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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bereits jetzt schon die Autorität über ihre jüngeren Schwestern verloren. Womit Luc nur noch eine zusätzliche Last aufgebürdet wurde. Denn er konnte ganz einfach nicht darauf vertrauen - so, wie es eigentlich sein sollte -, dass die beiden Älteren die Jüngeren schon in Schach zu halten wüssten. Noch nicht einmal seine Mutter konnte ihnen Zügel anlegen. Zügel, von denen Portia und Penelope wohl ohnehin noch gar nicht bemerkt hatten, dass sie überhaupt existierten.
    Und zu guter Letzt, das durfte man nicht vergessen, feuerten Portia und Penelope einander auch noch gegenseitig an. Denn nicht nur Emily und Anne verfolgten ähnliche Ziele, sondern auch Portia und Penelope. Unglücklicherweise begnügten sich die Hoffnungen dieser beiden natürlich nicht mit dem, was die Gesellschaft wohl im Allgemeinen für zwei junge Mädchen aus angesehenem Hause vorgesehen hatte.
    Im Augenblick allerdings beschränkten ihre Lebenspläne sich offenbar noch darauf, Luc möglichst bald graue Haare zu bescheren. Amelia musterte seine - noch - dunklen Locken und runzelte im Stillen besorgt die Stirn.
    Nur einen winzigen Moment später fing sie Lucs Blick auf. Sie lächelte und rief sich in Erinnerung, dass er nun zumindest nicht mehr allein dastand mit seiner schweren Bürde, denn jetzt hatte er ja sie, seine Ehefrau.
    Was wiederum bedeutete, dass sie nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht hatte, dafür zu sorgen, dass sein Schopf auch in den nächsten Jahren noch jenen satten, dunklen Ton behielt, den er zurzeit hatte.
    Als Luc und Amelia an diesem Abend schließlich ihr Schlafzimmer betraten, hatte sie diese Angelegenheit bereits abermals gründlich durchdacht und war zu einem Entschluss gekommen. Kurze Zeit später löschte Amelia die Kerze, schmiegte sich in die Kissen und grübelte über die Hürden nach, die sie mit der ständig stärker werdenden Überzeugung, den richtigen Weg zu beschreiten, noch würde überwinden müssen.
    Die erste der ihr bevorstehenden Herausforderungen war, sich zunächst einmal Lucs Zustimmung zu versichern. Er musste begreifen, dass sie ihm schließlich nur helfen wollte, und er musste ihre Hilfe annehmen. Eine knappe halbe Stunde, nachdem sie sich hingelegt hatte, trat auch Luc endlich an ihr gemeinsames Bett. Doch Amelia war zu klug, um das Thema noch am selben Abend zur Sprache bringen zu wollen.
    Entsprechend groß war ihre Überraschung, als Luc von sich aus auf die Angelegenheit zu sprechen kam. Unmittelbar vor dem Bett blieb er stehen und öffnete den Knoten des Gürtels, mit dem er seinen Hausmantel zugebunden hatte. »Hat Anne dir irgendetwas darüber verraten, wie sie ihre erste Ballsaison und die Londoner Gesellschaft empfunden hat?«
    Versonnen betrachtete Amelia Luc, nahm seinen Anblick tief in sich auf, während er den Gürtel löste und aus dem Mantel schlüpfte… dann aber besann sie sich wieder und entgegnete: »Falls du darauf anspielen willst, ob sie sich bereits auf die Suche nach einem passenden Ehemann gemacht hat - nein, ich denke nicht, dass sie sich über so etwas bereits Gedanken macht.«
    Luc runzelte die Stirn, kniete sich auf das Bett und ließ sich schließlich dicht neben Amelia der Länge nach niedersinken. Amelia lag unter dem seidenen Laken, hatte es sich bis zu den Schultern heraufgezogen, während Luc es sich auf dem Laken bequem gemacht hatte, auf einen Ellenbogen aufgestützt. »Was meinst du? Worüber soll sie sich angeblich noch keine Gedanken machen?«
    »Na, darüber, was sie sich von ihrem zukünftigen Ehemann erwartet.« Amelia wandte sich zu ihm um. »Sie ist doch erst... wie alt? Gerade mal siebzehn?«
    Luc hob erstaunt die Brauen. »Dann glaubst du also, sie ist noch zu jung?«
    Amelia erwiderte seinen Blick. »Egal, wie seltsam dir dieser Gedanke nun vielleicht auch vorkommen mag, aber ich kann dir versichern, dass nicht jedes junge Mädchen davon träumt, am liebsten gleich nach seiner Einführung in die Gesellschaft auch schon einen passenden Ehemann zu finden und zu heiraten.«
    Ein kurzer Moment verstrich, dann, den Blick noch immer fest auf Amelias Gesicht gerichtet, zog Luc eine Braue noch ein wenig höher. »Hast du als junges Mädchen denn etwa nicht davon geträumt zu heiraten?«
    Amelia überlegte, ob sie es wohl wagen sollte, ihm zu gestehen, dass der einzige Traum vom Heiraten, den sie jemals gehabt hatte, sich mit ihrer Hochzeit mit Luc bereits voll und ganz erfüllt hatte - dass der einzige Mann, den sie jemals hatte heiraten

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