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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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an Catherines Rundungen, und als ihm klar wurde, dass er gerade angesprochen worden war, schoss ihm das Blut ins Gesicht. Er riss sich von Catherines Busen los und sah Sam ins Gesicht. »Oh, also, ja, stimmt.« In diesem Augenblick wurde die Toilette frei, und er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Äh, entschuldigen Sie bitte.« Er verschwand eilig in der Kabine und knallte die Tür mit solcher Wucht hinter sich zu, dass sie noch einmal aufschwang, bevor er sie erneut zu fassen bekam und mit mehr Bedacht zuzog und verriegelte.
    »In fünfundvierzig Minuten erreichen wir Arabesque in Wyoming«, verkündete der Busfahrer. »Zeit für die Mittagspause.«
    Sam lockerte seinen Griff ein bisschen. »Wollen Sie Ihre Krallen jetzt nicht gütigerweise wieder aus meinem Arm entfernen, Red?«
    »Ich glaube nicht, dass Sie wissen möchten, was ich momentan wirklich will, McKade.« Immerhin zog sie ihre Hand zurück.
    Er grinste sie breit an, und trotz ihres Ärgers musste sie sich zusammennehmen, um sein Grinsen nicht zu erwidern. Bei der Vorstellung, dass es auch nur einen Menschen auf der Welt gab, der glaubte, dass sie, Catherine MacPherson, tatsächlich an einer Geschlechtskrankheit litt, wäre sie vor Scham am liebsten im Boden versunken. Trotzdem empfand sie widerstrebend eine gewisse Bewunderung für Sams Schachzug - sie hätte ihn ohne zu zögern selbst angewandt, wenn sie an Sams Stelle gewesen wäre. Mit diesem Mann die Klingen zu kreuzen hatte eitlen gefährlichen Reiz.
    Aber solche Überlegungen führten zu nichts, deshalb riss sie sich zusammen und zwang sich zu ihrer strengsten Lehrerinnenmiene. »Freuen Sie sich bloß nicht zu früh«, sagte sie kühl, als sie sich an ihm vorbeischob, um zu ihrem Platz zurückzukehren. »Wer zuletzt lacht, lacht am besten.«
    »So, glauben Sie?« Mit unübersehbarer Belustigung heftete er sich an ihre Fersen.
    »Ich glaube es nicht, McKade, ich weiß es.« Zumindest war es eine Genugtuung, zu wissen, dass ihre Fingerabdrücke nicht mit denen ihrer Schwester übereinstimmten, was sich schnell herausstellen würde, wenn dieser Bus irgendwann an seinem Ziel angekommen war und all ihre Auseinandersetzungen ein Ende hatten. Und dann würde der große böse Kopfgeldjäger McKade vor ihr im Staub kriechen müssen.
    Oder einen Besenstiel fressen, wie er es ihr am ersten Tag versprochen hatte. Sie zuckte die Achseln. Staub, Socken - die Hauptsache war, dass sie mit Vergnügen zusehen würde, wie er litt.

12
    W enn ich noch lang hier drin bleiben muss, drehe ich durch, Bobby.« Kaylee ließ den Vorhang fallen, den sie ein Stück angehoben hatte, um aus dem Fenster des Motelzimmers nach draußen zu sehen, drehte sich um und sah Bobby, der auf dem Bett lag und eine Sendung im Fernsehen verfolgte, ärgerlich an. Wie konnte er bloß so entspannt daliegen - merkte er denn nicht, dass ihr jeden Moment die Decke auf den Kopf zu fallen drohte? In diesem Augenblick war ihr alles an ihm zuwider: seine Unbekümmertheit, sein Interesse für das Fernsehprogramm, die lässige Haltung, in der er auf zwei Kissen gestützt herumlümmelte, die Füße über Kreuz gelegt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Sie verließ ihren Platz am Fenster und ging zur Tür. »Ich muss für eine Weile hier raus.«
    Zumindest brachte ihn das dazu, sich lange genug von den neuesten Meldungen aus der Welt des Sports loszureißen, um sie anzusehen. »Nur zu«, sagte er gelassen, »geh ruhig, wenn es dir egal ist, dass du uns damit das Überraschungsmoment zunichte machst.«
    »Ich -« Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, um ihm zu sagen, dass er sich ihretwegen zum Teufel scheren konnte, und sich zu beschweren, wie ungerecht das alles war, klappte ihn dann aber ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder zu. Sie ging langsam zum Bett, setzte sich und nahm eine Ausgabe von Vanity Fair in die Hand. Dann schlug sie die Beine übereinander und wippte nervös mit dem Fuß, während sie ein paar Seiten mit völlig langweiliger Werbung durchblätterte. Sie warf die Zeitschrift beiseite, drehte sich zu Bobby um, atmete langsam und tief durch und zwang sich, in ruhigem Ton zu sagen: »Ich krieg gleich einen Hüttenkoller.« Dafür konnte Bobby nun allerdings wirklich nichts.
    Er drückte auf die Fernbedienung, um den Fernseher auszuschalten, rollte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Ellbogen. »Ich weiß, Süße, und du hast dich bisher wirklich tapfer gehalten. Halt noch ein bisschen durch. Wir wollen

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