreien.‹«
    »Meine Mutter liebt Freizeitparks. Sie liebt auch Achterbahnen. Bei meinem Vater bin ich mir da nicht so sicher«, konstatierte er. »Lies ruhig vor, was sie mir schreiben«, drängte er sie.
    »›Lieber Sam‹«, las sie laut, »›ich musste deinen Vater bestechen, damit er auf die Achterbahn geht. Er zieht das Riesenrad vor, auf dem wir heute sechsmal gefahren sind. Als Nächstes planen wir, auf dem Highway 1 die Küste in Richtung Weinregion hochzufahren. Hoffe, du verbringst einen wunderbaren Sommer. Herzliche Grüße an Gillian. Alles Liebe, Mom und Dad.‹« Sie

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