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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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war die so genannte Hausparty auf Hightham Hall. Jene Festivität inklusive Übernachtung auf dem Herrensitz der Highthams, an der er, Amelia und natürlich seine Schwestern samt Minerva und Louise fast schon gezwungenermaßen teilnehmen mussten. Ihnen standen somit drei lange, mit einem umfangreichen sommerlichen Unterhaltungsprogramm angefüllte Tage bevor - die schon am nächsten Tag beginnen würden. Eine solche Hausparty war in Lucs gegenwärtiger Lage also so ziemlich das Letzte, was er brauchte.
    Stattdessen hätte er dringend noch etwas Zeit benötigt. Zeit, um endlich zu verstehen, warum ausgerechnet er ein solch unbezähmbares Verlangen nach Amelia verspürte, Zeit, um seine Sehnsucht nach ihr zumindest so weit nachvollziehen zu können, dass er irgendwie lernen konnte, damit umzugehen, es zu kontrollieren. Denn sobald er auch nur in Amelias Nähe war, lagen seine Instinkte geradezu miteinander im Krieg. Er wollte Amelia, und zwar jetzt, und doch erahnte Luc auf einer anderen Ebene seines Bewusstseins, dass genau darin, in der sofortigen Erfüllung seines Begehrens, die Gefahr lag. Obgleich nicht Amelia diejenige war, die ihm gefährlich werden würde, sondern die Emotionen, die sie in ihm auslöste - und natürlich die Folgen, die diese dann automatisch nach sich zogen. Noch niemals zuvor in seinem Leben war Luc Gefahr gelaufen, sich von seinen Gefühlen dominieren zu lassen - und dazu, das war sein fester Vorsatz, würde er es auch jetzt nicht kommen lassen.
    Und genau deshalb war er ihr nun auch in den Park nachgelaufen - um sie um Gnade zu bitten. Zumindest fürs Erste.
    Luc kam in genau dem Augenblick aus seiner Deckung hervorgeschlendert, als die kleine Gruppe sich auflöste. Lady Collins und Mrs. Wilkinson mussten sich beeilen, denn sie waren noch zu einem Mittagessen eingeladen; kaum dass Luc sie begrüßt hatte, mussten sie sich auch schon wieder von ihm verabschieden. Geschickt nutzte er die leichte Unruhe, die der Aufbruch der beiden Damen verursachte, um Amelia zuzunicken und wie beiläufig ihre Hand in Beschlag zu nehmen.
    Reggie, der auf der anderen Seite neben Amelia stand, bemerkte die besitzergreifende Geste von Luc zwar durchaus, tat aber so, als hätte er nichts gesehen. Als Lady Collins und ihre Freundin dann davongeeilt waren, zog Reggie mit einer ruckartigen Bewegung seine Weste nach unten und erklärte: »Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich würde mir jetzt gerne mal ein bisschen die Beine vertreten. Wie wäre es, wenn wir den kleinen Serpentinenpfad entlangwandern?«
    Die anderen - Mrs. Wallace, Lady Kilmartin, Lord Humphries und Mr. Johns - begrüßten den Vorschlag. Geschlossen wanderten sie den schmalen Kiesweg entlang, der hinab zum Wasser führte.
    Es stellte für Amelia und Luc keine große Schwierigkeit dar, sich langsam immer weiter zurückfallen zu lassen, bis schließlich so viel Platz zwischen der kleinen Gruppe und ihnen war, dass sie sich ohne lästige Zuhörer miteinander unterhalten konnten.
    Amelia legte den Kopf auf die Seite und hob fragend eine Braue. »Geh ich recht in der Annahme, dass dir da irgendetwas im Kopf herumspukt?«
    Das zarte Lächeln, das über ihre Lippen spielte, und das Glitzern in ihren blauen Augen ließen vermuten, dass Amelia bereits erahnte, woran Luc gerade dachte - woran er von dem Moment an gedacht hatte, als er sie wieder bei sich hatte und diesen weichen, weiblichen Körper neben sich spüren durfte. Doch Luc schob diesen gewissen Gedanken gnadenlos beiseite und erwiderte mit festem Blick in Amelias arglos blickende Augen: »Allerdings.«
    Amelia blinzelte überrascht. Noch ehe sie darüber nachgrübeln konnte, was wohl Lucs leichte Verstimmung ausgelöst haben mochte, fuhr er fort: »Die Hausparty in Hightham Hall. Morgen.«
    Der erwartungsvolle Schimmer, der sich in ihren Blick stahl, ließ ihn umso schneller weitersprechen: »Da müssen wir uns sehr vorsehen. Ich weiß, woran du nun gerade denkst, aber in einem so überfüllten und mit Gästen vollgestopften Haus lauern überall Gefahren. Auch wenn das zunächst vielleicht ganz anders aussehen mag.«
    Den Kopf leicht zur Seite geneigt, hörte Amelia ihm aufmerksam zu, den Blick weiterhin fest in sein Gesicht gerichtet. Dann schaute sie wieder nach vorn. »Und ich hatte gedacht, dass die Einladung zu der Gesellschaft auf Hightham Hall eine Fügung des Himmels wäre. Ich meine, das spielt uns doch geradezu in die Hände, führt genau in die Richtung, in die wir uns sowieso

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