Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
Vom Netzwerk:
von jetzt an vor allem Rosafarbenen schreiend davonrennen würde).
    Zugegeben, diese Fakten nagten schon an ihr. Aber am schlimmsten war die Tatsache, dass sie kurz davor stand, ihre Kräfte bewusst dafür zu missbrauchen, jemanden zu ermorden.
    Gut, sie tat es, um ihren Vater zu retten.
    Gut, sie hatte schon öfter gemordet.
    Aber dieses Mal war es anders.
    Jetzt tat sie es mit Absicht.
    Blaine ließ die Maschine am Straßenrand ausrollen und stellte den Motor ab. Sie standen vor einem kleinen, schwarzen Gebäude und ein blutrotes Schild verkündete, dass sie das Primrose gefunden hatten. Blaine warf ihr einen bösen Blick über die Schulter zu.
    Na fantastisch, ein schlecht gelaunter Auftragskiller war jetzt genau das, was sie brauchte. «Ich habe mich doch schon dafür entschuldigt, dass du wegen mir beinahe gestorben wärest. Es tut mir wirklich schrecklich leid.»
    Er nahm wortlos ihre Hand und zog sie von der Maschine.
    «Hey –»
    Er schlenderte in die Bar und zog sie hinter sich her, ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen. Jarvis und Nigel waren ebenfalls bei ihnen und alle drei sahen verschlagen und gemein aus.
    Wäre sie nicht gerade wie ein Lumpenpüppchen mitgeschleppt worden, dann hätte die Vorstellung, mit drei heißen Typen in einer Bar abzuhängen, schon ihren Reiz. Schließlich bekam sie dazu nicht wirklich oft die Gelegenheit.
    Sie traten ins Schummerlicht und Trinity stellte überrascht fest, dass die Bar trotz der frühen Abendstunde bereits brechend voll war. «Schaut euch um», instruierte Blaine die beiden anderen. «Es hat keine feste Form, müsste aber eine schwarze Aura besitzen. Versucht mal, ob ihr es entdecken könnt.»
    «Ich sehe mich draußen um.» Jarvis bahnte sich einen Weg zur Hintertür.
    «Ich gehe nach oben.» Nigel begab sich zu einer Treppe, die nach oben zu einigen Pooltischen führte, und sprintete die Stufen hoch.
    «Wir bleiben hier unten.» Blaine sah sie nicht an, packte nur ihre Hand und schleppte sie zur Bar. Er pflanzte sie auf einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber.
    Trinity machte sich von ihm los. «Was ist dein Problem?»
    «Du.» Blaine klemmte ihre Beine zwischen seinen Knien ein. «Du hast überhaupt nicht vor, Angelica zu erledigen, stimmt’s? Du willst deinen Vater retten und dann abhauen.»
    Trinity bemerkte, dass ihre Wangen heiß wurden. Ungünstig, wenn ein Mann in einer Miene lesen kann wie in einem offenen Buch. «So ist das nicht. Ich habe ein Problem damit, ein Leben zu vernichten. Zudem kenne ich sie ja nicht einmal. Wie kann ich es rechtfertigen, sie zu töten, wenn –»
    «Ich frage mich, wie du nach all dem, was sie dir angetan hat, immer noch zu ihr halten kannst. Manchmal verstehe ich euch Frauen einfach nicht.»
    «Was?» Trinity durchbohrte ihn mit ihren Blicken. «Wovon redest du? Was hat sie mir angetan? Wie kommt ihr drei nur auf die Idee, dass ich etwas mit ihr gemeinsam haben könnte? Und wo wir gerade davon sprechen, warum hat dich mein Blut glauben lassen, dass sie dich angreift? Diesen Zusammenhang habt ihr mir immer noch nicht erklärt.»
    Erkenntnis zeichnete sich auf Blaines Miene ab. «Darum willst du sie nicht töten. Weil sie dich geschaffen und dir deine Fähigkeiten verliehen hat.»
    Fassungslos starrte Trinity ihn an. In ihrem Inneren brach etwas auf wie ein Haarriss in ihrem frisch verheilten Herzen. «Du weißt, wer mir das angetan hat?»
    «Klar, Angelica. Sie hat dich entführt, als du noch ein Baby warst.»
    Trinity war von der Beiläufigkeit schockiert, mit der er ihr die Information servierte, nach der sie schon ihr ganzes Leben lang gesucht hatte.
    «Bist du sicher? Woher weißt du das?»
    «Du stehst in ihrer Computerdatenbank. So habe ich dich auch gefunden.»
    «Oh mein Gott.» Sie konnte kaum atmen und ihre Hand fuhr instinktiv an ihre Brust. Ein ganzes Leben voller Ungewissheit – und jetzt hatte sie auf einen Schlag alle Antworten.
    Erst als Blaine sie festhielt, bemerkte sie, dass sie beinahe von ihrem Stuhl gerutscht wäre. «Du wusstest nichts davon?»
    «Nein. Nein! Ich hatte keine Ahnung. Keiner von uns wusste davon. Ich bin einfach verschwunden und dann wieder aufgetaucht.» Sie presste ihre Hände an die Schläfen. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Sie hatte den Eindruck, als hätte sich ein Zugang geöffnet, der in die Vergangenheit führte, zu Geheimnissen und Informationen, aber alles strudelte so schnell durcheinander, dass sie nichts davon fassen konnte. «Ich

Weitere Kostenlose Bücher