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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abend, der an Amandas Seite erschienen war. Allerdings betrug sein Vorsprung lediglich wenige Schritte, denn auch andere Gentlemen hatten sie bereits bemerkt, wie sie allein und suchend um sich blickend dagestanden hatte. Er war also keineswegs der Einzige gewesen, der ihre Hand hatte ergreifen wollen - obgleich Martin sich, genau genommen, mit Amandas Hand ja schon gar nicht mehr zufrieden gab. Er legte ihr forsch den Arm um die Taille und zog sie an sich. »Oh!« Sie schaute auf, erkannte ihn sofort, so wie auch er instinktiv wusste, dass es tatsächlich Amanda war und nicht irgendeine andere goldlockige Dame, die zufällig ebenfalls drei weiße Orchideen an ihrem Ausschnitt trug. Amanda blinzelte. »Wohin gehen wir?«
    Martin dirigierte sie durch die Menge hindurch.
    »An einen Ort, wo uns keiner stören wird.«
    Mehr verriet er nicht, während er sie erst in einen Korridor drängte, dann quer durch einen leeren Salon führte und schließlich auf jene Terrasse hinaus, über die man wieder zum Haupteingang der Villa gelangte. Seine Hand ruhte noch immer in ihrem Rücken, während Martin mit Amanda die Treppe hinabeilte und dann die geschwungene Auffahrt entlang, bis sie endlich die Straße erreichten. Seine Kutsche wartete bereits, und die Pferde scharrten ungeduldig mit den Hufen.
    Martin öffnete bereits den Wagenverschlag, als Amanda ihn am Arm festhielt. »Wo …?«
    Er sah sie an. »Spielt das eine Rolle?«
    Amanda funkelte ihn nur wortlos an. Dann wandte sie sich wieder zur Kutsche um und ließ sich von ihm beim Einsteigen helfen. Nachdem auch er in die Kutsche geklettert war, schloss er die Tür. Das Gefährt fuhr mit einem Ruck an, und dann waren sie auch schon fort.
    Amanda schob ihre Kapuze in den Nacken. »Das war -«
    Martin drehte sich zu ihr um, packte sie um die Taille und hob sie einfach auf seinen Schoß. Mit harter Hand umfasste er ihr Gesicht und presste seine Lippen auf ihren Mund.
    Dieser erste, spontane Überfall überwältigte sie. Sie grub ihre Finger in seine Arme, während sie sich voll und ganz dem Kuss hingab und alles um sich herum vergaß. Ihr Wille ertrank in einer plötzlichen Woge des Verlangens, in heißer, unmissverständlicher und unwiderstehlicher Leidenschaft. Martin nahm ihren Mund, und Amanda bot ihn ihm dar, legte die Arme um seinen Nacken und klammerte sich regelrecht an ihm fest, während die Kutsche weiter die Straßen entlangrumpelte und Martin sie geradezu beschwörend küsste. Er hielt sie fest umschlungen, drückte sie an sich, sodass sie sicher und geschützt war. Amanda wiederum fühlte sich wie in einem warmen, doch stählernen Käfig gefangen.
    Es war nicht weit bis zu seinem Haus. Amanda war ein klein wenig benommen, aber keineswegs überrascht, als der Wagen schließlich anhielt, Martin sie wieder zurück auf die Polsterbank setzte und die Tür der Kutsche aufstieß. Hinter Martin konnte Amanda das riesige, dunkle und vollkommen unbeleuchtete Gebäude erkennen, das er sein Zuhause nannte.
    Dieses Mal hatte die Kutsche unmittelbar vor der Haupteingangstür angehalten. Martin kletterte hinaus, wandte sich um, hob Amanda auf seine Arme und trug sie die Stufen empor. In dem Moment, in dem seine Stiefelabsätze auf den steinernen Platten der überdachten Vorhalle hallten, wurde auch schon die schwere Haustür für sie geöffnet; während Martin unter dem Türbogen hindurchtrat, konnte Amanda aus den Augenwinkeln eine würdevoll den Kopf neigende Silhouette erkennen, die sich im Schatten der Tür verbarg.
    Amanda wartete darauf, wann Martin sie wohl wieder absetzen würde. Doch er strebte immer weiter. »War das da gerade dein Kammerdiener?«, fragte Amanda betont unbekümmert.
    »Jules.«
    Amanda nahm an - sofern sie über das Ziel, dem Martin nun entgegeneilte, überhaupt bewusst nachgedacht hatte -, dass er wohl wieder auf die Bibliothek zusteuerte. Stattdessen aber trug er sie, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.
    Ihr Herz begann zu rasen. »Du kannst mich jetzt gerne wieder absetzen.«
    Er sah sie an. »Warum?«
    Darauf fiel Amanda einfach keine passende Antwort ein, zumindest keine, die Martin gelten lassen würde. Und es schien kein Zweifel daran zu bestehen, dass er nur eine einzige Sache im Sinn hatte. Ihre Erregung wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Zumal mit der Erregung auch wieder dieses Schwindel erregende Gefühl zunahm, das Amanda bewog zu glauben, dass ihrer beider Verlangen ohnehin das Einzige war, was in diesem Moment noch

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