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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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–»
    Blaine wirkte verunsichert. «Also ist das nicht der Grund dafür, dass du deinen Teil der Vereinbarung nicht erfüllen willst.»
    Trinity nahm die Hände herunter. «Nein! Ich habe nur ein Problem damit zu morden!»
    «Das ist alles?»
    «Das ist alles.» Sie versuchte, ruhig zu atmen, sich zu konzentrieren, und vor allem, sich zusammenzureißen. «Du hast geglaubt, ich wolle sie nicht töten, weil ich Zuneigung für sie empfinde?» Sie lachte, aber es klang kieksig und hysterisch. «Du hast mir tatsächlich zugetraut, dass ich sie retten will? Wirklich witzig.»
    «Trin –» «Warum hat sie mich mit dem Fluch belegt? War ihr klar, was sie damit anrichtet? Oder war es ein Versehen?» Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und versuchte zu begreifen, versuchte, die Fakten, die er ihr gerade enthüllt hatte, zu verarbeiten.
    «Sie hat es getan, weil sie ein psychotisches Miststück direkt aus der Hölle ist.»
    Trinity blinzelte irritiert. «Niemand ist einfach nur böse. Es gibt immer einen Beweggrund.» Von der Vorstellung, dass sie einer simplen Laune zum Opfer gefallen war, wurde ihr ganz schlecht. Sie hatte sich immer an die Hoffnung geklammert, dass alles aus einem guten Grund geschehen war und ihre Qualen einen verstecken Sinn hatten. «Ich meine –»
    Blaine schob einen Ärmel hoch und hielt ihr seinen Arm hin. Eine lange, gezackte Narbe durchzog seine Haut. «Das hier hat sie mir angetan, als ich vier Jahre alt war, als sie mich von meiner Familie fortgeholt hat, um mich für ihre Experimente zu missbrauchen. Ich habe mich gewehrt. Das mochte sie nicht.»
    Entsetzt betrachtete Trinity die Verletzung. Er war vier Jahre alt gewesen? «Aber –»
    «So ist sie.» Er rückte näher zu Trinity. «Sie stiehlt Kinder. Sie quält sie. Die starken überleben. Die weniger starken sterben. Nur einige wenige dürfen so wie du wieder nach Hause.»
    Trinity hatte einen Kloß im Hals. «Ich –»
    «Und gerade hat sie einen Mann in ihrer Gewalt, den ich wie meinen Bruder liebe, und sie wird ihn bis aufs Blut foltern, wenn ich und meine Freunde uns ihr nicht ausliefern. Jeder Tag, den ich verschwende, bedeutet Höllenqualen für ihn. Ich habe ihm versprochen, ihn zu befreien, und ich werde ihn auf keinen Fall im Stich lassen.» Seine blitzenden Augen verrieten Trinity die Wucht seiner Emotionen. Die Tiefe seiner Loyalität.
    Sie berührte seine Narbe, spürte ein Prickeln und fuhr zurück.
    «Schwarze Magie», erklärte Blaine. «Damit traktiert sie uns.» Er legte seine Hand auf ihren Unterarm. «Manche Menschen müssen einfach sterben, weil sie sonst immer wieder anderen Menschen Leid zufügen. Zu ihnen gehört auch die Hexe, und du bist die Einzige, die sie aufhalten kann. Willst du zulassen, dass weitere Menschen wegen ihr sterben, oder willst du ihr entgegentreten und deine Kräfte einmal in deinem Leben für einen guten Zweck einsetzen?»
    Ihre Kräfte für einen guten Zweck einsetzen? Das haute sie um. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass sie mit ihren Fähigkeiten auch etwas Gutes bewirken könnte. Ihr Leben lang hatte sie anderen geholfen, in der Hoffnung, dass ihre Seele davon ein bisschen reiner werden würde. Aber dass sie mit ihren Kräften tatsächlich Leben retten konnte?
    Noch einmal fiel ihr Blick auf Blaines Narbe. Das war einem Kind angetan worden … und sie konnte dafür sorgen, dass es nie wieder geschah. Kein anderes Mädchen würde mehr so wie sie entführt und verflucht. Kein weiterer Junge würde mehr misshandelt werden. Sie war diejenige, die sie alle retten konnte.
    Etwas pochte in ihrer Brust, ein gutes, beruhigendes Gefühl. Alles ergab einen Sinn. Sie konnte diese Hölle mit ihren Kräften vernichten. Das war ihre Bestimmung. «Okay.»
    Er drückte ihr das Knie und nickte ihr zu. «Braves Mädchen. Ich werde dir helfen. Du bist nicht allein.»
    Sie atmete tief ein. «Versprochen?»
    Er berührte leicht ihr Gesicht. «Versprochen. Ich –» Fluchend fuhr er herum und sein Blick durchzuckte den ganzen Raum.
    «Was ist los?» Von seiner Brust stieg Rauch auf und auf seinem Handrücken konnte Trinity ein Glimmen ausmachen.
    «Was ist passiert?»
    «Die Hexe. Sie ist hier.»
    Blaine sprang auf, Nigel hetzte die Treppen hinunter und Jarvis kam durch die Hintertür gesprintet. Alle drei waren kampfbereit. Blaine schüttelte den Kopf und die anderen beiden blieben stehen. Sie spähten in die Menge.
    «Wo ist sie?» Trinity war zu ihnen getreten. «Wie sieht sie denn

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