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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sie sich in freundschaftlicher Atmosphäre wieder voneinander getrennt hatten.
    Im Übrigen aber hatte die kurze Unterhaltung die unangenehme Angelegenheit nur noch einmal aufs Neue aufgerührt und sie noch fester in Lucs Bewusstsein verankert.
    Irgendwann würde er Amelia die Wahrheit sagen müssen.
    Und dieses Wissen heizte seine Ungeduld nur noch weiter an.
    Am nächsten Morgen hatte er noch einmal in der Upper Brook Street vorgesprochen, diesmal jedoch früh genug - oder zumindest hatte er das geglaubt. Doch der Butler der Hauses, der alte Colthorpe, hatte Luc mit ernster Miene darüber informiert, dass Amelia und Louise bereits mit vier anderen Damen im Wohnzimmer säßen.
    Luc hatte einen Fluch hinuntergeschluckt und kurz überlegt, ob er Amelia eine kleine Notiz zukommen lassen sollte, in der er sie bat, sich einfach für ein paar Minuten aus dem Kreise ihrer Damen davonzustehlen. Doch schon hatte es abermals an der Haustür geklingelt, und Colthorpe hatte Luc unsicher angesehen: »Vielleicht möchtet Ihr ja lieber kurz im Salon warten, Sir?«
    Luc war dem guten Ratschlag des Butlers gefolgt und hatte im Salon gewartet, bis die wahre Armada an elegant gekleideten Damen, die gerade hereinmarschiert kam, in das Wohnzimmer geführt worden war. Dorthin, wo Amelia auf sie wartete.
    Daraufhin hatte Luc sich voller Enttäuschung und mit einem hohlen, nur schwer zu definierenden Gefühl des Unwohlseins in sein Schicksal gefügt und das Haus wieder verlassen. Er hatte keine Nachricht hinterlassen.
    Stattdessen hatte er sich wieder einmal auf den Weg zu seinem Club gemacht; ein paar Freunde von ihm hatten ihn dort zum Mittagessen eingeladen. Einige von ihnen, genauso wie Luc selbst, wollten am nächsten Tag nach Cambridgeshire fahren, und nutzten dieses Treffen somit, um noch ein letztes Mal wie alte Junggesellen miteinander feiern zu können. Und sie hatten es bei ihrer Feier wahrlich an nichts mangeln lassen. Doch obwohl Luc gelacht und gescherzt und nach außen hin so getan hatte, als würde er die kleine Feier ehrlich genießen, war seine Aufmerksamkeit doch immer wieder von seinen alten Freunden fortgeschweift, und er hatte an seine zukünftige Frau gedacht.
    Ohne wirklich etwas zu sehen oder an etwas zu denken, starrte Luc nun in den erkalteten Kamin und versuchte, sich darüber klar zu werden, was er im Augenblick gerade empfand. Wie er sich fühlte. Und warum er so fühlte. Dann, um Punkt sechs Uhr abends und nicht eine Minute später, erhob er sich und ging ins Obergeschoss hinauf, um sich umzuziehen.

    Lady Cardigans Abendgesellschaft hatte immerhin einen Vorteil: Sie gab einen Ball, und das hieß, es wurde getanzt. Er würde Amelia also zumindest für eine gewisse Zeit wieder einmal ganz ungeniert in die Arme schließen dürfen - und das auch noch mitten auf der Tanzfläche. In seiner gegenwärtigen Verfassung war Luc selbst dafür schon mehr als dankbar.
    »Geht es dir gut?«, fragte Amelia, kaum dass sie den ersten Walzer begonnen hatten. »Mit dir stimmt doch irgendwas nicht. Was ist los?«
    Er starrte sie an, verschlang sie fast mit seinem Blick, entgegnete dann aber mit gelassener Stimme: »Nichts.«
    Amelia ließ ihre betont fröhliche Maske gerade so lange sinken, um ihm einen ungläubigen Blick zuzuwerfen. »Lass das.« Es machte sie wütend, dass er sie anlog, und sie verwendete ganz bewusst jenen mahnenden Satz, den er ihr vor nicht allzu langer Zeit auch schon einmal zugezischt hatte. »Ich kann es doch an deinen Augen ablesen.«
    Denn in seinen Augen lag nicht nur jener gewisse Ausdruck, den sie oft annahmen, wenn Luc sich in einer Situation unwohl fühlte, sondern auch ein vages Flackern. Sie war sich also sicher, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie und Luc standen - zumindest für Amelias Geschmack - viel zu dicht vor jenem entscheidenden Moment in ihrem Leben, in dem sie ihr Eheversprechen ablegen würden, als dass sie nun geneigt wäre, auch nur noch die kleinste Unklarheit zwischen ihnen zu dulden.
    »Hör bitte auf, alles so kompliziert zu machen.« Sie spürte, wie sie automatisch das Kinn ein wenig vorreckte, und musste sich beherrschen, um zumindest ihre gleichmütig-gelassene Miene beizubehalten.
    Luc aber versteckte sich weiterhin und hartnäckig schweigend hinter seiner ausdruckslosen Maske, sodass Amelia schließlich einmal tief durchatmete und ihn mit dem konfrontierte, von dem sie glaubte, dass es wohl der Kern des ganzen Problems sein müsste: »Geht es etwa ums Geld?«
    »Was?«

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