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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schon orientiert hatten.« Sie sah ihn an. »Und du willst mir jetzt weismachen, dass ich das alles vollkommen falsch sehe?«
    Er nickte. Denn irgendwie musste er sie ja nun davon überzeugen, dass Amelia die Annehmlichkeiten, die diese groß angelegte Feierlichkeit ihnen bot, bitte nicht dazu ausnutzen durfte, ihm noch näherzukommen - ihn zu verlocken und schließlich endgültig zu verführen. Aber genau das, so sagte Lucs Instinkt ihm mit absoluter Gewissheit, würde Amelia versuchen. Sein Ziel war es also, diese Annäherungen mit allen Mitteln zu unterbinden - aus Angst, dass Amelia damit schließlich doch noch den beabsichtigten Erfolg haben könnte. »Sicherlich, das Ganze scheint wie für uns geschaffen, da gebe ich dir uneingeschränkt Recht, aber -«
    Die anderen schlenderten immer weiter; zum Glück war der Serpentinenpfad ein recht langer Weg. Amelia biss sich also im Stillen auf die Zunge und hörte Luc geduldig weiter zu, was dieser ihr zu sagen hatte. Im Übrigen hätte wohl jeder, der Luc auch nur ansatzweise kannte, sofort begriffen, dass seine weitschweifigen Begründungen in Wahrheit doch bloß ein Haufen nervöser Ausreden waren. Und so etwas von ihm zu hören - nun, das war schon überaus erstaunlich.
    »Ich kann dir also garantieren, dass wir riskieren, dass die ganze Sache im Endeffekt wesentlich weniger befriedigend für dich wird, als du dir jetzt vielleicht noch ausmalen magst.« Er schaute sie an, sah, wie sie zweifelnd die Brauen hob. Im Geiste ließ Luc seine Worte noch einmal Revue passieren, dann fügte er hastig hinzu: »Selbstverständlich nicht in dem Sinne, was den unmittelbaren Genuss betrifft, aber -«
    Mittlerweile war nun wirklich glasklar, dass Luc die anstehenden Feierlichkeiten nicht dazu nutzen wollte, um gemeinsam mit Amelia endlich auch den letzten Schritt in ihrer noch jungen Beziehung zu wagen; jenen Schritt, der irgendwann ganz einfach der nächste Schritt sein musste . Nur, warum Luc dies nicht wollte, das war weniger klar.
    Amelia ließ ihn reden, unterbrach ihn nicht ein einziges Mal, wollte verstehen, was ihn bewegte. Denn die ganze Situation, seine Reaktion, war so vollkommen anders als das, was sie von ihm erwartet hatte und was sie, da sie ihn ja nun immerhin schon gut genug kannte, wohl auch erwarten durfte. Amelia war mehr verblüfft als verärgert. Das hier war der Mann, den sie heiraten wollte. Und genau dieser Mann schien nun wesentlich vielschichtiger zu sein, als sie jemals für möglich gehalten hatte. Sie sollte also besser Acht geben, was Luc vielleicht sonst noch für Überraschungen für sie bereithielt.
    »Folglich müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass alles, was auch nur zu den leisesten Gerüchten führen könnte, die dann wiederum deinen Namen beschmutzen, um jeden Preis vermieden werden muss.«
    Luc klang so wichtigtuerisch, dass Amelia sich sehr beherrschen musste, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Sie waren am Ende des Serpentinenweges angelangt; die anderen waren bereits wieder auf dem Rückweg in Richtung der Rasenanlagen. Luc blieb stehen und zog Amelia zu sich herum. Fragend blickte er sie an. »Das verstehst du doch, nicht wahr?«
    Aufmerksam musterte Amelia seine dunklen Augen und erkannte, dass er sich in der Tat ehrliche Sorgen machte. Aber worüber er sich sorgte, das konnte sie nicht mit Bestimmtheit sagen. In jedem Fall aber wusste sie, wie sie am besten auf diesen kummervollen Blick reagieren musste. Sie lächelte beruhigend und erwiderte: »Aber du weißt doch ganz genau, dass ich niemals etwas tun würde, das meinen Namen in den Schmutz ziehen könnte.«
    Luc dagegen war sich nicht so sicher, ob Amelia tatsächlich stets und unter allen Umständen darauf bedacht war, ihren guten Ruf zu wahren. Er konnte ihr noch nicht ganz glauben, und skeptisch blickte er ihr in die Augen, hoffte, dort die Bestätigung dafür zu finden, dass Amelia wirklich meinte, was sie sagte. Ihr Lächeln wurde noch eine Spur herzlicher. Dann klopfte sie ihm beruhigend auf den Arm und deutete mit einem knappen Nicken zu dem Pfad hinüber. »Und jetzt führst du mich besser wieder zu den anderen zurück, ehe Reggie sich noch fragt, ob es wirklich so eine gute Idee von ihm war, uns ein bisschen Ungestörtheit zu verschaffen.«

    Auf Befehl ihrer beiden Mütter wurde die Abfahrtszeit für die kleine Reisegesellschaft auf neun Uhr am kommenden Morgen festgelegt. Nur Reggies Mutter fühlte sich nicht so recht wohl, sodass ihr Sohn wieder einmal

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