Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
schon nachgedacht.«
    Er sah sie verächtlich an. »Mann, Sie halten mich wirklich für einen vollkommenen Trottel, was?«
    »Oh, ich habe nie behauptet, dass Sie vollkommen sind.«
    Na gut, in diesem Fall hatte er es nicht besser verdient. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn um fragte spöttisch: »Und wo ist dieser Jimmy Chimp -«
    »Chains! Jimmy Chains.«
    »- Chains wundersamerweise aufgetaucht? In Arabesque?« Sam musste ein paarmal schlucken, weil ihm schon wieder schlecht wurde und er befürchtete, dass er sich gleich übergeben würde. Das machte ihn erst recht wütend. Er war wirklich nicht in der Stimmung für diese Geplänkel. »Und was hat er da getan? Saß er etwa am Nachbartisch, während wir gegessen haben?«
    »Nein, er -«
    »Ich vermute, Sie sind die Einzige, die ihn gesehen hat?;
    »Tatsächlich hat ihn eine Gruppe -«
    »Nehmen wir nur mal für einen Augenblick an, dass ich so dämlich bin und Ihnen diesen Blödsinn abkaufe«, fiel er ihr erneut ins Wort, weil er keine Lust hatte, sich mit einer zur Hälfte aus Lügen, zur Hälfte aus Wahrheiten bestehenden Geschichte auseinander zu setzen, die sie zweifelos auf der Stelle erfinden würde, wenn er ihr auch nur die geringste Chance ließ, »wie war das doch gleich? Warum glauben Sie, dass er Sie umbringen will? Werden wir jetzt nicht ein bisschen melodramatisch?«
    Sie setzte sich mit einem heftigen Ruck auf, und er hätte beinahe auf der Stelle sein Mittagessen wieder von sich gegeben.
    »Keine Ahnung«, sagte sie ärgerlich. »Werden wir das? Ich finde es eigentlich nicht besonders melodramatisch zu glauben, dass mich möglicherweise jemand umbringen will, wenn er mir eine Pistole an den Kopf hält. Aber vielleicht darf ich ja nicht von mir ausgehen. Für einen so herausragenden, furchtlosen Kopfgeldjäger wie Sie gehört das vermutlich zum ganz normalen Alltag.«
    Ein winziger noch funktionierender Teil seines Verstands versuchte ihm zu sagen, dass dieses Gespräch ein paar Details enthielt, die wichtig waren, und dass er sich darauf konzentrieren sollte, solange er noch konnte. Doch das Einzige, was wirklich zu ihm durchdrang, war die Verachtung, mit der sie ihm das Wort »Kopfgeldjäger« entgegenschleuderte. Genauso gut hätte sie »Kinderschänder« sagen können.
    Wütend beugte er sich zu ihr hinüber, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, und versuchte den neuerlichen Schweißausbruch zu ignorieren, den diese Bewegung mit sich brachte. »Glauben Sie vielleicht, es macht mir Spaß, hinter Kautionsbetrügern herzujagen«, schnauzte er sie an. »Glauben Sie, es gefallt mir, dass ich jede Minute des Tages in der Gesellschaft von Dieben und anderem Gesindel verbringen muss?«
    »Offen gestanden glaube ich, dass Sie es sogar genießen. Und meine Schwester ist kein Gesindel! Und eine Diebin ist sie auch nicht.«
    Er ließ sich wieder ein Stück zurücksinken, gerade weit genug, um dem abschätzigen Blick, mit dem er sie von Kopf bis Fuß musterte, mehr Wirkung zu verleihen. »Nein, Ihre Schwester scheint eine ehrliche, gesetzestreue Bürgerin zu sein. Sie dagegen...«
    »Wissen Sie was? Sie sind ein richtiger Kotzbrocken!« Catherine schlug ihm wutentbrannt gegen die Schulter. Die Tatsache, dass er nicht mal zusammenzuckte, steigerte ihren Zorn nur noch. »Na gut, nehmen wir mal für einen Augenblick an, ich würde es Ihnen abkaufen, dass Sie mich tatsächlich für Kaylee MacPherson halten. Wer zum Teufel gibt Ihnen das Recht, darüber herzuziehen, womit sie ihren Leb -«
    Die letzten Worten hatte sie nur noch zu sich selbst gesprochen. Sam war unvermittelt mit einem leisen Fluch aufgesprungen und rannte jetzt den Gang entlang nach hinten.
    Catherine blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. Sie rutschte auf Sams Sitz und linste um die Rückenlehne herum in den Gang, um herauszufinden, was in aller Welt er vorhatte. Er zog die Tür zur Toilette so heftig auf dass er sie beinahe aus den Angeln riss, und verschwand in der Kabine. Catherine stieß laut die Luft aus und drehte sich wieder nach vorne.
    Man sollte es doch nicht für möglich halten. Das sieht ihm ähnlich, sich dermaßen ungehobelt zu benehmen. Das Wort »Entschuldigung« kam in seinem Wortschatz offensichtlich nicht vor. Wenn er aufs Klo musste, dann ging er eben einfach. Es wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen, wenn er etwas gesagt hätte, aber vielleicht war ja gerade das der springende Punkt. Sie hatte einen

Weitere Kostenlose Bücher