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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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auf, die die kleinen Bären im Mondschein heimlich beobachteten.
    Es war ein Bild, das wegen seines verspielten Motivs und der mystischen Stimmung normalerweise eher weibliche als männliche Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
    Winter wandte ihren Blick zu dem davor stehenden Mann.
    Er war mindestens so groß wie ihr Vetter Robbie MacBain, und Robbie maß knapp zwei Meter in Socken. Die Schultern dieses Mannes waren ebenso breit, seine Beine so lang und muskulös unter dem perfekt sitzenden Maßanzug, seine Hände ebenso groß und kräftig. Er hatte den Körper eines Athleten, was zeigte, dass er, wer immer er sein mochte, nicht seine gesamte Zeit in Sitzungsräumen mit Papierkram zubrachte.
    Wie Megan ertappte Winter sich dabei, dass sie seinen Zopf fragwürdig fand, falls er wirklich ein erfolgreicher Geschäftsmann sein sollte. Er trug sein braunes Haar, das dicht und glatt war, aus dem Gesicht gekämmt und im Nacken mit einer dünnen Lederschnur zusammengebunden. Winter schätzte, dass sein Haar, wenn er es offen trug, gerade seine Schultern streifte.
    Plötzlich wurde ihr klar, dass sie ihn ebenso ungehörig anstarrte, wie Megan und Rose es getan hatten. Mit einem lautlosen Seufzer senkte Winter den Blick auf den Zettel, den Tom auf die Ladentheke gelegt hatte, als er seine jüngste Kollektion von Holzfiguren gebracht hatte. Eine kurze Liste, wie Winter sah, als sie sich darauf zu konzentrieren versuchte. Diesmal waren es nur fünf Stück, die dort aufgeführt waren.
    Die erste Figur auf der Liste war ein Backenhörnchen, für das Tom hundertfünfzig Dollar verlangte. Die nächste war ein Fuchs, den er mit zweihundert ausgepreist hatte. Eine Forelle sollte vierhundert Dollar kosten, eine Schneeeule zweihundert.
    Winter lächelte, als sie die letzte Figur sah – eine ihre Brut im Nest hegende Krähe, für die er zwölfhundert Dollar verlangte.
    Tom oder Talking Tom, wie er im Ort liebevoll genannt wurde, schnitzte jede Menge Krähen. Und immer verlangte er einen höheren, wenn nicht sogar lächerlich hohen Preis für sie. Das Erstaunliche war, dass Winter in den letzten eineinhalb Jahren in ihrer Galerie ziemlich viele dieser Krähen verkauft hatte. Je teurer etwas war, desto begehrenswerter war es für die Touristen.
    Talking Tom. Mindestens siebzig Jahre alt, war er an einem schönen Aprilmorgen vor zweieinhalb Jahren einfach in Pine Creek aufgetaucht und seither meist für sich geblieben. Man wusste nicht viel von ihm, außer der Tatsache, dass er mit sich selbst redete, wenn er die Wälder durchstreifte – daher auch der Spitzname Talking Tom. Da er sich mit krankem Getier gut auskannte, brachten die Leute ihre kranken Haustiere meist zu Tom, anstatt die vierzig Meilen bis zum nächsten Tierarzt zu fahren.
    Soweit Winter wusste, hatte Tom niemandem seinen Nachnamen genannt. Er war scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht und hatte sich in einer alten verlassenen Hütte auf dem Bear Mountain einquartiert, der sich am Ortsrand und Ostufer des Pine Lake erhob.
    Winter hatte spontan Zuneigung zu Tom empfunden, weil sie in ihm eine verwandte Seele erkannte. Wenn Tom seine kleinen Kunstwerke schuf, verlieh er wie sie dem Wald und seinen Geschöpfen eine magische und geheimnisvolle Aura. Seine fein gearbeiteten Holzfiguren waren wie ihre Bilder eher mystisch als realistisch.
    Winter hatte fast ein ganzes Jahr benötigt, um Tom zu überreden, seine kunstvollen Figuren in ihrer Galerie zu verkaufen. Seine Bedürfnisse waren gering, und ein guter Teil des Geldes, das er mit seinen Schnitzereien verdiente, gab er oft für andere aus. Kam er in die Stadt, war er meist in Dolan’s Outfitter Store anzutreffen, und jedes weibliche Wesen – von der Neugeborenen bis zur Neunundneunzigjährigen, verheiratet oder ledig – verließ den Laden mit einer Packung Schokolade. Rose bestellte Schokolade inzwischen kistenweise, seitdem Toms Neigung, die Damen zu verwöhnen, ihre Bestände immer rasch dahinschmelzen ließ.
    »Übernimmt sie auch Auftragsarbeiten?«
    Winter blickte auf und hielt die Luft an. Wie hatte sie vergessen können, dass sie einen Kunden im Laden hatte. Zumal einen solchen! »Wie bitte?«, fragte sie.
    »Die Künstlerin«, sagte er, und wies mit einem Kopfnicken auf die Bilderwand. »Übernimmt sie auch Auftragsarbeiten?«
    »Ja … ja, sie nimmt auch Aufträge an.«
    Eine seiner dunklen Brauen wölbte sich. »Das sind Ihre Bilder«, stellte er leise fest, als er wieder den Blick auf die Wand richtete. Er

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