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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist eher der Waffentyp. Der erdrosselt keine vier Menschen.«
    Dass Alpha nicht der Killer sein konnte, passte mir überhaupt nicht in den Kram. Wenn das stimmte, musste ich ihn zu den anderen Irren hinzurechnen, die es auf mich abgesehen hatten. Die Liste umfasste mittlerweile den Killer, Regina Bugle, möglichweise Dave und jetzt also noch Nick Alpha. Ob mich der Killer allerdings wirklich beseitigen wollte, wusste ich nicht genau. Vielleicht machte es ihm auch nur Spaß, mir Angst einzujagen. Immerhin, ein tröstlicher Gedanke. Wenn das zutraf, reduzierte sich die Liste auf zwei Personen, die mich wirklich umbringen wollten. Welche Absicht Dave verfolgte, war bis jetzt noch nicht ganz klar.
    Ranger fuhr durch die Stadt und tauchte ab in die Tiefgarage seiner Firma. Er schaltete den Motor aus und wandte sich mir zu. »Möchtest du noch mit hochkommen?«
    »Danke der Nachfrage, aber ich glaube, ich fahre lieber nach Hause.«
    »Ist der Vordobann immer noch nicht zurückgekehrt?«
    »Der Bann ist endgültig von mir genommen.«
    Anfangs schwer erleichtert machte ich mir jetzt allmählich Sorgen. Gerade war ich eine geschlagene Stunde mit Ranger in einem Schrank eingesperrt gewesen und hatte nichts empfunden. Von wegen, alles fit im Schritt, die reinste Todeszone da unten.
    »Ich brauche kein Vordo, Babe«, sagte Ranger.
    Das stimmte wahrscheinlich sogar, aber eigentlich wollte ich es gar nicht wissen. Aber was, wenn ich nie mehr dieselbe sein würde? Vorerst verfolgte ich nur eine Strategie: Kopf in den Sand stecken.
    »Wir verschieben es auf ein andermal«, sagte ich.
    Eine halbe Stunde später stand ich abwartend auf dem Mieterparkplatz hinter meinem Haus. Ich hatte eine Runde gedreht, aber Regina Bugle nirgendwo lauern sehen. Das Auto von Daves Eltern war ebenfalls nicht da, und ob Dave ein eigenes Auto besaß, wusste ich nicht. Wahrscheinlich konnte er im Augenblick gar nicht Auto fahren. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihm die Nase gebrochen hatte, und seine Augen waren bestimmt ganz zugeschwollen. Ich suchte mir einen freien Platz, rannte ins Haus, die Treppe hinauf und überprüfte kurz den Flur. Kein Dave! Yeah!
    Die Blutflecken auf dem Teppichboden waren größtenteils verschwunden. Ich begrüßte Rex, stöberte ein wenig im Kühlschrank, aber er war so gut wie leer. Kein Bier. Keine Reste. Also aß ich die Schachtel Fruit Loops auf und machte mich lang.
    Montagmorgen, kurz vor acht. Müde quälte ich mich aus dem Bett und schlurfte in die Küche. Ich starrte in die leeren Kühlschrankfächer und suchte die Küchenregale ab, keine Milch, kein Kaffee, kein Müsli, nichts. Ich schlurfte von der Küche ins Badezimmer, duschte, stieg in meine übliche Uniform aus Jeans und T-Shirt und ging zurück in die Küche. Vielleicht war ja auf wundersame Weise doch etwas zum Essen aufgetaucht. Es klingelte, und ohne nachzudenken, machte ich auf. Dave Brewer stand vor der Tür.
    Zwei blaue Augen, Pflaster auf der Nase, in der einen Hand eine Einkaufstüte, in der anderen eine aus dem Coffeeshop.
    »Ich habe dir Frühstück mitgebracht.«
    Ich war sprachlos. Was sollte ich machen? Meine Pistole aus der Plätzchendose auf dem Küchentresen holen, ihn über den Haufen knallen oder mich entschuldigen, dass ich ihm die Nase eingeschlagen hatte?
    Er zog einfach an mir vorbei, stellte die Tüten ab, holte einen XL -Becher Kaffee heraus und gab ihn mir. »Was hältst du von einem Omelett? Dazu frische Croissants aus der Bäckerei.«
    »Ich möchte aber kein Omelett.«
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Nein.«
    »Dann möchtest du bestimmt ein Omelett. Ich mache super Omeletts.«
    »Bist du nicht stinkig, dass ich dir das Nasenbein gebrochen habe?«
    Er fand eine Pfanne, stellte sie auf den Herd und goss Öl hinein. »Ich war wohl nicht ganz bei mir. Ich habe die Zeichen falsch gedeutet.«
    »Den Kaffee nehme ich gerne an, aber ich will dich nicht in meiner Küche haben«, sagte ich.
    Die Hände in die Hüften gestemmt sah er mich an. »Warum nicht?«
    »Es ist mir unangenehm.«
    Er holte das Schneidebrett hervor und hackte Zwiebeln, Schinken und rote Paprika. »Ein bisschen deutlicher musst du schon sein.«
    »Ich habe schon einen Freund, und ich will nicht noch einen.«
    »Morelli? Du treibst es mit ihm, seit ihr im Kindergarten wart. Und deine Mutter sagt, es führt zu nichts. Wir meinen, du brauchst einen anderen.«
    »Kann sein, aber ganz bestimmt nicht dich.«
    Er streute das Kleingeschnittene in das erhitzte Öl und

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