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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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Tee mache?«
    Seine Antwort war ein leises Wuff.
    Mit Max auf den Fersen stieg Gillian die Treppe hinunter. Nachdem sie schon über eineinhalb Monate in diesem Haus wohnte, fand sie den Weg auch im Dunkeln. Sie blieb stehen und blickte aus dem Fenster. Die Lampe über Sams Haustür strahlte wie ein Leuchtfeuer in die Nacht. Nur die Straßenlaterne an der Ecke sorgte zusätzlich noch für etwas Licht. Ansonsten war die Welt dunkel und still und lag in tiefem Schlaf.
    Gillian knipste das Licht in der Küche an. Bei ihrem Anblick überkam sie sofort ein Gefühl der Freude, ja sogar des Stolzes. Eine helle, strahlend sonnengelbe Küche war eindeutig eine Verbesserung gegenüber den zuvor bonbonsüßen rosa Wänden.
    Dank Sylvia, einer Frau mit, wie sich herausstellte, vielen Talenten, zu denen nicht zuletzt handwerkliches Geschick gehörte, was Gillian leider völlig abging, war die Küche in einem Bruchteil der Zeit gestrichen, die Gillian allein dafür gebraucht hätte.
    Während der Arbeitsstunden Seite an Seite hatten sie Freundschaft geschlossen. Sie hatten sogar beschlossen, in zwei Tagen auch die Schlafzimmer oben zu renovieren.
    Max ließ sich in der Mitte der Küche nieder. Seine Augen folgten jeder Bewegung von Gillian. Sie füllte den Wasserkessel mit Wasser und setzte ihn auf den Herd. Dann holte sie eine Tasse und eine Untertasse aus dem Hängeschrank, den sie nach dem Kamillentee durchforstete, den Minerva ihr ein paar Wochen zuvor für den Fall, dass sie nicht schlafen konnte, geschenkt hatte.
    Und heute war so eine Nacht.
    Gillian war gerade dabei, die Teetüte zu öffnen, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Auf der anderen Seite des Geländes, das zwischen ihren beiden Häusern lag, ging das Licht in Sams Küche an, das heißt natürlich in der Küche seiner Mutter.
    Sie sah, wie Sam den nackten Oberkörper – er trug nur einen Slip – vorbeugte und den Kühlschrank öffnete. Während er sich mit der einen Hand den Bauch rieb und mit der anderen an der Kühlschranktür abstützte, inspizierte er den Inhalt. Sein Haar war zerzaust, so als sei er gerade mit den Fingern durchgefahren. Sie konnte sogar die Haarsträhne erkennen, die ihm wie so oft in die Stirn fiel.
    Gillian befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge und schluckte.
    Sam war halb nackt.
    Genau genommen sogar mehr als halb.
    Sie dachte an den Schnappschuss von ihm, den sie in der Kanzlei von Dutton, Dutton, McQuade & Martin gesehen hatte, als sie das erste Mal seinen Namen gehört und von seiner Existenz erfahren hatte, den Schnappschuss, den sie in der Limousine auf der Fahrt in die Stadt eingehend studiert hatte.
    Gillian stieß hörbar den Atem aus. Sams Schultern waren tatsächlich lächerlich breit. Mit seinen maskulinen Zügen war er tatsächlich ausgesprochen attraktiv, und trotzdem war er definitiv kein Schönling.
    Es war athletisch gebaut. Die Arme waren muskulös, die Kinnpartie wirkte wie gemeißelt, die Ohren lagen flach am Kopf an. Die Nase war im Vergleich zum übrigen Gesicht perfekt proportioniert, nicht zu groß und nicht zu klein. Auf dem Nasenrücken erkannte man eine kleine Wölbung, und sie fragte sich, ob er sie sich beim Football vielleicht einmal gebrochen hatte. Zu alledem hatte er dieses lässige, zerzauste, unglaublich sexy wirkende Aussehen eines Mannes, der gerade aus dem Bett gekrochen war.
    Was für eine Farbe seine Augen nachts um drei wohl hatten? Ob seine Haut noch warm war? Roch er nach frischen Laken und männlichem Schlaf? Hatte er eine nächtliche Erektion gehabt?
    Gillian stöhnte laut auf. Sie musste daran denken, wie es sich angefühlt hatte, als sich sein Körper an den ihren gepresst hatte – fest und hart wie Stahl.
    Ihr wurde plötzlich heiß, ihre Wangen fingen an zu glühen; sie atmete schneller, das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Hier also, in ihrem fleischlichen Verlangen, lag der Grund für ihre Schlaflosigkeit. Ein Teufel in Tarnkleidung, ja, das war er.
    Von Kleidung konnte allerdings kaum die Rede sein.
    »Reiß dich zusammen, Mädchen«, schimpfte sie mit sich selbst.
    Der Kessel auf dem Herd begann zu pfeifen wie eine Dampflok. Gillian stellte die Teetüte schnell auf der Theke ab und drehte die Flamme aus. Als sie wieder hochblickte, sah sie Sam am Küchenfenster stehen und merkte, dass er sie beobachtete.
    Er hob die Hand.
    Nur zögerlich folgte sie seinem Beispiel.
    Dann verschwand er plötzlich.
    Die Stille der Nacht wurde vom schrillen Klingeln des Telefons an der Wand hinter

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