Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
ihren Namen in Gebärdensprache, hielt dann beide Hände mit den Handflächen nach oben vor sich und bewegte sie in einem Bogen auf sich zu.
    »Gut. Jetzt zeig mir, wie du ›wir treffen uns in der Damentoilette‹ sagst.«
    Er formte mit jeder Hand den Buchstaben D und bewegte seine Hände von den Seiten her mit einander zugewandten Handflächen aufeinander zu. Dann zeigte er auf sich, berührte mit dem Daumen der geöffneten rechten Hand zuerst sein Kinn und tippte sich danach auf die Brust. Anschließend legte er seine Finger übereinander und beschrieb mit der Hand einen kleinen Bogen nach rechts. Auf seinem Gesicht erschien ein breites Grinsen. »Gut, was?«
    »Ich schätze mal, es bringt nichts, wenn wir noch länger warten. Ich wünschte nur, ich könnte mehr tun.« Sie schob den Vorhang ein paar Millimeter zurück. »Sie sind alle im Restaurant. Wie wäre es, wenn du mich jetzt zu meiner wichtigen Verabredung begleitest?«
    Sie standen schon fast vor der Tür des Curl Up & Dye, als Bobby Kaylees Hand nahm und in sehr eindringlichem Ton sagte: »Ich werde alles tun, um deine Schwester zu befreien, für dich, Kaylee.« Was vermutlich nichts anderes bedeutete, als dass er jetzt endgültig den Verstand verloren hätte, aber so war es nun mal, dachte er bei sich.
    Sie wandte ihm ihr Gesicht zu. »Ich weiß, Bobby.« Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss. »Danke. Das werde ich dir nie vergessen.«
    »Ja? Na gut, hör mal, diese Bemerkung von vorhin über Lorena ...«
    »Oh Mann, jetzt sieh dir nur meine Nägel an!«, rief sie aus. »Ich hoffe, dass sie in diesem Institut für Maul- und Klauenpflege noch was machen können - aber so, wie sie momentan aussehen, kann eigentlich alles nur eine Verbesserung sein.« Sie nahm Bobby die Geldscheine, die er gerade aus seiner Brieftasche gezogen hatte, aus der Hand und öffnete die Tür des Schönheitssalons. »Viel Glück«, sagte sie und warf ihm eine Kusshand zu. Dann trat sie durch die Tür und ließ sie vor Bobbys Nase zufallen.
    »Wie kriegen Sie bei dieser Hitze bloß dieses schwere Zeug runter?«, fragte Catherine. Sie bemühte sich, nicht auf Sams Teller zu starren, auf dem sich gegrilltes Hühnchen, Kartoffelpüree mit Soße, Gemüse und Brot häuften, und blickte stattdessen auf den Salatteller, der vor ihr stand. Zum ersten Mal, seit er sie aus ihrer Wohnung entführt hatte, hatte sie nicht das teuerste Gericht auf der Speisekarte bestellt. »Sind Sie eigentlich sicher, dass das Hühnchen in Ordnung ist? Es riecht ein bisschen komisch.«
    Sam fand zwar auch, dass es komisch roch, aber er ließ es sich trotzdem schmecken. »Das liegt nur an der Hitze hier drin«, versicherte er Catherine. Als sie hereingekommen waren, hatte man ihnen erklärt, dass es einige Zeit zuvor einen Stromausfall gegeben hatte. Obwohl das Problem mittlerweile beseitigt war und alles wieder funktionierte, kämpfte die Klimaanlage noch immer mit der drückenden Hitze, die sich in der Zwischenzeit angestaut hatte, und in dem Restaurant herrschte eine Temperatur wie in einem Backofen. Sam musterte Catherine unverhohlen, ihre feuchte Stirn, die glühenden Wangen und ihr schweißbedecktes Dekolletee, und sein Mund verzog sich zu einem leichten Grinsen. »Red, Schätzchen, Sie machen sich doch nicht etwa Sorgen um mich?«
    Sie schnaubte auf. »Sonst noch was? Ich will bloß nicht, dass Sie mich nachher im Bus voll kotzen, weil Sie sich eine Salmonellenvergiftung eingefangen haben.«
    Er verzog das Gesicht und schob den Teller von sich weg. »Appetitliche Vorstellung.«
    Während er versuchte, die Kellnerin auf sich aufmerksam zu machen, blickte Catherine sich im Restaurant um und bemerkte auf der anderen Seite des Raums einen Mann, der zu ihr herübersah. Er war groß und gut aussehend, hatte ebenso dunkle Haare wie Sam, und selbst auf diese Entfernung konnte sie erkennen, dass seine Augen von einem leuchtenden Blau waren. Sie setzte sich auf ihrem Stuhl etwas aufrechter hin. Vielleicht bot sich ihr hier ja eine Möglichkeit, heute Nachmittag ein weiteres Mal aus dem Bus geworfen zu werden.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er plötzlich das Zeichen für den Namen ihrer Schwester machte. Kaylee? Kaylee hatte ihn geschickt? Sie erwiderte seinen fragenden Blick und nickte leicht mit dem Kopf, und nun begann ihr Herz auf einmal zu rasen.
    Er streckte seine beiden Zeigefinger nach oben und bewegte seine Hände von den Seiten her mit einander zugewandten Handflächen

Weitere Kostenlose Bücher