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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mit den Ashfords und Cynsters reiste - für Lucs Geschmack allerdings blieb ihm damit noch immer viel zu wenig männliche Unterstützung, um diese wahre Horde von weiblichen Verwandten und Bekannten zu beaufsichtigen. Denn jede Einzelne von ihnen konnte Reggie doch mit Leichtigkeit um den kleinen Finger wickeln.
    Gemeinsam mit Reggie stand Luc nun also auf dem Bürgersteig vor dem Haus und beobachtete resigniert, wie die Achsen der beiden Reisekutschen sich immer tiefer neigten, während ein Koffer nach dem anderen zu dem ohnehin schon ansehnlichen Gepäckberg auf dem Dach hinzugefügt wurde.
    »Ich will verdammt sein, wenn die auch nur die Hälfte von all dem Zeug, das sie da mitschleppen, anziehen«, murmelte Reggie und warf dann einen Blick auf die vier Pferde, die vor das Gefährt der Cynsters gespannt waren; jene Kutsche, die vor etwa fünfzehn Minuten eingetroffen war und in der bereits die schwere Last von Amelias und Louises Truhen und Köfferchen ruhte. »Hoffen wir also, dass die Tiere das auch wirklich alles ziehen können.«
    Luc schnaubte verächtlich. »Nun, darum mache ich mir, ehrlich gesagt, weniger Gedanken.« Denn sowohl in seinem als auch in dem Stall der Cynsters befanden sich nur die kräftigsten und sorgfältigst gepflegten Pferde. »Aber dadurch wird unsere Reise mindestens eine Stunde länger dauern.« Hightham Hall lag in Surrey am Ufer des Wey.
    Reggie beobachtete argwöhnisch, wie ein Lakai eine weitere mit schmalen Eisenbändern beschlagene Truhe zum Kutscher der Ashfords hinaufreichte. »Vorausgesetzt, wir kommen da überhaupt irgendwann an.«
    Geschäftiges Treiben lenkte ihrer beider Aufmerksamkeit dann zur Eingangstür von Lucs Stadthaus hinüber, aus dem Lucs Schwestern und - wie üblich - natürlich auch deren Freundin Fiona aufgeregt plaudernd die Treppe herabgestürmt kamen. Hinter ihnen entdeckte Luc Cottsloe, und ein einziger Blick genügte, damit dieser sofort wieder ins Haus zurückeilte, um die Beladung von Lucs Karriole weiter voranzutreiben.
    Reggie zählte gerade die Mitfahrenden, als Luc ihm mitteilte, dass er und Amelia allein fahren würden. Überrascht blicke Reggie ihn an: »Das wundert mich jetzt aber wirklich, dass ihr nicht mit uns anderen fahren wollt - ich meine, es ist doch genug Platz da.«
    Luc blickte ihm fest in die Augen. »Du hast vergessen, die Dienstmädchen mitzuzählen.«
    Reggie blinzelte, dann stöhnte er leise auf.
    Unterdessen schritt Amelia gelassen hinter ihrer Mutter und Minerva die Vordertreppe hinab. Als sie Reggies gequälte Miene sah - jenen Ausdruck, den die Herren der gesellschaftlichen Oberschicht stets zu zeigen pflegten, wenn sie eine Reise mit ihren weiblichen Verwandten antraten -, konnte sie sich auf Anhieb denken, was in diesem Moment in Reggies Kopf vorging. Lucs Gesichtsausdruck wirkte zwar auch nicht munterer, sah aber weniger nach einer Grimasse aus als vielmehr einfach nur nach ihm selbst: hart, regungslos und unmöglich zu interpretieren.
    Dann schaute Luc auf, entdeckte Amelia - und zögerte. Ganz so, als ob ihn mit einem Mal eine leichte Unsicherheit überkommen hätte. Dennoch leuchtete ihr Gesicht bei seinem Anblick auf. Lächelnd, ruhig und selbstsicher ging sie weiter die Treppe hinab, bis sie schließlich neben ihm stehen blieb.
    Die nächsten Minuten waren erfüllt von hastig erteilten Anweisungen und organisatorischen Fragen, bei denen vor allem darüber debattiert und entschieden wurde, wer in welcher Kutsche fahren würde. Schließlich kletterten die Damen mit freundlicher Unterstützung der beiden Herren in die Wagen. Nachdem Luc die letzte Tür geschlossen hatte, trat er einen Schritt zurück.
    »Bis ihr den Fluss erreicht, werden wir euch wieder eingeholt haben«, rief Luc Reggie noch zu, der kurz nickte und die Hand zum Gruß erhob.
    Auf ein Zeichen von Luc hin schnalzte der Kutscher kurz mit der Peitsche durch die Luft, und die Tiere legten sich in ihr Geschirr. Schwankend setzte sich die schwere Reisekutsche der Ashfords in Bewegung. Wenige Augenblicke später fuhr auch die Kutsche der Cynsters los; in genau dem Moment, als Lucs Pferdeknecht dessen Karriole an den Bordstein lenkte und neben seinem Herrn halten ließ. Luc sah den Kutschen noch so lange nach, bis diese um die Straßenecke verschwunden waren. Dann blickte er Amelia an.
    Sie hatte schon darauf gewartet, wann er sie endlich ansehen würde. Leicht herausfordernd hob sie eine Braue, trat dicht an ihn heran und murmelte: »Hör auf, dir Sorgen zu

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