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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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Süden. «Sie ist weg.» Bei allem Schlüpfrigen und Trügerischen, wie hatte sie nur so schnell fliehen können? «Ich hätte sie nie in die Welt zurücklassen sollen.» Schmuddys Tulpe begann zu vibrieren. «Er steckt in Schwierigkeiten. Wir müssen ihm helfen.»
    «Aber was ist mit den Männern?»
    Angelica sah hinauf. Sie wollte nichts lieber, als nach oben gehen und ihre Jungs einsammeln, aber Schmuddy ging vor. «Bis ich mich um sie kümmern kann, werden meine Hündchen sie beschäftigen. Es wird ihnen guttun, ein bisschen zu leiden. Lass uns fahren.» Sie stieg ins Auto und verspürte leise Zweifel, ob ihre Jungs dieser Prüfung gewachsen waren.
    Seit der Flucht hatte sie die Schnudämgons verbessert, jedoch noch keine Gelegenheit für Tests gehabt. Sie war nicht sicher, ob ihre Männer überleben würden.
    Aber das war nicht schlimm, oder? Wenn sie nicht einmal stark genug für ein Rudel Hunde waren, dann waren sie auch ihrer Mädchen nicht würdig. Plötzlich hörte sie einen lauten Schrei und ihre Haut begann zu kribbeln. Sie stürzte aus dem Auto. Auf dem Dach von Blaines Haus stieg petrolfarbener Rauch auf und die Luft pulsierte vor schwarzer Energie. «Heiliger Schutzpatron der Folterqualen», wisperte sie.
    Mari beugte sich aus dem Fenster. «Ich habe noch nie Rauch in dieser Farbe gesehen. Was ist das?»
    «Das ist Blaine.» Angelica griff sich ans Herz. «Er stirbt.»
    «Der stirbt doch andauernd und hinterher geht es ihm wieder gut. Im Gegensatz zu Christian, er ist nicht so widerstandsfähig. Ich will wieder zurück. Ich mache mir Sorgen um ihn –»
    «Dieses Mal ist es anders –» Angelica hatte plötzlich Angst um ihren Lieblingskrieger und ging einen Schritt auf das Gebäude zu. Nur zwei Mal hatte er bisher aquamarinblauen Rauch geblutet und jedes Mal war sie sicher gewesen, dass es sein Ende bedeutete. Er hatte es nur geschafft, sich wieder ins Leben zurückzukämpfen, weil sie ihm ins Gesicht gesagt hatte, wie sehr sich seine Eltern freuen würden, wenn sie erfuhren, dass sie ihn endlich erledigt hatte. Sie hasste es, diese Karte gegen ihn auszuspielen, selbst, wenn es nur zu seinem Besten war. «Ich muss hinauf.»
    Die Tulpe in ihrer linken Hand rauchte. Die Ränder von Schmuddys Blüte verfärbten sich braun. «Schmuddy ist verletzt.»
    Mari hielt ihr ihre Hand hin. «Meine Fingernägel werden grau.»
    Auch Angelicas Nagelhäutchen waren schwarz geworden. Sie juckten. «Bei allem Gnadenlosen und Blutigen, Napoleon muss ihn erwischt haben. Der Schmodder läuft schon wieder zurück.»
    «Lieber Gott», stöhnte Mari und war ganz blass geworden, «wenn der Schmodder wieder auf mich zurückfällt, werde ich Christian umbringen. Du weißt doch, wie verrückt man davon wird.»
    «Ja, ich weiß.» Von weit oben erklang erneut ein markerschütternder Schmerzensschrei. Angelica sah nach oben und beobachtete, wie eine weitere blaugrüne Rauchschwade in den Himmel schoss. Dann huschte ein dunkler Schatten heran und setzte sich an der Dachkante nieder. Ein Todesbote. Er wartete.
    «Ich habe Christian schon genug wehgetan», sagte Mari und setzte sich wieder auf den Fahrersitz. «Komm schon.»
    Angelica konnte sich nicht von dem Gemetzel losreißen, das sich hoch über ihrem Kopf abspielte. «Aber Blaine –»
    «Ruf doch die Hunde zurück.»
    «Das geht nicht.» Angelicas Kehle war wie ausgedörrt. «Wenn ich sie erst einmal losgelassen habe, sind sie auf sich gestellt. Sie hören erst wieder auf, wenn sie sterben oder ihre Beute tot ist. Die Jungs müssen sich selbst retten.»
    «Dann ist ja alles in bester Ordnung.» Mari ließ den Motor aufheulen. «Oder wirst du etwa weich?»
    Na, heiliger Dämon mit dem schwarzen Hut, auf wessen Seite stand sie eigentlich? Auf der Seite von ein paar Kerlen, die ihrer Lieblinge absolut nicht würdig waren, oder auf der Seite ihrer lieben Mädchen, die ihren Schutz benötigten? Sie sah wieder zu Mari: Ihre Lippen waren in der Zwischenzeit ebenfalls schwarz geworden und ihre Augen waren eingesunken.
    Die Entscheidung war getroffen.
    Nur ihre kostbaren Schutzbefohlenen zählten.
    «Los.» Sie sprang in den Wagen, und noch ehe sie die Tür zugeschlagen hatte, jagte Mari bereits den Motor hoch und der Ferrari raste davon.
    Und als ein alles durchdringender Schrei den Tag zerriss, drehte sie sich nicht einmal um.
    Man musste es auch positiv sehen: Nichts bestätigte einen fiesen Krieger so sehr in seinem männlichen Selbstverständnis wie Schmerz.
    Blaine kroch aus dem

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