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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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machen. Alles wird in bester Ordnung sein.«
    Luc war einen ganzen Kopf größer als sie, und seine Schultern waren so breit, dass er Amelia, wenn sie so dicht vor ihm stand wie in diesem Moment, komplett vor den Blicken aller anderen abschirmte. Und so dicht, wie Amelia sich an ihn schmiegte, konnte sie auch ganz genau seine pure, männliche Kraft spüren, die regelrecht um ihn herum zu pulsieren schien - ein sanftes Vibrieren in der Luft, das sie beinahe körperlich wahrnehmen konnte. Und schließlich nahm Amelia so dicht, wie sie vor ihm wartete, auch die potente, sexuelle Kraft wahr, die hinter seiner eleganten Fassade lauerte und deren raues Wesen sich nur schlecht verbergen ließ und fast schon einer physischen Bedrohung gleichkam.
    Und trotz alledem war sie es, die ihn hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer intimen Beziehung zu beruhigen versuchte. Die sich bemühte, ihm die Angst vor dem Tempo, mit dem besagte Beziehung sich entfaltete, zu nehmen.
    Gab es eine köstlichere Ironie?
    Doch das Lächeln, mit dem Amelia seine Anspannung zu zerstreuen versuchte, hatte leider genau die gegenteilige Wirkung. Denn der Ausdruck in seinen dunklen Augen, den Amelia noch immer nur schwer entziffern konnte - auch wenn sie darin allmählich ein wenig Übung bekam -, wurde nur noch misstrauischer. Und schließlich zog er sogar in eindeutig finsterer Geste die Brauen über der Nase zusammen.
    Amelia kämpfte verbissen gegen den Impuls an, laut aufzulachen, sah mit einem verschmitzten Grinsen in Lucs höchst wachsam blickende Augen und tätschelte ihm nicht zum ersten Mal in ihrer Beziehung den Arm. »Und zieh bitte nicht so ein mürrisches Gesicht - du machst sonst noch die Pferde scheu.«
    Auf diese Bemerkung hin warf Luc ihr zwar abermals einen überaus finsteren Blick zu, zwang sich dann aber zu einer etwas freundlicheren Miene und half Amelia, auf den Kutschbock seiner Karriole zu klettern. Oben angekommen, ordnete sie ihre Röcke und entschied, dass die Sonne noch nicht so hoch am Himmel stand, dass sie bereits unbedingt ihren kleinen Sonnenschirm hätte aufspannen müssen. Nachdem er noch einige letzte Worte mit Cottsloe gewechselt hatte, ließ Luc sich neben Amelia nieder, und einen Augenblick später waren sie auch schon angefahren.
    Er war ein hervorragender Kutscher und verstand es, seine Tiere fast schon instinktiv zu lenken. Doch Amelia hütete sich, nun unentwegt zu plappern und ihn auf diese Weise abzulenken, während er die Karriole durch den dichten Vormittagsverkehr führte. Genauso wie Luc vorhergesagt hatte, überholten sie die beiden Kutschen ein kurzes Stück hinter Kensington. Die Kutschen waren um so vieles schwerer und schwieriger zu manövrieren, dass sie immer wieder anhalten und abwarten mussten, bis die Straßen sich vor ihnen wieder ein wenig leerten.
    Amelia war wirklich dankbar, dass sie in der Karriole fahren durfte - an der frischen Luft -, und nahm wissbegierig sämtliche Eindrücke auf, die ihnen auf ihrem Weg begegneten. Denn wenngleich sie das Panorama natürlich schon viele Male gesehen hatte, so schien ihr doch nun, da Luc neben ihr saß und sie kurz davor war, den schönsten aller Träume zu erleben, jeder Augenblick, jedes Detail, das ihre Augen wahrnahmen, noch um so vieles lebendiger, strahlender und bedeutender als jemals zuvor.
    Als sie Chiswick erreichten, wandten sie sich nach Süden, fuhren über den Fluss nach Kew und dann in raschem Tempo in südwestlicher Richtung durch die ländlicher geprägten Gebiete. Während die Häuser auf ihrem Weg immer seltener wurden, schien das helle Licht des Morgens sich zunehmend dichter um sie zu legen. Und noch immer verspürte weder Luc noch Amelia das Bedürfnis, die Stille zu durchbrechen und den Augenblick mit müßigem Geschwätz auszufüllen.
    Das war eines der Dinge, die sich mittlerweile zwischen ihnen beiden verändert hatten. Amelia zählte die Tage - exakt zwei Wochen waren nun schon verstrichen seit jenen frühen Morgenstunden, als sie all ihren Mut zusammengenommen und Luc in der Eingangshalle seines Hauses zur Rede gestellt hatte. Bei früheren Zusammentreffen hatte Amelia sich noch stets verpflichtet gefühlt, irgendetwas zu sagen, um zwischen ihnen beiden zumindest ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Interaktion aufrechtzuerhalten.
    Doch vieles war anders geworden in den vergangenen Tagen. Und Luc und sie brauchten kein belangloses Geplauder mehr, um ein Gefühl der Verbundenheit zu spüren.
    Amelia warf ihm einen raschen

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