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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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beim Anziehen geholfen. Ihre Eltern hatte ihr ein leichtes, weites Sommerkleid mitgebracht. Roberta trocknete ihr die nassen Haare mit einem Handtuch.
    „Danke, Liebes. Du bist mir eine große Hilfe.“ Sie drückte Roberta mit dem freien Arm an sich und verließ dann mühsam das Bad, um sich im Krankenzimmer sofort wieder in den Sessel sinken zu lassen.
    Roberta bürstete ihr die Haare.
    „Ah, das tut gut.“
    Roberta lachte leise und achtete sorgfältig darauf, nicht mit der Bürste in die Nähe der genähten Platzwunde zu kommen. Sie waren immer schon ein tolles Mutter-Tochter-Gespann gewesen, aber der Absturz hatte sie noch mehr zusammengeschweißt. „Fertig“, verkündete Roberta, nachdem sie die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte.
    „Perfekt. Ich habe dich sehr lieb.“
    „Ich dich auch.“ Roberta ging gleich zum Nachttisch und kam mit dem Notizblock zurück. „Jetzt kannst du diesen Ranger zurückrufen.“
    Und sie würde es machen, während Roberta danebenstand. Ganz gleich, wer am anderen Ende abhob, ihre Tochter würde nichts Ungewöhnliches bemerken. Und da ihre Eltern sie nach dem Mittagessen abholen würden, um sie nach Hause zu bringen, hoffte sie fast, es wäre Robert. Dann konnte sie dieses Kapitel ihres Lebens hier und jetzt ein für alle Mal abschließen.
    Nach dem dritten Klingeln nahm jemand ab. „Chase Jarvis.“
    Annie hatte sich auf das Gespräch gut vorbereitet gefühlt, doch Roberts tiefe Stimme schlug in ihrem Körper Saiten an, von denen sie gedacht hatte, sie seien längst verstummt. Erinnerungen überfluteten sie.
    Sie umfasste den Hörer fester und drückte den Rücken durch. Wie konnte er es wagen, ihr das anzutun! „Sie haben um meinen Rückruf gebeten?“, sagte sie.
    „Bitte leg nicht auf“, bat er. „Wir müssen reden.“ Er klang verzweifelt. Kein Wunder. Nach zehn Jahren hatte er sicher nicht mehr damit gerechnet, aufzufliegen.
    „Das stimmt“, erwiderte sie.
    Roberta hatte sich zwar den Fernseher eingeschaltet, aber sie spitzte zweifellos die Ohren.
    „Sie können sich nicht vorstellen, wie dankbar ich Ihnen und Ihren tapferen Kollegen für meine Rettung bin. Wenn es mir etwas besser geht, werde ich mich schriftlich bei jedem von Ihnen bedanken.“
    „Annie …“
    Jetzt klang seine Stimme tiefer und so sehnsüchtig, dass es ihr schwerfiel, standhaft zu bleiben.
    „Und seien Sie bitte so freundlich und teilen Sie dem Chefranger mit, dass ich beschlossen habe, die Stelle nicht anzunehmen. Er hatte mir schon einen Willkommensgruß geschickt. Ich habe gestern mit meinem Chef bei der Forstbehörde gesprochen und ihm meine Entscheidung mitgeteilt. Er wird es früher oder später auch so erfahren, aber da Sie ihn ja bestimmt ständig sehen, wäre es nett, wenn Sie es ihm ausrichten könnten.“
    Bevor er antworten konnte, fuhr sie fort: „Leben Sie wohl, Ranger Jarvis, und nochmals vielen, vielen Dank.“
    Dann legte sie auf und atmete tief durch.
    Roberta schaltete den Fernseher aus. „Dieser Ranger war sehr nett, findest du nicht?“
    Oh Roberta …
    „Stimmt.“
    „Können wir heute Nacht bei uns zu Hause schlafen? Dann könnte Debbie bei uns übernachten.“
    Die Mädchen hatten eine Menge zu besprechen.
    „Sicher. Wahrscheinlich bleiben wir sogar für den Rest der Woche zu Hause und fahren erst Sonntag nach San Francisco. Wir müssen ja auch ein paar Sachen zusammenpacken, die wir brauchen, wenn wir bei Grandma und Grandpa wohnen. Richtig umziehen können wir erst in sechs Wochen, wenn der Gips abgenommen wird. Aber bis dahin können wir uns schon mal die Schulen ansehen, die in der Gegend liegen, und uns eine Wohnung suchen. Bis wir ganz aus Santa Rosa wegziehen, dauert es bestimmt noch zwei Monate.“
    Der Mietvertrag für ihr Apartment lief erst im Dezember aus, und im Augenblick war sie arbeitslos. Aber darüber konnte sie sich immer noch Gedanken machen. Ihre Ersparnisse würden für ein paar Monate reichen.
    „Kann dann Debbie auch mal bei Grandma übernachten, solange wir bei ihnen wohnen?“
    „Natürlich. Und du kannst auch bei ihr schlafen, wenn du möchtest, zumindest am Wochenende.“
    Mit der Zeit würde Roberta in San Francisco neue Freunde finden, doch Annie wollte ihr die Übergangszeit so leicht wie möglich machen.
    Es klopfte, und ihre Eltern kamen herein. Ihr Vater strahlte sie an. „Gut siehst du aus. Fühlst du dich auch so?“
    „Viel besser“, log Annie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Ihr tat immer noch alles weh,

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