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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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Trinity die Erinnerung an Fingernägel auf einer Tafel weckte.
    Reina fuhr erschrocken zusammen, und Trinity bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. «Ja. Wer spricht da?»
    «Bitte berühren Sie das blaue Icon, wir möchten Ihnen ein Angebot unterbreiten.» Der war wohl nicht ganz dicht. Um nichts in der Welt würde Trinity sich in etwas hineinziehen lassen, das mit Augustus oder auch nur seinem Telefon zu tun hatte. Wo er war, starben Menschen. Andauernd. «Auf keinen Fall –»
    Reina fasste sie am Arm. «Dein Vater ist nur noch ein Haufen Staub. Was hast du schon zu verlieren?»
    Augustus packte Elijahs Überreste in ein transparentes Plastiktütchen. Er nickte den beiden zu und steckte ihn in seine Tasche. «Ich wünsche den Damen noch einen schönen Tag.» Dann verließ er mit seinem Elijah gefüllten Gefrierbeutel das Restaurant.
    Trinity drückte auf das blaue Symbol.

Kapitel 5
    Blaine knallte sein viertes Sam-Adams-Boston-Lagerbier mitten auf den Esstisch. «Auf Christian.»
    Nigel und Jarvis erhoben ihre Flaschen. «Auf Christian.»
    Blaine nahm einen tiefen Schluck, doch die regionale Spezialität schmeckte in seiner Kehle wie Sand. Es war zum aus der Haut fahren. Eigentlich liebte er dieses Bier. Die wenigen glücklichen Momente in der Höhle, an die er sich erinnern konnte, hatte er mit den Jungs und Sam A. verbracht. Und jetzt? Er war viel zu aufgewühlt, um es genießen zu können. Er schleuderte die Flasche auf den Tisch zurück, wo sie neben Christians unberührtem Bier liegen blieb.
    Nachdem der Nebel Blaine und sein Team mitten im Boston Common Park ausgespuckt hatte, hatten sie stundenlang nach dem Portal gesucht, es jedoch nicht mehr finden können. Sie waren nur einer Unmenge Touristen mit Red-Sox-Käppies und einem Haufen Enten begegnet.
    Es schien, als würde das Reich der Hexe überhaupt nicht existieren – was ja genau ihrer Absicht entsprach.
    Schließlich hatten sie beschlossen, sich zunächst einmal zu sammeln und einen etwas durchdachteren und geringfügig Erfolg versprechenderen Plan auszuhecken. Darum hatten sie sich erst einmal etwas Kleingeld und eine nette Bleibe besorgt. Geld regiert die Welt, selbst, wenn man es von einer gemeinen Hexe stehlen muss, die es aus der Asche toter Versuchsobjekte generiert hat. Blutgeld bekam da eine völlig neue Bedeutung.
    Blaine hatte sich eine Eigentumswohnung im obersten Stockwerk mit geschosshohen Fenstern, weitläufiger Terrasse und Blick auf den Hafen geleistet. Die Granitarbeitsflächen und edelstahlverkleideten Haushaltsgeräte waren, wenn man dem Makler Glauben schenken konnte, das Beste vom Besten.
    Nach anderthalb Jahrhunderten voller Entbehrungen gab sich Blaine nur noch mit dem Feinsten zufrieden. Nigel und Jarvis hatten sich in demselben Gebäude niedergelassen.
    Aber ohne Christian kamen ihnen ihre Luxuswohnungen trostlos vor.
    Zwar sprach es keiner laut aus, doch alle empfanden so. Sie brauchten im Grunde keinen Plan ausdenken, keine Rettungsaktion starten. Die Tentakel waren eine richtig gemeine Scheiße. Christian war tot.
    Blaine schob seinen Stuhl zurück. «Ich hole uns noch Pizza.»
    Er schlenderte über den Hartholzboden in die Küche, doch dort angekommen beachtete er das Essen gar nicht. Er schlug mit der Faust gegen eine Stuhllehne, lehnte sich dann dagegen und ließ den Kopf hängen. Seine Finger gruben sich in das Metall und er konnte spüren, wie es unter dem Druck seiner Hand nachgab. «Scheiße», flüsterte er, «Christian, es tut mir leid.»
    «Blaine.» Angelicas singende Stimme erklang mitten in der Küche.
    Blaine wirbelte herum und war sofort auf hundertachtzig. Seine Flammen loderten, die Funken versengten die Wände, den Boden und die Schränke – doch eine Hexe, die er hätte kalt machen können, war nirgends zu sehen.
    Jarvis und Nigel kamen beide mit gezogenen Waffen hereingestürmt. «Wo ist sie?», fragte Jarvis.
    Blaine drehte sich langsam zu ihnen um und schüttelte dabei den Kopf. «Sie verlässt die Höhle niemals.»
    «Ich habe sie auch gehört.» Nigel hatte seine Klingen ausgefahren und war zu allem bereit.
    «Ach, armer Blaine.»
    Endlich fiel ihm das Glitzern rund um den Edelstahlkühlschrank auf. «Dort!» Er schleuderte einen Feuerball nach dem Gerät, doch die einzige Reaktion war ein belustigtes Kichern.
    «Mein entzückender Blaine. Inzwischen solltest du doch begriffen haben, dass du mir nichts tun kannst.»
    Blaine zischte einen Fluch und dimmte seine Flammen zu einem leichten Glimmen

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