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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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Tod erfreut und strahlte bis über beide Ohren. «Oma wollte damals nicht, dass du mitbekommst, an was sie in ihrem Labor experimentiert. Darum habe ich auf dich aufgepasst, während sie gearbeitet hat. Sie hätte dich niemand anderem überlassen, denn du warst viel zu wichtig.» Er legte seine Hände um ihr Gesicht. «Du warst das einzige Baby, das ich jemals kannte. Ich mochte kleine Kinder überhaupt nicht. Geht mir immer noch so. Aber du warst eine Ausnahme. Meine süße Trin. Ach, nach dem Omi dir die Injektionen verabreicht hat, bist du immer auf meiner Brust eingeschlafen –»
    «Ja ja, das ist alles schön und gut», ging Olivia dazwischen. Sie hatte sich unbemerkt hinter ihre Tochter gestellt. «Aber Trinity hat ein kleines Problem. Können Sie ihr helfen?»
    Das Einschreiten ihrer Mutter brachte Trinity zurück in die Wirklichkeit. Heieiei, sie stand hier herum und schwelgte in Erinnerungen an ihre Entführung? Was sollte das denn? Ihre Mutter hatte vollkommen recht. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunk, um ihre Erinnerungslücken zu schließen. Aber sie würde auf die Essenseinladung des Todes später noch zurückkommen – vorausgesetzt, dass sie später noch am Leben und bei Verstand war.
    «Aber natürlich werde ich ihr helfen.» Der Tod setzte sich an seinen Schreibtisch und machte Anstalten, Trinity auf seinen Schoß zu zerren. «Für meine niedliche Trin-Trin tue ich doch alles.»
    «Äh, lieber nicht.» Trinity machte sich von ihm los. Die Vorstellung, beim Herrn der Seelen auf dem Schoß zu sitzen, war doch zu unheimlich. Womöglich zückte er gleich noch einen Schnuller für sie. «Hör mal, mein Dad steckt in Schwierigkeiten.»
    «Elijah? Was hat er denn angestellt? Ist er mit einer seiner Skulpturen an den Falschen geraten?»
    Trinity war irritiert. «Du kennst meinen Vater?»
    «Klar. Er –»
    «Zurück zu Trinitys Problem», unterbrach Olivia wieder. «Uns läuft die Zeit davon.»
    «Richtig. Erzähl weiter.» Der Tod strahlte sie immer noch an und der liebevolle Glanz in seinen Augen kam ihr so vertraut vor. Wie eine Oase in einer unkontrollierbar trudelnden Welt.
    «Ich kann ihn nicht finden!» Reina platzte mit roten Backen herein. Dann vollzog sie eine Vollbremsung und riss die Augen weit auf. «Trin? Alles okay?»
    «Du kennst Reina?» Dem Tod verging das Lächeln. «Reina! Warum hast du mir nie verraten, dass du eine Freundin von Trinity Harpswell bist!»
    Reinas Blick irrlichterte zwischen den Anwesenden hin und her. Sie versuchte offenbar zu ergründen, was vor sich ging. Im Hintergrund ging das geschäftige Treiben im Schönheitsstudio weiter. Keine der Frauen schien an der weltbewegenden Offenbarung interessiert zu sein, dass ihr anspruchsvoller Liebhaber einst als Babysitter tätig gewesen war. «Du interessierst dich für Trinity?»
    «Aber klar.» Der Tod zog seine Brieftasche hervor und durchsuchte sie. «Wir kennen uns schon ewig.»
    «Tatsächlich?», fragte sie verblüfft.
    «Die Geschichte habe ich dir noch gar nicht erzählt.» Er hielt jetzt ein kleines Foto in der Hand. Sofort erkannte Trinity sich selbst, aber der Mann, der das kleine Bündel Trinity so liebevoll im Arm hielt, konnte doch nicht derselbe eiskalte Geschäftsmann sein, der heute Angst und Schrecken verbreitete. «Das ist mein Lieblingsbild. Ich trage es immer bei mir.»
    Reina glotzte es ungläubig an, verkniff sich aber jeglichen Kommentar.
    Trinity wurde ganz warm ums Herz. «Dass du das Bild von mir behalten hast, ist so süß.»
    «Wenn du mich fragst, ist es eher sonderbar», grollte Olivia. «Schließlich bist du ja nicht seine Tochter.»
    «Aber sie war doch meine kleine Trin-Trin.» Der Tod holte ein Kästchen aus seinem Schreibtisch und klappte den Deckel hoch. «Mag jemand eine Zigarre?»
    «Später», lehnte Trinity ab. Ihr wurde wieder schmerzhaft bewusst, dass Blaine gerade gegen Angelica um sein Leben kämpfte, ihr Dad auf seine Hinrichtung wartete und Augustus ihr auf den Fersen war. «Mein Dad wollte meine Seele retten und wurde dabei getötet und jetzt muss ich, um ihn zu retten, ein fieses Ungeheuer erledigen. Aber wenn ich es vernichte, dann ist das mein fünfter Mord und damit bin ich für immer verflucht.»
    Fast hätte der Tod seine Zigarre fallen gelassen, doch er fasste sich so schnell wieder, dass es niemandem aufgefallen wäre, hätte Trinity ihn nicht so scharf beobachtet. Aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sie ihn mit ihren Worten gerade aus der Fassung gebracht

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