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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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in die Nase. Sie drehte sich zur Tür, in der just in diesem Moment Augustus erschien. Er sah fröhlich aus. Es gab keinen Blaine mehr, der sie beschützen konnte.
    «Halt.» Isabella hatte sich vor ihm aufgebaut und hielt ihm einen kleinen Dolch an die Kehle. «Zutritt für Männer verboten.»
    Der Tod hatte bisher noch nicht einmal aufgesehen. Er tippte eine E-Mail in sein Handy und überließ die Verteidigung seines Heiligtums offenbar lieber seinen gut gekleideten weiblichen Angestellten.
    Augustus verbeugte sich. «Ich bin Augustus. Ich bin gekommen, um –»
    Der Tod sah auf. «Du bist Augustus?» Jetzt musterte er ihn interessiert. «Du hast mir einige Klienten vor der Nase weggeschnappt.»
    Augustus lächelte zahnlos. «Du Frischling bist keine Konkurrenz für mich. Ich finde es amüsant, wie du versuchst, mir das Wasser zu reichen. Aber ich bekomme immer die lukrativsten Vertragsabschlüsse.»
    Der Tod steckte sein Handy in die Westentasche. «Was willst du? Eine Teilhaberschaft? Ich arbeite allein.»
    «Ich will Trinity Harpswell.»
    Der Tod bedachte Trinity mit einem abschätzigen Blick und sie sah ihm an, dass er gerade durchrechnete, was es ihm einbringen würde, wenn er sie auslieferte. Sie begann, «Mary hat ein kleines Lamm» zu summen und bewegte sich dabei unauffällig in Richtung einer Orchidee. Ihre Mutter tat es ihr gleich und auch Reina fiel a cappella mit ein.
    Der Tod hörte das Liedchen und sein Gesicht entspannte sich. «Das geht leider nicht. Sie gehört mir nicht, demnach kann ich sie auch nicht verkaufen.»
    «Dann werde ich mich wohl selbst bedienen müssen.»
    Der Tod blitzte ihn wütend an. «In meinem Heim tötet niemand außer mir selbst.»
    Augustus stellte sich in Positur. «Ich kann töten, wo immer es mit passt. Du bist nur ein armseliger Tagelöhner. Du hast mir nichts zu befehlen.»
    «Ich bin das mächtigste Wesen, das jemals aus der Schöpfung hervorgegangen ist.» Der Tod richtete sich zu seiner vollen Größe auf und baute sich vor dem stinkenden, buckligen Männchen auf. «Du gehörst mir. Ich könnte dir dein Leben nehmen, ohne dass du weißt, wie dir geschieht.»
    Augustus reckte die Brust vor und seine Hand verschwand in seiner Tasche. «Ich bin schneller.»
    «Du kapierst es nicht», erklärte der Tod. «Ich kann nicht sterben, weil mir der Tod gehört.»
    Trinity hatte die Topfpflanze beinahe erreicht.
    «Ich habe schon Leute umgebracht, da war deine Mama noch gar nicht auf der Welt», spie ihm Augustus vor die Füße. «Ich kann jeden töten.»
    «Beleidige nicht meine Mama.» Der Tod wurde böse und seine Miene war schmerzverzerrt. «Sie war eine wunderbare Frau –»
    Trinity, Reina und Olivia packten die Pflanze und lösten sich nach und nach auf.
    Die Männer waren so sehr in ihr Handgemenge verstrickt, dass sie nicht bemerkten, wie sich die Frauen davonstahlen. Erst in allerletzter Sekunde drehte sich der Tod nach ihnen um. Er sah ihnen voller Respekt nach und nickte ihnen zu.
    Da begriff Trinity, dass er Augustus absichtlich abgelenkt hatte, um ihnen die Flucht zu ermöglichen.
    Die alten Bande zwischen ihr und ihrem Babysitter hatten ihr vorerst das Leben gerettet, aber nun begann das Wettrennen um Schmuddy, und dabei standen sie sich als Gegner gegenüber. Sie musste zurück zu Blaine. Nur er konnte ihren Vater noch retten und sie musste ihn zu Schmuddy bringen, ehe der Tod sich zu seinem Beschützer aufschwang.
    Und es war ihr auch nicht entgangen, dass der Tod die Hexe gern hatte. Er würde niemals zulassen, dass sie starb. Fantastisch. Wenn man bis zum Hals mitten in einem hoch komplizierten Gefecht steckte, bei dem es um die Liquidierung der verschiedensten Wesenheiten ging, dann gab es nur eine Person, die man dabei auf keinen Fall als Gegner gebrauchen konnte: den Obermacker in Sachen Tod.
    Augustus fiel auch endlich auf, dass sie sich davonmachte, und er schrie vor Wut. Er rannte auf sie zu. Wenn er es schaffte, eine von ihnen zu berühren, ehe sie ganz verschwunden waren, dann würde er mit ihnen reisen. «Schneller Mum!»
    Augustus vollführte einen Hechtsprung und den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie sich in Luft auflösten, spürte Trinity die kalte Berührung seiner Fingerspitzen.
    War es zu spät?
    Blaine hatte immer gefunden, dass das Penthouse vorzüglich zu ihm passte, aber im freien Fall sechsunddreißig Stockwerke in die Tiefe zu rasen, hatte er sich dabei nicht vorgestellt. Wahrscheinlich hatten ihn seine naturgegeben Kriegertalente dazu

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