Küssen auf eigene Gefahr
sich wie die allergrößte Idiotin auf Erden vorkommen. Aber sie musste es zumindest versuchen.
Sie richtete den Blick auf den kleinen Schnitt direkt unterhalb seines wie stets etwas mürrisch verzogenen Mundes, der ihr eigentliches Ziel war, legte beide Hände auf seine Schultern und stellte sich auf die Zehenspitzen. »Na gut.« Als sie merkte, wie heiser ihre Stimme klang, fuhr sie sich mit der Zunge nervös über die Lippen. Er konnte es ja nicht wissen, aber in diesem Moment klang sie zum ersten Mal wirklich wie Kaylee.
»Gleich tut's nicht mehr weh.«
18
S am hielt ganz still, als Catherine ihre weichen Lippen zuerst auf den Papierschnipsel drückte, auf den er Vorwurfsvoll gedeutet hatte, und dann auf eine Stelle auf seiner anderen Wange. Schließlich küsste sie die Kerbe unter seiner Unterlippe.
Wollte sie ihn herausfordern? Er konnte ihre Hitze spüren, nahm ihren Duft wahr. Sein Mund bekam einen entschlossenen Zug - was sie konnte, das konnte er schon lange. Er liebte Wettkämpfe. »Du hast Lust auf ein Spielchen?« Er schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich. Seine freie Hand grub sich in ihr Haar und hielt ihren Kopf fest. »Wie wär's denn hiermit?«, schlug er vor und presste seine Lippen auf ihren Mund.
So als wäre ein Funke in ein Pulverfass gefallen, explodierte in ihnen das Verlangen. Ihre Streitereien, ihre jeweiligen Ängste, die Versuche, dem anderen immer eine Nasenlänge voraus zu sein - all das ging in den lodernden Flammen des Begehrens auf. Tief aus Sams Kehle stieg ein hungriger Laut, und er öffnete die Lippen und ertastete mit der Spitze seiner Zunge die süßen Verheißungen ihres Mundes. Seine Finger vergruben sich in ihrem Haar, sein Arm verstärkte den Griff um ihre Taille, und er beugte sich über sie, fortgerissen von dem Kuss, bog er sie immer weiter zurück, bis nur seine Umarmung sie noch davor bewahrte, zu Boden zu stürzen.
Catherine warf ihre Arme um Sams Hals und klammerte sich an ihn, aber bei aller Lust, die wild in ihr aufstieg, war ihr diese Haltung doch entschieden zu unbequem. Sie entzog ihm ihren Mund. »Sam, ich glaube nicht, dass mein Rückgrat für solche akrobatischen Übungen gemacht ist.«
»Was?« Über seine goldbraunen Augen hatte sich ein Schleier der Erregung gelegt, den sein Verstand nur mühevoll durchdringen konnte. Seine Lider mit den schwarzen Wimpern öffneten sich langsam, und jetzt bemerkte er endlich ihre unnatürliche Haltung. »Oh, entschuldige.«
Er fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, dann richtete er sich auf und zog Catherine mit sich in die Höhe. Ohne ein Wort ließ er die Arme sinken, nur um gleich darauf mit seinen langen Fingern ihr Handgelenk zu umschließen und sie zum Bett zu führen. Dort gab er sie frei, und wieder senkte er seinen Kopf und küsste sie sanft, ohne sie sonst mit seinem Körper zu berühren. Nach und nach wurde sein Kuss, begleitet von einem heiseren Stöhnen, fordernder.
Es dauerte nicht lange, und das Feuer war wieder aufgeflammt, lodernder noch als zuvor, an jeder Faser ihres Körpers zehrend, und Catherine stöhnte leise auf und machte sich an Sams T-Shirt zu schaffen. Sie zog es ihm aus der Hose, schob es über seine Brust und schließlich, nachdem er bereitwillig die Arme gehoben hatte, über den Kopf. Einen kurzen Moment lang mussten sie ihren Kuss unterbrechen, und sie stand da und starrte mit großen Augen und wachsender Verzückung seine dicht behaarte muskulöse Brust an, während seine Finger rasch die Knöpfe an ihrem Hemd öffneten.
Nachdem sich seine Lippen von ihrem Mund gelöst hatten, begann sie wieder ein wenig klarer zu denken, obwohl seine Knöchel aufreizend über ihre Haut strichen, als er sich Knopf für Knopf nach unten arbeitete. Dann beugte er sich zu ihr und tastete sich mit seinem Mund zu ihrem Hals vor. Seine heißen Lippen raubten ihr erneut die Sinne, und ihre Augen schlossen sich, als sie der Erregung nachgab. Sie hielt sich an den Gürtelschlaufen seiner Jeans fest, um nicht den Halt zu verlieren. Im nächsten Moment schon hatte er das Hemd über ihre Schultern gestreift. Zögernd ließ sein Mund von der Liebkosung ihres Halses ab, und er hob langsam den Kopf.
Im nächsten Moment schien er mitten in der Bewegung, zu erstarren. Nicht einmal mehr sein Atem war zu hören, so als hielte er die Luft an. Verwirrt blickte Catherine hoch. Warum hatte er aufgehört? War er vielleicht genervt, dass sie stocksteif dastand und ihn die ganze Arbeit machen
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