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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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würden mich doch nicht anlügen, oder?«
    »Nein, Sir.« Der Mann schluckte, wich Chains' Blick jedoch nicht aus.
    Chains fluchte. Dann stieß er einen resignierten Seufzer aus. »Ach, was soll der Scheiß. Ich bin erledigt. Geben Sie mir dieses Einzelzimmer.«
    Er würde sich erst mal ein paar Stunden aufs Ohr hauen und die Suche nach Kaylee am nächsten Morgen fortsetzen.
    Als Sam aufwachte, war das Zimmer leer. Er setzte sich mit einem Ruck auf, und die Bettdecke rutschte ihm auf die Hüften. Wo steckte der Rotschopf? Falls er das nicht nur geträumt hatte, war sie in der vergangenen Nacht zurückgekommen. Aber wo war sie jetzt?
    Dann vernahm er durch das Prasseln des Regens und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren hindurch ein schwaches Geräusch und ließ sich zurück auf das zerknüllte Kissen sinken. Sie war nicht weg, sie war im Badezimmer. Er konnte zwar nur in regelmäßigen Abständen eine Art gedämpftes, metallisch klingendes Geschepper hören, aber es kam ohne Zweifel aus dem Bad, und falls sich nicht über Nacht Mäuse dort eingenistet hatten, musste es von ihr stammen.
    Seine Blase machte sich bemerkbar, was er als gutes Zeichen betrachtete, da es bedeutete, dass er den Flüssigkeitsverlust der vergangenen Nacht ausgeglichen hatte. Er warf die Bettdecke zur Seite und rutschte bis an die Bettkante. Dann stellte er seine Füße weit auseinander auf den abgetretenen Teppichboden und blieb eine Weile so sitzen, weil er sich nicht recht entschließen konnte, aufzustehen und ins Badezimmer zu gehen.
    Er stand möglicherweise vor einem ziemlich großen Problem. Allmählich begann er sich nämlich zu fragen, ob er nicht doch den falschen Zwilling erwischt hatte.
    Sein Herz schlug plötzlich so schnell, und seine Gefühle befanden sich in einem solchen Aufruhr, dass er kaum das kratzende Geräusch wahrnahm, das seine Bartstoppeln verursachten, als er sich mit der Hand übers Kinn rieb. Du lieber Gott, was für eine schreckliche Vorstellung. Aber es half nichts, die Möglichkeit bestand. Was diese Frau betraf, gab es... ein paar Ungereimtheiten, denen er bis jetzt einfach keine weitere Beachtung geschenkt hatte.
    Zum einen verfügte sie über einen Wortschatz, der eigentlich nicht zu ihr passte. Wie hatte sie es neulich ausgedrückt, sie hätte allen Leuten erzählen wollen, dass er sie über die Staatsgrenze schleppte, um sie für seine unmoralischen Geschäfte zu benutzen? Welches Showgirl verwendete denn schon Begriffe wie unmoralische Geschäfte?
    Ganz zu schweigen davon, dass sie intelligenter war, als er zunächst angenommen hatte. Um einiges intelligenter. Verdammt noch mal, sie war ihm, was schnelles Denken anbelangte, um Längen voraus und verstand es, jede Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen.
    Außerdem war ihm nicht entgangen, dass sie, abgesehen von dem einen Mal, neun Zehntel der Schminkutensilien in ihrer Handtasche ignorierte. Oder dass sie sich Frauen und Kindern gegenüber freundlich verhielt, während sie von all den Kerlen, die sich fast überschlugen, um in ihre Nähe zu gelangen, keine Notiz nahm - es sei denn, sie versprach sich von einem von ihnen Hilfe, um ihm, Sam, zu entkommen.
    Und ... sie war letzte Nacht zurückgekommen.
    Das war es, was ihm am meisten zu denken gab, woraus er einfach nicht schlau wurde. Als sie ihn gestern in dem Motelzimmer zurückgelassen hatte, war er ganz bestimmt nicht in der Verfassung gewesen, ihr hinterherzulaufen. Sie hätte inzwischen im nächsten Bundesstaat sein können, und diesen Vorsprung hätte er erst einmal einholen müssen. Vielleicht hätte er sie ein weiteres Mal aufgespürt, vielleicht aber auch nicht. Und selbst wenn, höchstwahrscheinlich wäre es dann zu spät gewesen, oder es hätte ihn zu viel Geld gekostet, um überhaupt noch etwas zu bringen. Also warum hatte sie sich nicht einfach abgesetzt?
    Konnte es daran liegen, dass sie nichts zu verlieren hatte, weil sie genau die Frau war, die zu sein sie die ganze Zeit behauptete, und bei ihrer Rückkehr nach Miami ein Vergleich der Fingerabdrücke den endgültigen Beweis erbringen würde?
    Oh Scheiße, McKade. Allein der Gedanke verursachte ihm Magenschmerzen, und das hatte nicht nur etwas mit dem Geld zu tun, das er dann in den Wind schreiben konnte, oder mit dem Wissen, dass er Gary gegenüber ein weiteres Mal versagt hatte.
    Er erinnerte sich an jedes einzelne Wort, das er von sich gegeben hatte, an jede einzelne seiner Maßnahmen. Das alles war in der Annahme geschehen, dass es sich

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