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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Glücklicherweise schenkten die Eltern dem Widerwillen ihrer Söhne jedoch nur wenig Beachtung. Die gesamte Gesellschaft begab sich also nach draußen, während Penelope und Portia den Gutsherrn geradezu mit Fragen überhäuften und ihm nun all jene Aufmerksamkeit schenkten, die sie seinen Söhnen vorenthalten hatten. Mrs. Gingold kletterte unterdessen in ihren Gig, einen leichten, offenen Einspänner. Einer ihrer Söhne hielt die Zügel des Zugpferdes, während Squire Gingold und sein zweiter Sohn bereits wieder auf ihre Pferde stiegen.
    Eifrig winkend verabschiedeten die Ashfords ihre Gäste. Dann kehrten sie zurück ins Innere des Hauses. Minerva zog sich gemeinsam mit Emily und Anne in ihre Räume zurück, während Luc irgendwo in den Schatten der Eingangshalle verschwand und wahrscheinlich bereits wieder in Richtung Arbeitszimmer ging. Genau in dem Augenblick, als auch Portia und Penelope ihrer Wege gehen wollten, schaute Amelia in Richtung der Hundezwinger hinüber und sagte betont laut vor sich hin: »Ich glaube, ich gehe mal zu den Hunden rüber und sehe nach, was Galahad so macht. Er und seine Geschwister könnten bestimmt ein bisschen Bewegung an der frischen Luft gebrauchen.« Dann sah sie sich nach den beiden Mädchen um. »Wie wäre es, wenn ihr mich begleitet? Ich bin mir sicher, Miss Pink kann euch noch für eine weitere halbe Stunde entbehren.«
    »Ja, wenn wir ihr sagen, dass wir mit dir unterwegs sind, dürfte das kein Problem sein.« Penelope wollte gerade davoneilen, fügte dann aber noch hinzu: »Und überhaupt solltest du die Welpen nicht allein ausführen. Es sind einfach zu viele, um sie alle im Blick zu behalten.«
    »Stimmt.« Damit wandte Portia sich von der Tür ab. »Außerdem sind sie doch noch so hilflos.«
    Dieses Stichwort konnte Amelia sich nicht entgehen lassen. »Da wir gerade von hilflosen Welpen sprechen...« Sie wartete, bis beide Mädchen sie wieder ansahen. Dann schaute sie den beiden nacheinander eindringlich in die Augen, bis diese zu begreifen schienen, was Amelia ihnen mit ihrem Blick sagen wollte, und betreten zur Seite sahen.
    »Na ja, aber sie sind einfach solch schreckliche Nervensägen . Und dann schmachten sie einen auch noch immer so an.« Penelope schielte in die Richtung, in der die Gingolds soeben verschwunden waren.
    »Mag schon sein. Aber sie benehmen sich doch nicht mit Absicht so unbeholfen. Und es ist ein großer Unterschied, ob man jemandem auf höfliche Art und Weise vermittelt, dass man seine Gefühle nicht erwidert, oder aber ob man demjenigen gleich bei lebendigem Leibe das Herz zerreißt.« Amelia sah Portia an, die mit zusammengepressten Lippen in das Tal hinabschaute. »Ihr könntet doch wenigstens versuchen, ein bisschen mehr Mitgefühl mit den armen Kerlen zu haben.«
    »Aber die sind doch beide schon viel älter als wir. Man sollte also meinen, sie hätten Grips genug, uns nicht so blöde anzuschwärmen.« Störrisch reckte Portia das Kinn vor. Dann wandte sie sich zu Amelia um. »Die können doch wohl nicht ernsthaft glauben, dass wir uns geschmeichelt fühlen, wenn sie so albern um uns herumscharwenzeln.«
    Keine von beiden hatte einen jüngeren Bruder. Sowohl Edward als auch Luc waren deutlich älter. Was junge Männer anbelangte, hatte Amelia somit entschieden mehr Erfahrung als die Mädchen. Sie seufzte, hakte sich bei Penelope und Portia unter und zog sie mit sich auf den schmalen Kiesweg, über den man zur Rückseite des Hauses gelangte. »Sie mögen euch ja an Jahren durchaus überlegen sein, aber was die Beziehung zwischen männlichen und weiblichen Wesen angeht, sind Jungs und selbst erwachsene Männer uns Frauen immer ein bisschen unterlegen. Das solltet ihr beim nächsten Mal vielleicht einfach im Hinterkopf behalten.
    Im Falle der Gingold-Brüder bedeutet das also, dass ihr einfach ein bisschen mehr Verständnis zeigen könntet. Und, nein, ich meine damit nicht, dass ihr ihnen falsche Hoffnungen machen solltet oder euch in irgendetwas hineinfügt, das euch selbst gar nicht gefällt. Was ich damit sagen will, ist, dass ihr euch in Zukunft besser einfach ein klein wenig freundlicher gebt. Das könnte euch später sogar noch zum Vorteil gereichen. Denn wahrscheinlich werden die beiden ihr Leben lang in dieser Gegend wohnen bleiben und könnten irgendwann vielleicht sogar einmal richtig nette Bekannte werden. In jedem Fall gibt es überhaupt keinen Grund dafür, ihnen bloß schlechte Erinnerungen an euch zu bescheren. Vor allem würde

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