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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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läutete. Er nahm die Listen auf, stand auf, ging zum Diwan hinüber und reichte Amanda eine davon. Reggie erhob sich, um die zweite in Empfang zu nehmen.
    Die Tür wurde geöffnet und Jules trat ein. »Viscount Calverton«, verkündete er in seinem stark akzentuierten Englisch.
    Damit kam auch schon Luc hereinmarschiert. Sofort ließ er seinen Blick aufmerksam einmal durch den gesamten Raum schweifen, ehe er Martin, Amanda und Reggie ansah, die sich vor dem Kamin versammelt hatten. Jules zog sich wieder zurück und schloss leise die Tür. Luc blinzelte, verwundert darüber, Amanda und Reggie hier zu entdecken - und ganz besonders überraschte es ihn, als er den Verband sah, der sich um Reggies Kopf wand.
    »Großer Gott! Was ist denn mit dir passiert?«
    Reggie runzelte die Stirn. »Einer deiner Verwandten hat mich angeschossen.«
    »Wie bitte?« Luc blickte Martin an, bemüht, nicht übereilt auf diese Ankündigung zu reagieren. »Dexter, ich habe deine... Vorladung erhalten.« Er fuhr ein wenig unschlüssig mit den Händen durch die Luft. »Also, hier bin ich.«
    Martin verzog das Gesicht zu einer Grimasse und bedeutete Luc mit einer knappen Geste, sich auf die Chaiselongue zu setzen. »Bitte entschuldige, falls ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt habe. Aber ich brauche dich hier.«
    Luc zog stumm die Brauen hoch. Als Martin nichts mehr hinzufügte, trat Luc vor und ließ sich - geschmeidig elegant wie immer - genau gegenüber von Amanda nieder. Er warf ihr einen harten, grüblerischen Blick zu. Dann sah er wieder zu Martin auf. »Warum?«
    Martin schaute ihm offen in die Augen. »Ich bin gerade aus Hathersage zurückgekehrt.«
    Dann berichtete er Luc gewissenhaft alles, was sie bisher hatten in Erfahrung bringen können. Überaus konzentriert und aufmerksam hörte Luc ihm zu, ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Denn Martin schien Lucs Fragen in gewisser Weise vorauszuahnen und führte deshalb seinen Bericht hier und da noch ein wenig detaillierter aus. Er beendete seinen Monolog mit der Schilderung, wie er herausgefunden hatte, dass seine Eltern die Wahrheit schon längst gekannt hatten und wie sie versuchten, ihren Sohn wiederzufinden.
    Dann schwieg Martin, wartete auf eine Reaktion. Luc atmete einmal tief durch. »Es tut mir sehr leid, das alles zu hören. Ich hätte es besser wissen müssen, aber… zu der Zeit wusste ich wirklich nicht, was ich von der ganzen Sache halten sollte.«
    Martin verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. »Tja, und ich wiederum wusste damals nicht, wie ich dich einschätzen sollte.«
    Luc dachte einen Moment lang nach, dann starrte er Martin an. »Du dachtest, ich wäre es gewesen?«
    »Nun ja, dass ich es nicht gewesen war, das stand ja nun mal fest. Und bis gestern wusste ich nicht, dass man Sarah Gewalt angetan hatte. Und wenn ich es nicht war, der sie, sagen wir mal, vom rechten Weg abgebracht hatte - nun, dann bliebst ja eigentlich nur noch du übrig.«
    Luc verzog das Gesicht zu einer spöttischen Miene. »Aber ich hab sie doch genauso gesehen wie du - für mich war sie auch bloß eine Art jüngerer Schwester. Und so etwas zu tun... Das wäre doch das Gleiche, als wenn ich jetzt mit begehrlichen Blicken auf Emily oder Anne sehen würde.« Er erschauderte.
    »Ja, so etwas in der Art.« Martin hatte sich auf dem Diwan niedergelassen, den einen Arm über die Rückenlehne gestreckt, sodass er Amandas duftige Locken berühren konnte. Er legte die noch verbleibende Abschrift ihrer Liste der Verdächtigen auf seinen Knien ab und deutete darauf: »Wir haben schon einmal damit angefangen, ein wenig Ordnung ins Chaos zu bringen - der Mörder und damit wahrscheinlich auch der, der Sarah geschändet und Reggie angegriffen hat, muss einer von denen hier sein.«
    Dann führte Martin noch kurz aus, was er aus dem Gästebuch seines Vaters herausgefunden hatte. Luc nahm ein Exemplar der Listen an sich und ließ den Blick rasch einmal über die Namen schweifen. »Giles oder Cameron können es nicht sein.« Er warf Martin einen eindringlichen Blick zu. »Denn ich hatte damals bei den Millikens in der Nähe von Derby noch eine kleine Rast eingelegt, sodass ich Hathersage erst am Mittag des nächsten Tages erreichte. Und da bin ich, noch ehe ich am Haupthaus angekommen war, schon auf dem Vorplatz Giles und Cameron begegnet. Die beiden trugen einen Korb und ein paar Schrotflinten und schlugen vor, dass ich doch mitkommen sollte - was ich dann auch getan habe. Ich war den

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