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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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demnach habe ich meinen fünften Mord auch noch nicht begangen. Er wird kommen und gemeinsam werden wir dich ins Jenseits befördern und dann –»
    Die Trauben waren zurück. Krampfhaft spuckte Trinity die kleinen, grünen Kugeln aus.
    Angelica hob eine Tulpe aus einem polierten Metall auf, das wie Kupfer aussah. «Erstens: Du hoffst lieber, dass mir keiner ein Haar krümmt, denn sonst werde ich du und du verlierst deine schöne, kleine Seele an mich.»
    «Sie ist deine Auserwählte?», beschwerte sich Mari. «Ich dachte, das wäre ich!»
    «Mach dich nicht lächerlich», fuhr Angelica sie an. «Ich brauche deinen Verstand noch. Wer sollte denn meine rechte Hand sein, wenn ich in deinen Körper fahre? Also bitte.»
    Oh oh. Sie meinte es augenscheinlich ernst. Blaine hatte offenbar wirklich die Wahrheit gesagt. Was für ein Reinfall.
    «Und was deine charmanten Hoffnungen angeht, dass dein Angriff auf Blaine keine Auswirkungen auf deinen Fluch hatte, nun, dieses Luftschloss muss ich leider zum Platzen bringen.» Sie legte den kupfernen Gegenstand in Trinitys Hand.
    Trinity warf die Metallblume auf den Boden. Angelica klatschte begeistert und hob sie wieder auf. «Ach, dein Elan, meine Liebe, ich bin ja so stolz auf dich. Ich wusste gleich, dass du stark genug sein würdest, um den Fluch zu überleben und ihn zur vollen Reife zu bringen. Du warst eine wirklich gute Wahl und ich bewundere deine Stärke.»
    Sie klatschte die Tulpe wieder in Trinitys Hand und bog ihre Finger darüber zusammen. «Wir werden ein grandioses Team abgeben.»
    Trinitys Hand wurde warm. Sie versuchte verbissen, die Finger zu öffnen, doch sie konnte sie nicht bewegen. Sie hatte keine Kontrolle mehr über sie. Panik stieg in ihr auf. Sie hasste Kontrollverlust. Wenn sie sich nicht zurückhalten konnte. «Lass mich in Ruhe!»
    «Nein.» Angelica stützte das Kinn in die Hände und betrachtete sie. «Wenn du den Fluch ausgelöst hast, dann wird dieses nette kleine Schmuckstück eine immense Wirkung auf dich entfalten. Solltest du aber recht haben und Blaine lebt – dann passiert gar nichts. Wie fühlt es sich denn jetzt an?», fragte sie hinterhältig.
    Ein Kribbeln kroch ihren Arm hoch und ihre Haut fühlte sich genauso an wie immer, wenn der Fluch sie übermannte. Allerdings fiel es viel heftiger aus als sonst. Schon beinahe schmerzhaft. Als würden Tausende Käfer in hohen Hacken auf ihrer Haut tanzen. «Ich fühle nichts», presste sie hervor. «Scheint alles in Ordnung zu sein.» Sie grinste und bemühte sich, ihren Schmerz nicht zu zeigen. «Blaine wird dich finden, und ich werde ihm dabei helfen, dich auszulöschen.»
    «Und dann werde ich du», konterte Angelica gleichmütig. «Du bist zwar ein bisschen schlaff, aber ich werde deinen Körper in null Komma nichts auf Vordermann bringen.»
    Eine Million Spinnen schienen in Trinitys Haut zu kriechen und direkten Kurs auf ihr Herz zu nehmen. Sie näherten sich heimtückisch über ihren Bizeps.
    Angelica beugte sich über den Tisch und streichelte Trinitys Haar. «Ich werde den Fluch aus dir herausholen.»
    «Tatsächlich?» Das klang gut, aber Trinity glaubte nicht daran, dass die Hexe sie so einfach davonkommen lassen würde. «Du wirst den Fluch entfernen? Und ich werde wieder normal?»
    Angelica lachte auf. «Nein, meine Liebe, du wirst für immer mit dem Fluch gesegnet sein. Ich werde nur einen Teil entnehmen, ihn in meinen kleinen Mixer dort werfen –» Sie deutete auf die große Discokugel. «Ein bisschen Schütteln, ein bisschen Rühren, und dann wird ausgeschenkt. Zuerst an Mari und dann an die anderen.» Sie lächelte fröhlich. «Dank dir und deiner Zähigkeit, die dich so lange hat überleben lassen, werden die Frauen dieses Planeten in Kürze ein wundervolles Geschenk erhalten.»
    «Du denkst, dass sie infiziert werden wollen ? Du bist ja verrückt.»
    Angelica rollte mit den Augen. «Wenn mir jedes Mal, wenn das jemand zu mir gesagt hat, ein Hoden gewachsen wäre, müsste ich inzwischen beim Herrenausstatter in der Übergrößenabteilung einkaufen.»
    Die Krabbeltierchen hatten Trinitys rechte Schulter erreicht und machten sich nun auf den Weg in ihren Brustkorb. Zu ihrem Herzen. Sie röchelte, ihre Haut wurde heiß und der Raum heller. «Scheiße.» Angelica wollte die Witwe aktivieren.
    Trinity, du kannst dagegen ankämpfen. Sie musste einfach. Sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass Angelica den Fluch auf die ganze Welt losließ, andere Frauen infizierte, Männer ermordete.

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