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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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von der Ekstase erfüllen.
    Das unbeschreibliche Glücksgefühl umfing sie, hielt noch ein klein wenig an und verblasste dann langsam wieder, als Amelia und Luc, eng umschlungen, wieder in die Realität zurückkehrten. Das Feuer wurde schwächer, brannte immer weiter herunter, bis es schließlich nicht mehr war als heiße Glut, die tief in ihrer beider Inneren glimmte.
    Vollständig verlöschen würde es jedoch niemals - in ihrem gemeinsamen Heim, in ihren Herzen würde es niemals kalt sein, niemals einsam; denn das Feuer, das jetzt darin schwelte, würde sie für immer wärmen.

18
    Gleich am nächsten Morgen kündigte sich auch schon der erste Besuch für die junge Ehefrau an - jene Art von spontanen Besuchen, wie sie in den adligen ländlichen Kreisen üblich waren und mit denen die Nachbarn eine junge Ehefrau in ihrer Mitte willkommen zu heißen pflegten. Squire Gingold und seine Ehefrau erschienen als Erste, waren somit quasi diejenigen, die den Sturm anführten, und ließen sich dabei zur Überraschung aller von ihren beiden Söhnen begleiten, zwei schlaksigen, unbeholfenen jungen Burschen, die ihren Eltern kaum von der Seite wichen und fast schon Mitleid erregend schüchtern waren.
    Ein kurzer Blick auf die beiden genügte Luc, und schon ließ er Portia und Penelope herbeirufen. Amelia, die bereits in eine angeregte Unterhaltung mit Mrs. Gingold vertieft war, fragte sich, was ihr Mann wohl vorhatte. Denn trotz der herzlichen, bodenständigen Art der Eltern konnte Amelia sich doch nur schwer vorstellen, dass Luc seine beiden jüngsten Schwestern ausgerechnet mit Blick auf diese Jünglinge ermutigen wollte. Schließlich gehörten die Ashfords ungeachtet aller Schwierigkeiten, mit denen sie in der Vergangenheit fertig werden mussten, noch immer zum Hochadel und waren damit Teil der erlesensten gesellschaftlichen Kreise des Landes.
    Die Mutter der Jungen befreite Amelia dann auch bald von ihren Befürchtungen und seufzte vernehmlich, als sie den Ausdruck auf den Gesichtern ihrer Sprösslinge erblickte, während Portia und Penelope erschienen und höflich den Besuch begrüßten. Mrs. Gingold tauschte einen bedeutungsschwangeren Blick mit Minerva und gestand dieser dann mit leiser Stimme: »Sie sind völlig hin und weg, meine beiden Burschen, und ihre Gehirne scheinen sich soeben in Luft aufgelöst zu haben. Hilflose, junge Hunde... Aber, nun ja, auch das wird sich mit der Zeit schon wieder geben. Da bin ich ganz zuversichtlich.«
    Allerdings würde diese Wiederbelebung ihres Geistes wohl nicht mehr schnell genug vonstatten gehen, um sie in die Lage zu versetzen, den boshaften kleinen Neckereien von Portia und Penelope Paroli zu bieten. Amelia hatte die Gedanken der beiden Mädchen sofort erkannt und hielt ein wachsames Auge auf Lucs jüngste Schwestern, während sie selbst, Mrs. Gingold, Minerva, Emily und Anne sich ganz entspannt miteinander unterhielten und die letzten Neuigkeiten sowohl aus London als auch aus den ländlicheren Regionen austauschten. Unverkennbar widerwillig schlenderten Portia und Penelope mit ihren Begleitern über die Terrasse. Luc wiederum hatte sich bereits mit dem Gutsherrn ein wenig abseits der Damen niedergelassen und war mit ihm gerade in eine angeregte Diskussion über neue Anpflanzungen und notwendige Reparaturarbeiten an den Weidezäunen vertieft.
    Portia und Penelope gaben sich derweil gerade ähnlich arrogant und herablassend wie ihr ältester Bruder dies in Gesellschaft gerne tat, und auch ihre scharfen Zungen konnten es mit dessen Sarkasmus durchaus aufnehmen.
    Amelia konnte zwar nicht hören, was genau sie sagten, doch sie zuckte innerlich regelrecht zusammen, als sie sah, wie Portia sich mit irgendeiner zweifellos ätzenden Bemerkung, hochgezogenen Brauen und dermaßen wichtigtuerischer Miene zu einem der beiden jungen Männer umwandte, dass diesem geradezu die Gesichtszüge entgleisten.
    Amelia wollte die Jungs gerade von ihrer selbst auferlegten Folter erlösen, als sie sah, wie auch Squire Gingold sich bereits wieder erhob. Seine Unterhaltung mit Luc schien beendet zu sein. Mrs. Gingold tauschte unterdessen ein resigniertes Lächeln mit Minerva aus, schaute dann Amelia an und stemmte sich schließlich aus ihrem Sessel hoch. »Kommt, Jungs, es ist Zeit, dass wir wieder aufbrechen.«
    Trotz ihrer augenscheinlich wenig angenehmen Unterhaltung mit Portia und Penelope lösten die jungen Männer sich überraschenderweise aber nur ungern von ihren Gesellschafterinnen.

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