Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
streckte sich ihm entgegen, um ihn zu stützen - »lassen Sie mich Ihnen helfen.«
    »Meine Frau ...«
    »Ihr geht's gut. Ich nehme mal an, dass sie was anderes gegessen hat als Sie. Eine sehr nette, fürsorgliche Frau, Sir. Sie haben wirklich Glück. Die meisten Frauen hätten ein fürchterliches Theater gemacht, wenn man sie gebeten hätte, den Bus zu verlassen, noch dazu an einem Ort wie diesem. Vorsicht Stufe, Sir. Aber Ihre Frau hat gesagt, dass ich mir keine Gedanken machen soll, sie würde schon zurechtkommen.«
    Sam hätte verächtlich den Mund verzogen, wenn er die Kraft dazu gehabt hätte. Er bezweifelte keine Sekunde, dass sie das gesagt hatte - kurz bevor sie auf Nimmerwiedersehen verschwunden war.
    »Die Kosten«, murmelte er, aber im Grunde genommen war ihm das im Augenblick schnurzpiepegal. Die Übelkeit, die vorübergehend nachgelassen hatte, machte sich schon wieder bemerkbar.
    »Die werden von Greyhound übernommen, Sir. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. So, jetzt kommt eine Stufe und gleich noch eine. Wir sind da.«
    »Ich muss ...«, murmelte Sam. »Schnell.«
    »Hier entlang, Sam.«
    Beim Klang von Catherines Stimme fuhr Sams Kopf ruckartig in die Höhe. Sie blickte ihn mit ihren großen grünen Augen besorgt an, aber er war nicht so dumm zu glauben, dass das tatsächlich ihm galt. Dieses Getue inszenierte sie nur für den Busfahrer. Natürlich würde sie sich nicht aus dem Staub machen, solange der ganze Bus zuschaute, das hätte er sich eigentlich denken können. Sie würde warten, bis er weitergefahren war.
    Sein Magen zog sich erneut in einem heftigen Krampf zusammen, und er taumelte ins Bad.
    Catherine bedankte sich bei dem Busfahrer und schloss die Tür hinter ihm. In dem winzigen Raum war es unerträglich heiß, da die altertümliche Klimaanlage am Fenster zwar jede Menge Geräusche produzierte, aber keine kühle Luft. Sie schepperte so laut, dass Catherine es kaum mitbekam, als der Fahrer den Bus anließ und seine Fahrt fortsetzte. Sie wischte sich mit dem Arm über die Stirn und wühlte in ihrem Koffer herum, bis sie auf ein Paar Shorts und ein kurzes Oberteil stieß. Nachdem sie sich rasch umgezogen hatte, sah sie nach, ob Sam ihre Hilfe brauchen konnte.
    Sie fand ihn auf dem Boden des Badezimmers. Er saß mit dem Rücken zu ihr vor der Kloschüssel, deren Fuß zwischen den Beinen, die Arme auf den Rand gelegt. Er bot ein Bild des Jammers, wie er so dasaß und den Kopf auf einen Arm sinken ließ.
    Obwohl sein kräftiger Körper den verfügbaren Raum fast vollständig ausfüllte, schaffte sie es, sich hineinzuquetschen. Sie betrachtete sein Hemd, das ihm völlig durchgeschwitzt am Rücken klebte, und griff mit einer Hand nach einem fadenscheinigen kleinen Handtuch, während sie mit der anderen den Wasserhahn aufdrehte. Dann hielt sie das Tuch unter das kalte Wasser, wrang es aus und faltete es zu einer Kompresse.
    »So.« Sie kniete sich hinter Sam und legte ihm die Kompresse auf den Nacken. »Jetzt werden Sie sich gleich besser fühlen.« Sie griff um ihn herum und machte sich an den Knöpfen seines Hemds zu schaffen.
    Er richtete sich unvermittelt auf, was wegen der Enge des Bads dazu führte, dass sich sein Rücken gegen ihren Bauch presste. »Was zum Teufel machen Sie denn hier?«, fragte er ehrlich überrascht. »Ich wäre jede Wette eingegangen, dass Sie inzwischen schon Gott weiß wo sind.«
    Catherine zuckte zusammen, als ihr klar wurde, dass sie gar nicht auf die Idee gekommen war, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden und Sam seinem Elend zu überlassen. Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie so gefühlsduselig war und sich um einen Mann sorgte, der sich nach Kräften bemühte, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen, und ihr Mitgefühl überhaupt nicht verdiente. Deshalb erwiderte sie in scharfem Ton: »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, McKade«, während sie die Kompresse von seinem Nacken nahm, sie noch einmal nass machte und ihm auf die Stirn legte.
    Er ließ seinen Kopf an ihren weichen Busen sinken. »Da haben Sie wohl Recht.«
    Sie hatte es gerade geschafft, ihm das durchgeschwitzte Hemd auszuziehen, als er erneut von einem Krampf geschüttelt wurde und sich übergab. Die nächsten eineinhalb Stunden verbrachte sie damit zu beobachten, wie sich die Muskeln an seinem nackten Rücken unter der Haut zusammenzogen, wenn er sich über die Kloschüssel beugte. Ein Anfall folgte so schnell auf den nächsten, dass er dazwischen kaum Luft holen

Weitere Kostenlose Bücher