Kuess mich
legte den Kopf zur Seite, in Chris‘ Richtung.
>> Ich wollte dich nicht anschreien, oder anschweigen, aber du bist auch… <<
Chris stockte.
>> …irgendwie schwierig. <<
>> Danke. Jede Frau will hörn, dass sie irgendwie schwierig is. <<
>> Versteh mich nicht falsch, du bist nur…kompliziert. <<
>> Ich weiß… << , entgegnete Sam einsichtig.
Der Alkohol machte sie ehrlich, auch mit sich selbst. Sie schloss kurz die Augen. Jemand hatte Bauernhausen in Rotation versetzt, sie riss die Augen wieder auf.
>> Ich lass dich ab jetzt in Ruhe, ich will dir den Sommer schließlich nicht verderben << , versprach Chris.
Sam verstand nicht so ganz was er da vor sich hin faselte, sie wusste nur, dass es ihr nicht gefiel wenn er so ernst aussah. Er sollte lächeln, dabei sah er am besten aus. Das helle Mondlicht ließ seine blauen Augen unwirklich schimmern, außerdem roch er nach schön, dass stellte zumindest Sams betrunkenes Hirn fest.
Hätte sie sich in diesem Moment selbst beobachten können, hätte sie sich wa hrscheinlich geohrfeigt. In ihren Augen glitzerte ein dermaßen perfekter Kuhblick, dass selbst Pia neidisch geworden wäre, aber das war ihr im Moment egal.
>> Kannst du mal herkomm? << , murmelte sie fasziniert von dem Blau, das fast genauso leuchtete wie Sevs Poolwasser. Ob er auch so schmeckte?
>> Alles klar? <<
Chris beugte sich prüfend über Sam, die so süß vor sich hin grinste. Sie sah unglaublich gut in diesem Licht aus, noch puppenhafter, fast unschuldig, wenn ihre Augen vom Alkohol nicht so glasig gewesen wären. Sie war wie ein Magnet für ihn, von Anfang an, obwohl sie so abweisend war. Ob das an dem Puppengesicht lag? Oder doch am Temperament?
Sam streckte die Hand nach Chris aus. Sie landete auf seinem Hinterkopf, in seinen Haaren.
>> Hey, was wird das wenn es fertig ist? <<
Er wehrte sich dagegen ganz nach unten gezogen zu werden, weil er noch nicht wusste, was Sam vor hatte. Sie hatte einen Entschluss gefasst, mehr oder weniger spontan. Ihr betrunkenes Ich hatte ihr einen Tipp gegeben. Geschickt überbrückte sie die kurze Distanz, die noch zwischen ihr und Chris lag und schloss seine leicht geöffneten Lippen mit ihren.
Perplex von dem was gerade passi erte, versteifte sich Chris. Er zog Sam noch ein Stück hoch, eher er begann sich auf ihre Lippen einzulassen. Es war von ihr ausgegangen, also war es okay. Er war noch nie für eine Spontanaktion so dankbar gewesen. Vielleicht würde er das hier morgen schon bereuen, wenn er wieder klarer im Kopf war, aber heute nicht.
Sam genoss den Kuss, Chris‘ weiche Lippen und seinen Geruch. Er schmeckte nach Kaugummi. Sie vergrub beide Hände in seinen Haaren, wollte ihn noch näher ziehen, aber er zog sie stattdessen auf ihn. Die Bewegung war schwungvoll gewesen, zu schwungvoll. Noch bevor Sam den Gedanken, unter Chris’ Shirt, auf die Bauchmuskeln, zu fassen, zu Ende denken konnte, wurde ihr abwechselnd heiß und kalt. Alles drehte sich, unangenehm schnell. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig von Chris runterrolle, bevor sie sich übergab.
I got a Hangover
Dröhnend und schmerzend meldete sich Sams Kopf am nächsten Morgen und erklärte sich damit solidarisch mit ihrem Magen.
Auch wenn sie die Augen nur langsam öffnete, brannte das Tageslicht sofort auf ihrer Netzhaut. Es war hell, viel zu hell und es roch verdächtig stark nach Heu. Sie hätte schwören können, jemand hatte sie gestern mit einem Hammer traktiert, oder e ine Kuh hatte sie überrannt. Vielleicht hatte ihr auch einer der Gartenzwerge mit einer Schaufel auf den Kopf gehämmert.
Leise grummelnd, raffte sich Sa m hoch. Da war definitiv Heu, viel davon, direkt unter ihr. Sie hatte es wohl gestern Nacht nicht mehr nachhause geschafft. Ob das jemand bemerkt hatte? Damit würde sie sich später herumschlagen.
Während sie sich hochraffte, bemerkte sie den fahlen G eschmack in ihrem Mund. Für eine Zahnbürste hätte sie jetzt so einiges geopfert, auch den duftenden Pullover der zwischen ihr und dem Heu lag. Der Geruch erinnerte sie an etwas das sie grinsen ließ, was genau, war noch nicht abrufbar.
Als Sam ihren Blick schweifen ließ, blieb er zuerst an Sev hängen. Er schlief , mit leicht offenem Mund, zwei Meter weiter. Zu ihrer Linken, machte sie Matthias aus. Er hatte sich zusammengerollt und brabbelte fröhlich vor sich hin. Anscheinend bestellte er Essen, oder kochte, auf alle Fälle ging es um Schnitzel mit Reis. Sam grinste. Bastian plapperte auch
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