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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Unsinn! So eine Reitpeitsche hätte doch jeder bei sich tragen können.« Damit blickte er noch einmal auf das Tagebuch hinab, das mittlerweile fast gänzlich zu Asche verbrannt war.
    »Sarah hat nie ein Tagebuch geführt, Edward.«
    »Häh?« Ruckartig richtete Edward sich auf, sah Martin verwundert an und starrte dann wieder auf das verbrannte Buch hinab.
    Amanda nutzte den Augenblick, um langsam hinter dem Sessel hervorzutreten.
    Edward schaute sie an, schaute zu Martin hinüber und fragte: »Was erzählst du denn da eigentlich?«
    »Dass es nie ein Tagebuch gegeben hat. Es war lediglich ein Gerücht, das wir in Umlauf gebracht hatten. Wir waren es, die die Geschichte erfunden haben, dass es angeblich ein Tagebuch gäbe, in dem Sarah den Mann benennt, der ihr Gewalt angetan und sie geschändet hat. Derselbe Mann, der auch Buxton tötete, um sicherzugehen, dass der den Übeltäter nicht doch noch irgendwann zur Rede stellen würde -«
    »Um seinen guten Ruf zu schützen, was schon damals alles war, was er überhaupt besaß«, warf Luc ein.
    Martin wartete einen Moment, dann fuhr er fort: »Du warst es Edward, richtig? Du warst es, der Sarah geschändet hat...« Zum ersten Mal an diesem Nachmittag vibrierte Martins Stimme vor lauter Emotionen, und in seinen Augen loderte der Zorn. Er trat einen Schritt vor, Edward wich ein Stückchen zurück - und stieß mit dem Absatz gegen die Einfassung des Kamins.
    »Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon, wie Sarah gestorben ist?« Martins Stimme wurde immer lauter. »Oder kannst du dir den Schmerz ausmalen, den Buxton erleiden musste - ehe du ihn umgebracht hast?« Er trat noch dichter auf Edward zu. »Mal ganz zu schweigen von dem unerträglichen Kummer, den du meiner Mutter und meinem Vater bereitet hast, bis auch die beiden irgendwann schließlich starben?« Sein Tonfall war wie ein Peitschenhieb, als er fragte: »Hast du dich jemals gefragt, wie viele Leben ruiniert wurden - und das alles nur deinetwegen, Edward?«
    Edward schnappte nach Luft und senkte den Blick. Amanda sah, wie er einen tiefen Atemzug tat.
    Dann sprang er mit einem Satz auf den Sessel zu, kam genau neben Amanda zu stehen - und schleuderte das Sitzmöbel in Richtung von Luc und Martin. Amanda schrie auf und wollte fliehen.
    Edward aber packte eine Handvoll ihres Haares und riss sie mit einer groben Bewegung wieder zu sich zurück. Dann wickelte er die Strähne so lange um seine Faust, bis Amanda vor Schmerz wimmerte. Er zerrte sie auf die Beine und vor seine Brust.
    Klick! Aus den Augenwinkeln konnte Amanda ein silbernes Schimmern erkennen, dann spürte sie, wie kalter Stahl sich an ihre Kehle schmiegte.
    »Geht zurück!«, brüllte Edward, als Martin und Luc aufgesprungen waren. Sie schienen kurz davor, über den Sessel springen zu wollen, hielten aber an sich. Deutlich spiegelte sich auf ihren Gesichtern - und auch auf dem von Reggie, der hinter den beiden stand - der Schock wieder.
    »So ist es gut.«
    Amanda fühlte, wie Edward nickte.
    »Bleibt genau da, wo ihr seid. Ihr wollt doch wohl nicht, dass unser junges Liebespärchen hier gleich schon wieder auseinandergerissen wird, nur weil Amanda plötzlich nicht mehr unter den Lebenden weilt, nicht wahr?«
    Rrrumms!
    Das Geräusch ertönte so plötzlich, dass alle zusammenzuckten - das laute Poltern hallte durch die gesamte Bibliothek.
    »Ihr widerwärtiger Bursche! Eure Mutter würde ihren eigenen Augen nicht trauen, könnte sie Euch nun so sehen. Wir könnt Ihr es nur wagen, Sirrr!« Lady Osbaldestone kam herbeigestürmt, und laut schallte das Klack-Klack ihres Gehstocks über die Holzbohlen. Der Wandschirm, hinter dem sie gesessen hatte, lag umgekippt und noch immer leicht schaukelnd auf der Seite. Devil und Vane folgten Lady Osbaldestone auf dem Fuße.
    Edward stand vor Schreck der Mund offen, er erstarrte regelrecht, als die drei auf ihn zustürmten.
    »Ihr seid ein Wurm , ganz genauso wie Euer Vater! Man hätte Euch gleich nach Eurer Geburt erschlagen sollen. Ihr seid doch nichts weiter als ein Schandmal auf dem Wappen Eures Hauses.« Einen knappen Meter von ihm entfernt blieb sie schließlich stehen. »Hier, das ist für Euch!«
    Noch ehe auch nur einer von ihnen mit der Wimper hätte zucken können, sauste Lady Osbaldestones Gehstock durch die Luft und landete mit einem scharfen Schlag auf Edwards Handgelenk.
    »Ahhh!« Er ließ die Waffe fallen.
    Martin und Luc sprangen über den Sessel.
    Mit überraschender Wendigkeit drehte Lady

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