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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Wie ich gehört habe, hast du in seinem Haus in Carmel übernachtet.“
    Warum hatte sie dieses Thema nur anschneiden müssen?
    „Eins zu null für dich, Chase.“
    „Und, hast du mit ihnen geschlafen?“
    Sie hätte nur zu gern gelogen, doch sie konnte einfach nicht. „Nein“, erwiderte sie schlicht. „Aber du hattest offenbar andere Frauen, die deine Narben gesehen haben.“
    „Sie konnten damit umgehen“, gab er zurück.
    „Und ich kann das nicht?“
    „Mir wäre es lieber, du würdest mich so in Erinnerung behalten, wie ich war.“
    „Tot meinst du? Dafür ist es jetzt ein bisschen zu spät!“
    „Ich weiß“, seufzte er.
    Langsam wurde sie wütend. „Anscheinend hast du mich immer für eine Art Prinzessin auf der Erbse gehalten, die man vor allem beschützen muss, und die mit den harten Realitäten des Lebens nicht klarkommt, was?“
    An seinem Kiefer zuckte ein Muskel. „Ich habe dich vor langer Zeit gefragt, ob du mich heiraten willst, und du hast Ja gesagt. Wollen wir sehen, ob deine Antwort heute genauso ausfällt?“
    Mit einer fließenden Bewegung zog er sich das T-Shirt über den Kopf, dann öffnete er die Jeans und ließ sie zu Boden gleiten. Jetzt trug er nur noch Boxershorts. „Schau ihn dir an, den Mann, den du früher als den Mann deiner Träume bezeichnet hast.“
    Und das tat sie. Sie hatte ihn immer für den attraktivsten Mann der Welt gehalten. In ihren Augen würde er das immer sein.
    „Und das ist nur die Vorderansicht.“
    Er drehte sich um, damit sie auch seinen Rücken betrachten konnte.
    „Mit ein paar kosmetischen Operationen kann man vielleicht noch etwas erreichen, aber da ich nicht dachte, ich würde dich je wiedersehen, fehlte mir bis jetzt der Anreiz dazu.“ Als er sich wieder zu ihr umdrehte, stemmte er die Hände in die Hüften und hob eine Braue. „Ich könnte es anlässlich unserer Hochzeit machen lassen. Oder hat sich die Sache hiermit erledigt?“
    Sprachlos blickte Annie ihn an. Die Narben schockierten sie nicht so sehr, obwohl sie deutliches Zeugnis davon ablegten, welche schrecklichen Schmerzen er gehabt haben musste. Doch viel schlimmer fand sie die Düsternis, die sich in den letzten zehn Jahren in seiner Seele breitgemacht hatte. Er lächelte nicht, er zeigte eine verzerrte, bittere Grimasse.
    „Ich warte auf deine Antwort, meine Liebste. Unser Traum wurde vor langer Zeit zerstört. Hast du den Mut, den unserer Tochter zu erfüllen?“
    Sie musste plötzlich daran denken, wie Roberta ausgesehen hatte, als sie zum ersten Mal Schwimmunterricht nahm. Alle anderen Kinder hatten nach und nach gelernt, vom Beckenrand ins Wasser zu springen. Doch als Roberta dran war, hatte sie sich geweigert. Der Ausdruck in ihren Augen war derselbe gewesen wie jetzt in Chases. Nackte Angst.
    Er behauptete, er wolle sie immer noch, und sein Kuss heute hatte das mehr als bewiesen. Wenn eine Heirat seine inneren Dämonen besiegen konnte, dann würde sie vielleicht auch ihre Wunden heilen. Nichts zählte mehr, als dass sie ihn zurückhatte. Er war durch die Hölle gegangen und zu ihr zurückgekehrt. „Meine Antwort lautet Ja“, sagte sie ruhig. „Die Narben ändern für mich überhaupt nichts. Ich liebe dich, Chase. An welches Datum hattest du gedacht?“
    „Annie …!“, rief er überwältigt. Doch als er sie gerade in die Arme ziehen wollte, klingelte sein Handy.
    Er fluchte halblaut, und sie hätte es ihm gern nachgemacht. Ohne sie loszulassen, griff er nach dem Handy, das auf dem Tisch lag, und nahm den Anruf entgegen.
    Doch was er hörte, schien über einen normalen Parkzwischenfall hinauszugehen. Er ließ den Arm, mit dem er sie hielt, langsam sinken, und wurde blass. Die Freude, die sie gerade noch auf seinem Gesicht gesehen hatte, erlosch wie eine Kerze. Es war ein so krasser Wechsel, dass Annie ganz schlecht wurde.
    Er hielt das Handy weg von seinem Mund und wandte sich ihr zu. „Das wird eine Weile dauern“, sagte er. Seine Stimme klang tonlos.
    „Soll ich lieber gehen?“
    „Nein, das will ich nicht, und das weißt du auch“, erwiderte er gequält. „Aber unter den Umständen wäre es besser. Ich komme nachher zu dir.“
    Er küsste sie kurz und hart auf den Mund, wandte sich dann wieder dem Handy zu.
    Annie holte ihren Parka aus dem Wohnzimmer und ging hinaus. Auf dem Heimweg versuchte sie vergeblich, ihr hämmerndes Herz zu beruhigen. Die schreckliche Vorahnung, dass ihr Glück erneut bedroht war, wurde sie dennoch nicht los.

9. KAPITEL
    Als Annie ihr

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