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Kuess mich

Kuess mich

Titel: Kuess mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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grasten Kühe mit Neid erregender Gelassenheit vo r sich hin. Irgendwie war noch nichts so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Dieses Kaff hatte sich ungeahnt unberechenbar gezeigt, genau wie Chris. Gestern Nacht war er ziemlich nett gewesen. Er war ihr hinterhergekommen und hatte sie nach dem Fiasko hoch in die Scheune getragen. Wieso war er eigentlich gegangen? Er hätte sich neben sie legen können. Dann hätte Sam beim Aufwachen der Schlag getroffen, oder sie hätte sich noch besoffener gegrinst. Er roch aber auch gut. Alleine der Gedanke daran zog ihre Mundwinkel nach oben.
    >> Bist du bekifft? <<
    Sam schreckte hoch, weil die bekannte Stimme viel zu unerwartet an ihr Ohr drang. Noch während sie sich hochraffte , fand ihr Blick die Huskyaugen, die sie nur kurz anfunkelten, weil Chris sich gleich wieder die schwarze Sonnenbrille ins Gesicht zog.
    >> Keine Drogen! << , entgegnete Sam während sie aufstand und hoffte, dass ihr Herz ihr nicht gleich vor Aufregung aus der Brust springen würde.
    Es begann in einem Tempo zu schlagen, das ausgereicht hätte , um ihren Körper auch auf der Flucht mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Was wollte es ihr damit sagen? Wahrscheinlich dass sie laufen sollte.
    >> Ich hab dich gesucht! <<
    >> Aha und deshalb liegst du im Gras und grinst? Wolltest du mich hierher teleportieren, oder was? <<
    >> Hat doch geklappt, oder? <<
    Chris schnaubte. Er wirkte genervt, oder reserviert, oder beides. Sam konnte ihn nur ganz schwer einschätzten. Als er sich umdrehte und in Richtung Scheune ging, lief sie ihm nach.
    >> Ich wollte mich entschuldigen! <<
    Chris reagierte nicht. Sam mochte es nicht ignoriert zu werden, aber sie musste das hier über die Bühne bringen, egal wie.
    >> Ach komm schon! Als hätte sich noch nie jemand übergeben, den du geküsst hast! << , scherzte sie unbeholfen.
    Sie war nicht gut darin sich zu entschuldigen, aber sie war gut darin peinliche Situationen noch unangenehmer werden zu lassen. Sam lachte gequält. Mit aufgerissenen Augen machte Chris auf dem Absatz kehrt und baute sich vor ihr auf.
    >> Jetzt hör mal zu, du Schnapsdrossel! Es gibt zwei Dinge die ich auf den Tod nicht ausstehen kann! Das sind zum einen egozentrische, narzisstische Mensch, die sich einen Dreck um andere scheren und zum anderen – und das weiß ich seit gestern – Mädchen, die über mich herfallen und sich dann beinahe auf mir übergeben! <<
    Chris wandte sich wiede r ab und bückte sich nach seinem Handy, das vor der Leiter zum Heuboden auf den Boden lag.
    >> Sieh das Ganze mal positiv! Ich hab dich nur b~e~i~n~a~h~e vollgekotzt! <<
    >> Oh, danke, dass du die Güte besessen hast, dich vorher von mir runterzurollen! Wieso küsst du mich, wenn dir schlecht ist?! <<
    >> Naja, vor dem Kuss war mir irgendwie noch gar nicht schlecht… <<
    Furchtbar böse Blicke, die das Potenzial hatten zu töten, trafen Sam. Er hatte darin eindeutig Übung, Chris musste das Jahrelang perfektioniert haben.
    >> Nein! Versteh mich nicht falsch! Ich wollte damit nur sagen, dass mir ganz plötzlich schlecht geworden ist! Nicht wegen dem Kuss! Ich war echt betrunken und ich fühle mich deswegen mies! Es tut mir leid. <<
    Die letzten Worte sprach Sam so leise und vorsichtig, als ob sie einen illegalen Inhalt wiedergeben würden.
    >> Und wenn schon! Lass mich in Ruhe… << , überging Chris die geflüsterte Entschuldigung.
    >> Wow, du bist echt nachtragend! Wieso bist du so sauer? Du hast mich ja nicht unbedingt aufgehalten! Warst du zu schwach um dich gegen mich zu wehren, oder wie? <<
    Sam machte Chris‘ Sturheit wütend. Wenn sie schon so nett war, sich zu entschuldigen, dann sollte dieser arrogante Typ ihr auch verzeihen.
    >> Ich hab nicht angefangen! Das warst du! Du solltest besser darüber nachdenken was du tust und wen du küsst! <<
    >> Wen ich küsse? Oh, entschuldige euer Hoheit, ich wusste nicht, dass ich den König von Arschlochhausen vor mir habe! <<
    >> Genau das ist der Punkt! Ich bin ein Arschloch, also küss mich nicht! <<
    >> Warte mal! <<
    Sam glaubte so langsam den Refrain von Chris‘ „ Ich bin ultra-beleidigt“-Song zu verstehen.
    >> Bist du sauer, weil ich gekotzt habe, oder weil ich dich geküsst habe? <<
    >> Ich bin sauer, weil du ein kleines, naives Mädchen bist, und so tust, als wärst du unglaublich taff und selbstsicsher! Du hattest schon Recht mit dem was du beim ersten Mal in der Scheune gesagt hast… <<
    Chris‘ sprach den letzten Satz plötzlich leiser.

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