Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich

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gesagt, was sie hat?«
    »Nein, sie hat nur eine Nachricht auf meinem Handy hinterlassen. Ich vermute mal, dass sie sich die Eckzähne abschleifen lässt.«
    Wir verzogen beide das Gesicht bei der Vorstellung.
    »Wie war dein Wochenende?«, fragte Connie. »Was Interessantes erlebt?«
    »Samstagabend habe ich meine Oma zu Lou Dugans Totenfeier gebracht, Nick Alpha war auch da.«
    »Überrascht mich nicht. Die beiden waren Geschäftspartner, bevor Nick im Gefängnis gelandet ist. Dugan war Teilhaber an einem Fitnessstudio in der Stark Street, wo auch Benito Ramirez trainiert hat.«
    Ich schilderte ihr den Ablauf des Gesprächs während der Trauerfeier.
    Connie bekam große Augen. »Er hat tatsächlich gedroht, dich umzubringen?«
    »Ja. Und er prahlte damit, dass er schon vorher Menschen getötet hätte.«
    »Hast du das Morelli gesagt?«
    »Er will sich Nick mal vornehmen, aber ich bezweifle, dass dabei viel rauskommt.«
    »Glaubst du, dass Nick die Drohung ernst gemeint hat?«
    Ich nickte. »Ja, todernst. Er hatte genug Zeit im Gefängnis, sich in seine Rache für Jimmy hineinzusteigern. Morelli tut, was er kann als Polizist, aber ich muss selbst auch der Sache nachgehen. Mir ist der Gedanke gekommen, dass Nick vielleicht Dugan, Lucarelli, Beck und Kulicki auf dem Gewissen hat. Wenn ich das beweisen könnte, würde er für immer weggesperrt, und ich bräuchte keine Angst mehr zu haben, dass er mich auch noch beseitigt.«
    »Gekannt hat er sie jedenfalls, Dugan, Lucarelli und Kulicki«, sagte Connie. »Vielleicht haben ihm einfach ihre Nasen nicht gepasst. Und zeitlich würde es auch hinhauen. Alpha wurde aus dem Gefängnis entlassen, kurz bevor die Mordserie anfing.«
    »Ich bin gestern Abend in seine Wohnung eingebrochen, habe aber nichts Stichhaltiges gefunden.«
    »Was nicht heißen muss, dass Alpha diese Leute nicht getötet hat.«
    Ich stand auf, holte mir Kaffee und nahm wieder Platz in meinem Sessel. »Stimmt, aber Ranger meint, das würde nicht zu Alpha passen. Alpha sei eher ein Waffentyp. Die Opfer wurden aber erwürgt, und allen wurde das Genick gebrochen. Wenn Ranger recht hat, muss ich Nick Alpha was anderes anhängen. Jede Wette, der Kerl ist nicht ganz sauber. Ich muss nur herausfinden, was sein Ding ist.«
    »Die Antwort auf diese Frage könnte ich dir beschaffen«, sagte Connie. »Bleibt nur die Schwierigkeit, ihm was nachzuweisen.«
    »Wenn ich der Polizei genau angeben kann, wo und wonach sie suchen soll, könnte sie ihm eine Falle stellen. Sobald ich die Sache angestoßen hätte, würde ich mich in meine Wohnung einschließen und erst wieder herauskommen, wenn sie Alpha eingesperrt haben.«
    »Und Ranger? Ich bin sicher, er würde Alpha erledigen, wenn er dir damit einen Gefallen tun kann.«
    »Ranger arbeitet jetzt schon viel schlechtes Karma ab. Ich will ihn nicht noch mehr belasten.«
    Connie setzte den Kopfhörer auf. »Lass mich mal ein bisschen rumtelefonieren, dann sehen wir weiter.«

35
    Während Connie für mich in der Verbrecherwelt recherchierte, begab ich mich in den hinteren Teil des Busses und sah mir mit Mooner eine Stunde lang Wiederholungen der Quizshow Jeopardy im Fernsehen an.
    »Das würde ich locker schaffen, irgendwie«, sagte Monner. »Ich würde die Sendung sprengen.« Er rutschte nach vorn auf die Sesselkante und spielte mit. »Was ist Sri Lanka? Kategorie griechische Geschichte für 200 Dollar, bitte.«
    Ich ließ ihn allein und wandte mich wieder Connie zu.
    »Ich habe ein paar Spuren aufgetan«, sagte sie. »Alpha wurde wegen illegalen Glücksspiels und räuberischer Erpressung verurteilt. Anscheinend ist er jetzt wieder ins Erpressergeschäft eingestiegen, und es gibt einige Ladenbesitzer in der Stark Street, die davon wenig begeistert sind.«
    »Reden sie offen darüber?«
    »Nicht mit der Polizei, aber untereinander.«
    »Könnte ich sie dazu bewegen, sich an die Polizei zu wenden?«
    »Nur wenn du vorher Alpha wegen einer anderen Straftat aus dem Verkehr ziehst. Es herrscht Angst auf der Straße. Alpha ist mit einer geballten Ladung Wut aus dem Gefängnis gekommen.«
    »Hast du noch mehr?«
    »Ja. Hahnenkampf.«
    »Ist nicht wahr!«
    »Angeblich soll er montags- und donnerstagsabends irgendwo Hahnenkämpfe veranstalten. Hahnenkämpfe sind eine schwere Straftat. Mein Informant wusste nicht, wo die Kämpfe stattfinden, aber ich hab rausgefunden, dass Nick Alpha fünf Grundstücke in der Stark Street besitzt.« Connie gab mir eine Karteikarte mit den Adressen. »Ein