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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Aber noch nicht jetzt.«
    Dann sah er wieder Minerva an, die abermals den Kopf schüttelte. Dieses Mal spielte aber wenigstens ein leichtes Lächeln um ihre Lippen. Sie drückte kurz seinen Arm, dann trat sie von ihm zurück.
    »Du landest mit deinen Geheimniskrämereien noch in Teufels Küche. Das war schon immer so.«
    Luc sah seiner Mutter nach, wie sie langsam davonschlenderte. Dann ging er wieder zu Amelia hinüber.

    Früh am nächsten Morgen brach Amelia nach Somersham Place auf. Mit ihr reisten natürlich ihr Vater und ihre Mutter, ihr Bruder Simon und ihre beiden jüngeren Schwestern Henrietta und Mary, der Butler Colthorpe sowie noch diverse andere Bedienstete der Familie. Diese sollten das Hauspersonal auf Devils Hauptwohnsitz in ihrer Arbeit unterstützen. Somersham Place war ein riesiges, weit verzweigtes Herrenhaus, das in vielerlei Hinsicht den Mittelpunkt der herzoglichen Dynastie repräsentierte.
    Amelia und ihre Familie erreichten ihr Ziel erst am späten Vormittag. Zahlreiche andere waren bereits vor ihnen angekommen, unter ihnen Helena - die Herzoginwitwe und Devils Mutter - sowie die alte Großtante Clara, die extra von ihrem Anwesen in Somerset angereist war. Unmittelbar auf die Kutsche der Cynsters folgend kam auch Lady Osbaldestone, eine entfernte Verwandte, mit laut ratterndem Gefährt herangerauscht; pflichtschuldigst half Simon der alten Dame beim Aussteigen.
    Honoria und Devil waren schon einen Tag zuvor mit ihrer jungen Familie gekommen. Amelias Zwillingsschwester Amanda und ihr erst kürzlich angetrauter Ehemann Martin, der Graf von Dexter, waren noch unterwegs. Sie kamen ganz aus dem Norden des Landes und wurden erst später am Tage erwartet. Catriona und Richard wiederum hatten mit Bedauern absagen müssen. Sie hatten ein Neugeborenes, und die Einladung war erst sehr kurzfristig gekommen. Eine so weite Reise schien unter diesen Umständen also unmöglich.
    Luc, seine Mutter, Emily und Anne sollten am späten Nachmittag eintreffen. Lucs Zimmer, so bekam Amelia durch geschicktes Fragen heraus, lag in einem ganz anderen Flügel als ihr Zimmer - und am entgegengesetzten Ende des Gebäudes. Also so weit von ihr entfernt wie möglich. Und das bedeutete in einem Haus mit den Ausmaßen von Somersham Place wirklich weit entfernt. Jegliche Hoffnung, Luc in der Nacht vor der Hochzeit vielleicht noch einen kleinen Besuch abzustatten, war hiermit zerschlagen.
    Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich gerade zum Mittagessen niedergesetzt, als das deutlich vernehmbare Knirschen von Rädern, die über Kies fuhren, die nächsten Besucher ankündigte. Nur wenige Minuten später ertönten zwei helle Stimmen, die ernst und vielleicht auch ein klein wenig nervös Webster, Devils Butler, begrüßten.
    Amelia legte ihre Serviette beiseite und tauschte ein kurzes Lächeln mit Louise aus. Beide erhoben sich und gingen hinaus in die Eingangshalle. Honoria, die sich bereits denken konnte, wer da wohl angekommen sein mochte, stand ebenfalls auf und folgte den beiden langsam.
    »Ich hoffe doch, wir kommen nicht unerwartet«, erkundigte ein junges Mädchen in einem abgetragenen Reisekostüm und mit dicken Brillengläsern auf der Nase sich vorsichtig bei Webster.
    Noch ehe dieser etwas erwidern konnte, erklärte ihre Begleiterin - die ein ähnlich verblichenes Kostüm trug - mit hoher Stimme: »Wahrscheinlich erinnert Ihr Euch nicht mehr an uns. Wir sind ein Stück gewachsen, seit wir das letzte Mal hier zu Besuch waren.«
    Louise lachte, eilte auf die beiden zu und rettete Devils Butler damit vor dem beschämenden Eingeständnis, dass er die Mädchen in der Tat nicht so recht zuzuordnen wusste. »Aber so ein Unsinn - natürlich erwarten wir Euch, Penelope.« Sie schloss Lucs jüngste Schwester in eine herzliche Umarmung, dirigierte sie dann sachte in Amelias Richtung und wandte sich zu deren Begleiterin um. »Und was Euch betrifft... niemand, der Euch einmal gesehen hat, könnte Euch jemals wieder vergessen.«
    Portia, die zweitjüngste der Ashfordschwestern, zog verächtlich die Nase kraus, als sie Louises Umarmung erwiderte. »Nach meiner Erinnerung war ich bei meinem letzten Aufenthalt hier noch ein schmuddeliger Zwerg. Mir wäre es also lieber gewesen, Webster hätte mich nicht wiedererkannt...«
    »Oh, nein, Miss Portia«, versicherte der Butler ihr nun mit gewohnt hoheitsvoller Gelassenheit und einem kleinen, lustigen Blitzen in den Augen. »Ich habe Euch keineswegs vergessen.«
    Portia bedachte ihn mit einem

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