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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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und ihr Pick-up machte wieder einen Satz nach vorne.
    Das ist doch völliger Wahnsinn , dachte sie.
    Das war jetzt kein Spiel mehr und auch kein Dummejungenstreich. Das war bitterer Ernst. Der Fahrer in dem schwarzen Pick-up schien entschlossen, sie von der Straße zu drängen.
    Ihr Mund war plötzlich trocken. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals, und es fiel ihr schwer, zu schlucken. Ihr Herz raste. Ihr Magen drehte sich um. Sie fühlte sich hundeelend und glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde fragte sie sich, ob ihre Eltern den Unfall damals hatten kommen sehen? Vielleicht die Gelegenheit hatten, sich noch ein letztes Wort zu sagen? Oder waren sie in dem einen Augenblick glücklich und lebendig gewesen und im nächsten einfach weg?
    Gillian umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen. Vor ihr machte die Straße eine scharfe Kurve. Sie drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Der Motor heulte auf.
    Sie schoss vorwärts.
    Die schwarze Bedrohung entschwand ihren Blicken in einer Staubwolke.
    Doch als sie sich fast schon in Sicherheit wähnte, wurde ihre Stoßstange erneut getroffen – einmal, zweimal, immer wieder und immer stärker. Das Lenkrad war von ihren schweißnassen Händen schon ganz rutschig.
    Ihr Pick-up brach nach rechts aus. Im Bruchteil einer Sekunde sah Gillian den Graben vor sich und dann das Maisfeld auf sich zukommen. Maishalme mit ihren seidigen Quasten peitschten durch den Aufprall auseinander und schlugen wild gegen die Windschutzscheibe. Sie versuchte sich daran zu erinnern, was sie bei Sam in den Fahrstunden gelernt hatte.
    Ruhe bewahren.
    Nicht auf die Bremse treten.
    Auskuppeln.
    Gegensteuern.
    Unbedingt die Kontrolle über den Wagen behalten.
    Der Ford Ranger polterte über den unebenen Boden. Dreckklumpen, kleine Steine und zerbrochene Maishalme spritzten in die Luft. Die Muskeln in ihren Armen und an den Schultern waren durch die körperliche Anstrengung bis zum Zerreißen angespannt. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie bekam kaum Luft.
    Im letzten Moment war das schreckliche schwarze Ungeheuer an ihr vorbeigeflogen und die Straße hinunter verschwunden. Sie trat auf die Bremse und kam endlich zum Stillstand. Gillian rang nach Luft. Sie versuchte, bewusst aus- und einzuatmen.
    Einfach nur zu atmen.
    Dann war es plötzlich um sie geschehen. Sie zitterte am ganzen Körper, stand unter Schock. Sie legte den Kopf auf das Lenkrad und begann hemmungslos zu schluchzen.
     
    Der Tag war ein einziger Albtraum gewesen, dachte Sam, als er seine Aktentasche zusammen mit dem Jackett auf den Beifahrersitz warf. Der Richter hatte seinen Fall niedergeschlagen. Vor dem Mittagessen war sein Bürocomputer abgestürzt. Dann musste er das Mittagessen ausfallen lassen, weil sich eine ehemalige Klientin an seiner Schulter ausweinen wollte … gratis. Carol war in Urlaub. Max blies Trübsal. Sylvia redete nicht mehr mit ihm, und Gillian ging ihm aus dem Weg. Nicht dass er ihr daraus einen Vorwurf machen konnte, er selbst hatte sich in letzter Zeit auch nicht gerade als Mr. Sunshine präsentiert.
    »Ist das Leben nicht wunderbar?«
    Im Explorer herrschte eine brütende Hitze. Er hatte an diesem Morgen vergessen, die Scheiben herunterzudrehen. Man hatte das Gefühl, in einem Backofen zu sitzen. Das Hemd hatte er schon auf dem kurzen Weg vom Büro zum Parkplatz so durchgeschwitzt, dass es ihm am Rücken klebte.
    Er steckte den Schlüssel in das Zündschloss und drehte die Klimaanlage voll auf. Dann lockerte er seine Krawatte und riss sie sich vom Hals. Achtlos warf er sie auf sein Jackett. Anschließend knöpfte er sich die Manschetten auf und krempelte die Ärmel bis zum Ellbogen hoch.
    Das Handy in seiner Brusttasche klingelte. Er nahm es heraus und blickte auf das Display. »Charles« las er. Für einen Moment war er versucht, den Anruf zu ignorieren.
    Er drückte auf die Taste. »Hallo, Gillian.«
    »Sam?«
    »Ja.«
    »Wo bist du?«
    Wie, kein ›Hallo Sam‹? Kein ›Wie geht’s dir, Sam?‹? Kein ›Hast du ein bisschen schlafen können, Sam?‹? Kein ›Du fehlst mir, Sam‹? Nur ein ›Wo zum Teufel steckst du, Sam?‹?
    »Ich bin auf dem Parkplatz vor meinem Büro.« Er stupste seine Sonnenbrille die Nase hoch – sie saß auf der bleibenden Beule, die er einem Linebacker namens Tom Robinson verdankte, der sie ihm im letzten Viertel der Football-Staatenmeisterschaft im letzten Seniorjahr an der High School verpasst hatte. Wenigstens hatte er als

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