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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Geringste einbrachten. Vor allem, wenn diese kurzen Augenblicke auch noch auf einem kaum mehr als handtuchbreiten Balkon stattfanden. Denn um Amanda jene Argumente begreiflich zu machen, die er ihr gerne näherbringen wollte - und dies am besten auch noch in genau der Art und Weise, wie er ihr seine Ansichten gerne verdeutlichen wollte -, benötigte er mindestens eine Stunde. Besser noch zwei Stunden. Zwei Stunden in einem Bett.
    Und im Grunde war er an diesem Abend auch bloß hierhergekommen, um mit Amanda ein ebensolches Treffen zu vereinbaren. Aber stattdessen...
    Nachdem der Regen endlich wieder aufgehört hatte, trat Martin mit geducktem Kopf unter dem Balkon hervor, schlüpfte durch die Gartenpforte und stieg wieder in seine Kutsche, die schwarz und anonym in einer nahe gelegenen Gasse wartete. Dort streckte er seine langen Beine aus und wickelte sich in seinen Paletot. Während die Kutsche also zurück in die Park Lane rumpelte, musste er sich eingestehen, dass Amandas plötzlicher Auftritt in seinem Leben bereits einige bemerkenswerte Veränderungen nach sich gezogen hatte.
    Nur zwei Monate zuvor wäre es für ihn noch schlichtweg undenkbar gewesen, bereits um diese Uhrzeit und noch dazu ohne weibliche Begleitung wieder nach Hause zu fahren. Stattdessen hätte er sich herumgetrieben, wäre auf der Jagd gewesen, auf der Suche nach Ablenkung und Zerstreuung und Unterhaltung, um seine einsamen Stunden auszufüllen.
    Nun aber... Nun aber war es so, dass er zwar allein zu Hause ankam, aber dennoch nicht einsam war. Er nahm es gar nicht mehr wahr, wie die Leere des Hauses sich um ihn schloss. Zu solcherlei Empfindungen fehlte ihm nämlich die Zeit, weil seine Gedanken geradezu rasten, während er versuchte zu erahnen, zu erkennen, wie er eine gewisse störrische junge Lady endlich doch noch dazu bewegen könnte, ihn als ihr Schicksal zu akzeptieren. Wenngleich Amandas Einlenken wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bedeutete, dass in seinem Leben noch diverse weitere Veränderungen anstehen würden.
    Denn sobald er Amanda Cynster zur Ehefrau nähme, wäre die Folge für ihn wohl nichts Geringeres als eine alles umfassende Umwälzung. Aber wundersamerweise schreckte ihn diese Tatsache überhaupt nicht - und dies trotz seiner für ihn sonst so typischen Bequemlichkeit und trotz des Widerwillens, mit dem er normalerweise jegliche Neuerung in seinem Leben zu betrachten pflegte.

    Er würde sie entführen müssen. Dies schien Martin die einzige realisierbare Möglichkeit, wie er sein Ziel schließlich doch noch würde erreichen können.
    Als er am nächsten Morgen an seinem Frühstückstisch saß und an seinem Kaffee nippte, dachte er darüber nach, wie und wo er diese Entführung in die Tat umsetzen sollte. Unterdessen stellte er fest, dass in der Einladung, die Lady Montacute ihm für diesen Abend hatte zukommen lassen, von einem Maskenball die Rede war. Obgleich mit diesem Ball wohl nur jene langweilige, verwässerte Form der Maskerade gemeint war, wie sie neuerdings unter dieser Bezeichnung lief. In jedem Fall aber sollte man in Kostüm und Domino erscheinen und mit einer Halbmaske vor dem Gesicht. Des Weiteren, so hatte Ihre Ladyschaft verfügt, müsse man die Einladungskarte mit sich führen, sonst würde man nicht eingelassen.
    Doch all dies stellte für Martin kein Problem dar, schließlich besaß er sowohl Domino als auch Halbmaske und Einladungskarte.
    Und auch die Frage, wie er - und zwar ausschließlich er - die ebenfalls mit Domino und Halbmaske verkleidete Amanda möglichst leicht wiedererkennen würde, war für ihn in kaum mehr als einer Minute ebenfalls geklärt.

    Vierzehn Stunden später erschien Amanda auf der Türschwelle von Lady Montacutes Ballsaal; gewandet in den geforderten schwarzen Kostümmantel, das Gesicht hinter einer Halbmaske versteckt und in Begleitung einer jungen Dame und eines jungen Herrn. Aufgrund der Größe und der blonden Locken, die unter der Kapuze der unbekannten Dame hervorlugten, ging Martin davon aus, dass es sich bei dieser jungen Frau wohl um Amandas Schwester handeln müsste. Und der Gentleman neben Amanda, darauf wäre Martin jede Wette eingegangen, war sicherlich Carmarthen. Martin wartete noch einen Augenblick, während Amanda, ihre Schwester und Carmarthen einige knappe Worte miteinander wechselten. Als die drei dann in jeweils unterschiedliche Richtungen davonschlenderten, nahm Martin die Verfolgung seines Opfers auf.
    Er war der erste Mann an diesem

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