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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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Badezimmer und unterdrückte ein Stöhnen. Drinnen hatten sich Jarvis und Nigel hinter der antiken Badewanne mit Löwenfüßen vor den Schnudämgons verschanzt. Die verdammten Viecher spürten keinen Schmerz. Sie verloren ihre Flügel und flogen einfach weiter. Sie verloren ihren Kopf und es fiel ihnen nicht einmal auf. Als wäre jeder ihrer Körperteile ein eigenständiges Wesen. Selbst, wenn man ihnen die Zähne ausschlug, bissen sie einfach weiter zu.
    «Das würde einen großartigen Halloweenfilm abgeben», brüllte Jarvis, während er einen der fliegenden Beißer köpfte. «Crackdrachen aus der Hölle. Sie sterben nie. Sie töten immer weiter.»
    «Irgendwelche Fortschritte, Trio? Die schlagen deine Badewanne kurz und klein.» Nigel klang angespannt. Sein linker Arm, der beinahe vollständig abgetrennt worden war, musste höllisch wehtun.
    Ein Drache stürzte sich auf Blaine und er verfluchte ihn. Sie hatten ihm einige Ladungen Wasser verpasst. Doch seit dem letzten Mal hatte sich etwas verändert. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, was aus seinen Poren blutete, jedenfalls fühlte es sich wie eine Mischung aus Säure und Rasierklingen an. Er hatte kein Feuer mehr. Nicht mal ein Fünkchen konnte er entzünden. Sie hatten ihn gelöscht, und das wussten sie auch.
    Nachdem Blaine nun keine Bedrohung mehr darstellte, konzentrierten sich die Schnudies nun auf Jarvis und Nigel. Blaine hatte diese Chance genutzt und sich davongestohlen – zu der einzigen Sache, die sie jetzt noch retten konnte.
    Mit zusammengebissenen Zähnen kroch er zu seinem Wandsafe. Er richtete sich ein wenig auf und kniete sich hin. Um ihn herum drehte sich alles. Er stützte sich an der Wand ab und kämpfte die aufsteigende Übelkeit nieder. Sein Auftritt als Piranhafutter war ja schon kein Picknick auf einer Blumenwiese gewesen – aber das hier übertraf es noch bei Weitem.
    Aus seinen Handflächen quoll weiterhin Wasser. Es floss an der Wand hinab und bildete auf dem Holzboden eine Pfütze. Ah, er war so sauer. Er liebte seine Holzböden. Diese Wasserflecken würde er nie wieder wegbekommen.
    «Von uns aus kann es losgehen, Trio! Hör auf, dich im Spiegel zu bewundern!»
    «Immer muss ich euch Weicheier retten», knurrte Blaine zurück. Er versuchte, sich auf das Vorhängeschloss zu konzentrieren und sich an die Kombination zu erinnern, konnte aber keinen klaren Gedanken fassen. Scheiße. «Nigel! Messer!» Er rutschte zur Seite, um dem brennenden Dolch Platz zu machen, der gleich das Metall durchtrennen würde.
    «Nichts mehr übrig, Trio. Die spielen alle mit den bissigen Vögelchen.»
    «Jetzt sag bloß nicht, du hast die Kombination vergessen», brüllte Jarvis. «Lahme Vorstellung.»
    «Halt die Klappe.» Blaine schob eine Hand in die Tasche. Ein Geldbeutel und ein Telefon. Andere Tasche. Motorradschlüssel. Eine Sticknadel. Er wollte sie schon wegwerfen, besah sie sich aber noch einmal genauer. Es war eine verstärkte Nadel, die sogar der Explosion einer blauen Kugel widerstehen konnte. Er hatte sie angefertigt, damit er bei Bedarf auch mitten in einem Gefecht ein wenig Entspannung finden konnte. Zur Hölle.
    Nigel schrie schmerzerfüllt auf und Jarvis fluchte vernehmlich. Aus dem Badezimmer drangen die Geräusche von Explosionen.
    Blaine hielt die Nadel in seiner Faust, sammelte alle Kraft, die noch in seinem Oberkörper übrig war, und rammte die Nadel in das Schloss. Die Nadel drang mühelos durch das Metall und der Tresor sprang auf. «Rock on.» Er warf die Nadel fort und griff in den Safe. Dort lagen sie: drei blaue Kugeln. «Kennt ihr Lethal Weapon 2? »
    «Machst du Witze?», brüllte Jarvis zurück. «Danach sieht man Kondomwerbung in einem ganz anderen Licht.»
    «Erinnert ihr euch an die Badewannenszene?»
    Schweigen. «Ernsthaft?»
    «Wir haben drei blaue Kugeln und eine Badewanne.» Vor dem Fenster erklang ein Tosen und eine neue Horde sabbernder Möchtegernschmetterlinge strömte herein. «Seid ihr bereit?»
    «Was ist mit dir?», rief Nigel. «Du bist zu nah dran. Das wirst du nicht überleben!»
    «Keine Chance.» Blaine stützte sich an der Wand ab, legte seine Stirn an den Putz und beschwor all seine verbliebenen Kräfte herauf. Wenn er jetzt starb, kam Trinity davon, und das war inakzeptabel.
    Ich kriege dich, Trinity Harpswell.
    Ein weiterer Schnudämgon attackierte ihn und Blaine ließ ihn gewähren. Er spürte nicht mehr, wie die Krallen seine Kehle aufritzten, bemerkte kaum das Blut, das aus der Wunde floss.

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