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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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vor der Vitrine.
    »Geben Sie ihm je eine Kugel Schokolade, Erdbeere, Kaffee und einmal Butter Pecan«, bat ich die Verkäuferin.
    »Super, Mann«, sagte Mooner, lachte breit und schaukelte auf den Fersen.
    Als wir zum Bus zurückkamen, war Lula wieder da.
    »Ich hatte einen Abszess«, sagte sie. »Deswegen das Gefühl, mein Zahn würde wachsen. Der Arzt sagt, das sei in so einem Fall ganz normal.«
    »Es wird also kein Vampir aus dir«, sagte Connie.
    »Vielleicht doch, aber die Eckzähne stehen nicht vor. Nach der Wurzelbehandlung geht es mir jetzt schon viel besser. Natürlich bin ich mit Betäubungsmitteln vollgestopft, das könnte der Grund dafür sein.« Sie sah sich um. »Das ist aber schön geworden. Es hat keinen persönlichen Stil wie vorher, aber es fühlt sich auch nicht so an, als wäre die Sonne untergegangen.«
    »Hast du was Neues für mich?«, fragte ich Connie.
    »Nein. Gegen keinen unserer neuen Kunden wurde bislang der Prozess eröffnet. Die fangen erst nächste Woche an. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie alle nicht vor Gericht erscheinen werden. Vinnie hat da echte Penner rausgehauen. Wie ist es auf der Stark Street gelaufen?«
    »Die beiden Lagerhäuser kämen in Frage.«
    Lula war plötzlich hellwach. »Stark Street? Lagerhäuser? Habe ich was verpasst?«
    Ich erzählte Lula von unserem Verdacht mit den Hahnenkämpfen und setzte ihr meinen Plan auseinander, wie ich Nick Alpha ins Gefängnis bringen wollte, damit er mir nichts mehr antun konnte.
    »Ein guter Plan«, sagte sie. »Der mit seiner Tierquälerei gehört sowieso hinter Gitter. Mit Leuten, die Tiere misshandeln, habe ich kein Mitleid. Und ich liebe Hühner.«
    »Besonders wenn sie in Stücke gehackt und gebraten sind«, sagte Connie.
    »Ja, aber das ist ja auch was anderes«, sagte Lula. »Das sind fiese kahle Brathühnchen. Die sind nicht wie die kleine rote Henne aus dem Kinderbuch.«
    »Brathühnchen sind nicht von Natur aus kahl«, sagte ich.
    »Natürlich sind die kahl«, sagte Lula. »Ich habe sie mit eigenen Augen im Supermarktregal gesehen.«
    »Scheiße, Mann«, ließ sich Mooner aus dem hinteren Teil des Busses vernehmen. »Irgendwas stimmt nicht mit meiner Glotze. Ich kriege sie nicht mehr zum Laufen.«
    »Sieh einer an«, sagte Connie grinsend. »Vielleicht hat sich gerade eine Wolke vor den Satelliten geschoben.«
    »Was passiert jetzt?«, fragte Lula. »Wollen die Bullen die Hahnenkampfarena stürmen?«
    »Ich muss erst noch den genauen Ort herausfinden, bevor ich die Polizei informiere. Und natürlich sollte Alpha auch dort sein, wenn der Laden gestürmt wird.«
    Lula nickte. »Verstehe. Dann sehen wir uns heute Abend also einen Hahnenkampf an. Das will gut vorbereitet sein. Ich glaube, ich habe kein passendes Outfit für einen Hahnenkampf. Wahrscheinlich muss ich erst noch Klamotten kaufen gehen.«
    »Genau genommen will ich mir den Hahnenkampf gar nicht ansehen. Ich will nur in der Stark Street auf Alpha warten und ihn verfolgen, sobald er das Haus verlässt. Erst wenn feststeht, dass er bei dem Hahnenkampf ist, rufe ich Morelli an.«
    »Einverstanden«, sagte Lula. »Wann kannst du mich abholen?«
    »Willst du wirklich mitkommen, Lula?«
    »Klar doch. Hundert Pro.«
    Besonders vertrauenerweckend klang das nicht. Selbst wenn Lula und ich uns hundert Pro einig waren, waren wir alles andere als ein Dream Team. Neunzig Pro war ja schon der reinste Slapstick.
    »Du brauchst ein anderes Auto«, sagte Connie. »Mit dem Shelby würdest du nur auffallen. Und Lulas Firebird ist auch nicht viel besser.«
    »Ich kann uns ein Auto besorgen«, bot Lula an. »Ich leihe mir den alten Schrott- SUV von meinem Cousin Ernie. Der gleicht sich optisch erstklassig der Stark Street an.«
    Ich stieg in den Shelby, fuhr zu meiner Wohnung und bremste vor der Einfahrt zum Parkplatz ab. Ich hatte Angst auszusteigen, vielleicht lauerte ja Regina Bugle auf mich. Oder noch schlimmer, Dave. Und wenn sie jetzt nicht da waren, dann vielleicht später, wenn ich wieder aufbrechen wollte. Dann säße ich in meinen eigenen vier Wänden in der Falle.
    Ich machte kehrt, stellte mich in eine Seitenstraße und ging die mir verbleibenden Möglichkeiten durch. Ich könnte bei Morelli vorbeischauen, aber das würde Komplikationen mit sich bringen. In dieser Phase der scheinbar unendlichen Nick-Alpha-Geschichte wollte ich Morelli noch nicht in das Geschehen einbeziehen. Außerdem hätte er bestimmt was dagegen, wenn ich später zur Stark Street aufbrechen

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