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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. «Es tut mit leid, meine Liebe, aber das ist vertraulich.» Dann zwinkerte sie Reina zu. «Wenn ich Ihnen das verraten würde, müsste ich Sie anschließend töten.»
    «In Ordnung.» Reina reckte den Hals vor und deutete auf ihre Kehle. «Es wäre mir eine riesige Ehre, von Ihnen ermordet zu werden.»
    Felicia zuckte mit den Brauen und erwiderte ungerührt: «Sie sind unsterblich.»
    Reina winkte ab. «Ach, Wortklaubereien. Ich würde einfach so tun, als würde ich sterben.»
    Felicia lächelte sie herzlich an. «Du gefällst mir. Ein andermal vielleicht.» Dann wandte sie sich an Trinity und ihr Lächeln verblasste. «Heute geht es um dich.»
    Trinity versteifte sich. «Ja, das überrascht mich nicht sonderlich.»
    Felicia lief los, durchmaß mit weit ausgreifenden Schritten die Höhle und hechtete über einen Haufen Geröll. Von der Eleganz, mit der sie gerade noch aus der Wand getreten war, war nicht mehr viel zu sehen. Dann ließ sie sich auf die Bank plumpsen, blieb dort vorgebeugt sitzen und stützte ihre Ellenbogen auf ihre gespreizten Knie. Interessante Pose. Hätte sie nicht ein so langes Kleid getragen, man hätte wirklich ALLES sehen können. «Hör zu, Trinity, so läuft’s. In Boston läuft ein Monstrum frei herum, dem es Spaß macht, Menschen zu zerfleischen – viele Menschen. Wir haben versucht, es auszuschalten. Ohne Erfolg.»
    Trinity ließ sich auf einem Stein nieder. «Aha.»
    Felicia zog unvermittelt den Kragen ihres Kleides herunter. Ein Stück Fleisch, mehrere Zentimeter lang, fehlte dort. «Es fand mich sexy. Das war seine Art, mich um eine Verabredung zu bitten.» Sie hielt kurz still, damit Reina ein Foto machen konnte. «Es wollte mich gar nicht töten, und trotzdem habe ich drei Tage gebraucht, um mich zu heilen.» Sie brachte ihr Gewand wieder in Ordnung. «Keiner weiß, wie man es aufhalten kann oder was es überhaupt ist. Es kann sein Aussehen verändern. Jedem von uns hat es sich in einer anderen Form gezeigt.»
    «Oh ...» Trinity ahnte langsam, worauf sie hinaus wollte, und ihr wurde elend zumute. Der Fluch der Schwarzen Witwe verlieh ihr unter anderem die Fähigkeit, dass sie bei jedem Lebewesen, egal, ob sie nun verliebt war oder nicht, erkannte, wie man es töten konnte. Allerdings musste sie am Ende dann nur die töten, die sie auch liebte. Einfach gemein. «Es war kein Zufall, dass Augustus meinen Vater mitgenommen hat.» Hatte das Triumvirat etwa die ganze Situation so arrangiert, damit sie Trinity zwingen konnten, ihnen zu helfen? Wenn dem so war, dann war das eine beachtliche Leistung. Krank und ein bisschen zu sehr Big Brother, aber nichtsdestotrotz beeindruckend.
    Felicia lächelte wieder. «Was für ein kluges Mädchen du bist.» Sie überreichte Trinity einen schwarzen Küchenwecker, der sechs Tage, zweiundzwanzig Stunden, fünf Minuten und acht Sekunden anzeigte. «Die Hinrichtung deines Vaters ist für Sonntagabend um sieben Uhr angesetzt. Diese Uhr zählt den offiziellen Countdown herunter.»
    Trinity nahm widerwillig den Wecker entgegen. Die Hinrichtung würde drei Minuten vor dem Ende ihres Fluchs stattfinden, immer vorausgesetzt, dass sie bis dahin niemanden tötete.
    «Wenn du den Verrückten in deiner Stadt erledigst, wird Elijah begnadigt.»
    Reina ließ sich neben Trinity auf den Boden sinken. «Das ist eine schwierige Entscheidung, meine Liebe. Das käme unserem Mädchenurlaub in Minnesota gehörig in die Quere.»
    Trinitys Kehle schnürte sich zu. «Ich kann nicht mehr töten.»
    «Dann stirbt Daddy.» Felicia reichte Trinity einen Stapel Papiere. «Das hier sind die wenigen Informationen, die wir über die Kreatur sammeln konnten, und dein Vertrag. Die Gegenleistung für den Tod des Monsters ist die Freiheit deines Vaters.» Sie hielt ihr einen Stift hin. «Bitte sehr.»
    Trinity überflog die Blätter. Ich, Trinity Harpswell, bezeuge hiermit, dass ich eine Schwarze Witwe bin und ich meine Schwarze-Witwen-Fähigkeiten dazu einsetzen werde, das Ziel zu töten – ihr Magen zog sich zusammen. «Das kann ich nicht tun.»
    «Gibt es denn nicht noch eine andere Möglichkeit?», fragte Reina. «Ich meine –»
    «Das sind die Bedingungen, die wir Augustus übermittelt haben. Das Herz des Ungeheuers gegen das Leben deines Vaters. Sonst nichts.» Dann fuhr sie ehrfurchtsvoll fort: «Augustus ist, was die Erfüllung seiner Pflichten angeht, ausgesprochen unflexibel. Wenn er erst einmal losgelegt hat, ist er einfach

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