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Küss mich wie damals

Küss mich wie damals

Titel: Küss mich wie damals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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guten Zweck verwendet.“
    „Ich hätte Sie nie für geizig gehalten. Da sieht man, wie man sich täuschen kann.“
    „Sie kennen mich besser als alle anderen Leute“, erwiderte Frances auflachend. „Sie wissen genau, dass ich nicht geldgierig bin.“
    „Nein?“
    „Natürlich nicht!“
    „Ihnen ist aber bekannt, dass Seine Gnaden angeblich auf Brautschau ist, nicht wahr?“
    „Na und?“
    „Ich frage mich, ob er unverheiratet nach Derbyshire reisen wird.“
    „Was hat das mit mir zu tun?“
    „Falls Sie Wert auf Geld legen, sollten Sie wissen, dass er sehr reich ist. Die Klatschmäuler erzählen sich jedoch, dass er keine sehr glückliche Ehe geführt hat und ihm das anzulasten sei. Er ist zu steif und zu verknöchert, um eine Frau glücklich zu machen. Nur sein großer Reichtum kann eine Dame bewegen, über seine Fehler hinwegzusehen.“
    „Ich glaube, Sie sind eifersüchtig auf ihn, Sir Percy!“
    „Überhaupt nicht“, erwiderte er beim Verlassen des Parks. „Aber halten Sie mir später nicht vor, ich hätte Sie nicht gewarnt.“
    Schweigend und sehr nachdenklich kehrte Frances mit ihm nach Hause zurück. Kaum war sie dort eingetroffen, sah sie die Kutsche Seiner Gnaden die Straße herunterkommen. Es schien zur Gewohnheit zu werden, sich vor der Haustür zu begegnen. Frances nahm sich vor, daran zu denken, dass er großen Wert auf Pünktlichkeit legte, und sich in Zukunft nicht mehr zu verspäten. Sie hielt das Pferd an, und Sir Percival half ihr beim Absitzen. Im gleichen Moment kam die Kutsche Seiner Gnaden neben ihr zum Stehen.
    Marcus fand, Ihre Ladyschaft sähe hinreißend aus. Er sprang auf die Straße und verneigte sich. „Guten Tag, Madam.“
    Sie neigte leicht, fast hochmütig, den Kopf, lächelte jedoch. „Bin ich zu spät, Euer Gnaden, oder sind Sie zu früh gekommen?“
    „Ich bin pünktlich, Madam. Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige. Wer bin ich, unhöflicher als ein König zu sein?“
    „Das werde ich mir merken, Euer Gnaden. Möchten Sie ins Haus kommen? Wollen Sie sich uns anschließen, Sir Percival?“
    „Nein, danke“,murmelte er, ergriff Lady Frances’ Hand und hob sie zum Kuss an die Lippen. „Ich habe noch etwas zu erledigen.“
    „Vielen Dank für Ihre Begleitung.“
    „Es war mir ein Vergnügen, Madam. Auf Wiedersehen, Euer Gnaden, Lady Lavinia“, fügte Percival hinzu, saß auf und ritt davon.
    „Ich werde nicht lange bleiben“, wandte Marcus sich an den Reitknecht, der hinzugekommen war, um das Pferd Ihrer Ladyschaft in den Stall zu bringen. „Bitte passen Sie auf mein Gespann auf.“
    Es erleichterte Frances, dass er nicht vorhatte, länger zu verweilen. In der Halle nahm der Butler seinen Hut und seine Handschuhe entgegen, dann Lady Lavinias Pelisse und ihren Hut. Frances führte die Herrschaften in ihr Atelier, entschuldigte sich und ließ sich rasch von der Zofe umkleiden.
    Eine Viertelstunde später war sie zurück und sah Lady Lavinia mit dem Rücken zu sich am Fenster stehen. Marcus schlenderte an den aufgehängten Bildern entlang und betrachtete sie.
    „Diese sind gut“, meinte er, „sehr viel besser als Lady Willoughbys Porträt.“
    „Vielen Dank. Ich habe sie zu meinem Vergnügen gemalt.“
    „Sie sollten sie ausstellen, anstatt sie zu verstecken.“
    „Ich verstecke sie nicht“, entgegnete Frances, dachte an die Bilder, die sie vor siebzehn Jahren von Marcus gemalt hatte, und war froh, dass sie verkehrt herum an den Wand lehnten. Er sollte nicht sehen, dass sie die Gemälde aufgehoben hatte. „Jeder Besucher, der mein Atelier betritt, kann diese Bilder sehen.“
    „Sie haben sie noch nie ausgestellt?“
    „Nein. Sie entsprechen nicht dem herrschenden Geschmack.“
    „Das sieht man sofort. Sie sind viel zu realistisch. Sie haben einen kühnen Pinselstrich, Madam, aber meiner bescheidenen Meinung nach zeichnet das Ihre Malkunst aus. Ich bin sicher, ein kundiges Publikum würde den Wert Ihrer Bilder sofort erkennen.“
    Frances lachte. „Glauben Sie, jemand würde gern ein Bild mit einem toten Fuchs im Salon aufhängen?“
    „Nein, vielleicht nicht gerade dieses Gemälde. Wieso haben Sie es gemalt?“
    „Das Sujet faszinierte mich. Ich finde es barbarisch, Füchse zu hetzen.“
    „Sie sprechen mir aus der Seele, Madam“, warf Lavinia ein. „Auch ich hasse Treibjagden. Im letzten Jahr hat Papa mich überredet, an einer teilzunehmen. Das Reiten hat mir Freude gemacht, aber ich fand es schrecklich, als die Hunde den Fuchs

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