Küssen erlaubt - Liebe verboten!
sich Cassie.
Jace schob die Frau von sich weg. „Wo ist Bryan?“, fragte er in eisigem Ton.
„Ich weiß es, aber ich sag’s nicht“, antwortete sie schnippisch und klimperte mit den Wimpern.
„Helen, ich bin nicht so weit gereist, um Spielchen zu spielen“, gab er genervt zurück.
Das also war Helen.
Beinahe scheu schlug Helen den Blick nieder, was ganz und gar nicht zu ihrem unverhohlenen Flirten kurz zuvor passen wollte. Sie kicherte nervös. „Sei doch nicht so ein Spielverderber.“ Dann tippte sie Jace mit einem ihrer makellos manikürten Fingernägel an die Brust. „Ich habe gute Neuigkeiten. Heute Abend sind ein paar Freunde hier, die du unbedingt treffen musst. Ich habe ihnen schon den Mund wässrig gemacht, und jetzt brennen sie darauf, mehr über Artisan zu erfahren. Sie wollen investieren.“
Jace griff ihren Finger und senkte ihn. „Gerade du solltest doch wissen, dass ich keine neuen Investoren suche.“
Sie tat seine Worte mit einer gleichgültigen Handbewegung ab. „Mach es doch nicht so kompliziert – nie im Leben verkaufst du Artisan! Ich weiß doch, wie viel die Firma dir bedeutet und wie viel Herzblut du hineingesteckt hast.“
„Sie hatte einen Zweck zu erfüllen“, erwiderte er kalt. „Ich weine einer Firma keine Träne nach, genauso wenig wie der Vergangenheit.“
Die Kälte in seiner Stimme jagte Cassie eine Gänsehaut über den Rücken. Wer war diese Frau? Und warum erinnerte sie die offensichtliche Bekanntschaft der beiden so unangenehm an die letztjährige Silvesterparty, auf der Lance ihr lachend seine „Arbeitskollegin“ Tracy vorgestellt hatte?
Natürlich hatte sie keinerlei Besitzanspruch auf Jace, das wusste sie. Das mit ihnen war nur eine lockere Sache mit der Option auf wilden Sex zum Nachtisch. Trotzdem hielt sich das ungute Gefühl hartnäckig in ihr.
Cassie räusperte sich laut, worauf Helens Kopf herumwirbelte. Mit ausdruckslosem Blick starrte sie Cassie an, als ob sie die Frau an der Seite von Jace erst jetzt bemerken würde. Helen machte keine Anstalten, sich vorzustellen. Eine tiefe Feindseligkeit ging von ihr aus.
„Ich hole uns mal was zu trinken“, sagte Cassie zu Jace. Was auch immer zwischen den beiden war – besser, sie wusste nichts darüber.
„Ich komme mit“, erwiderte er. „Wir sprechen uns später, Helen.“
Jedoch als er Cassies Hand nahm und an Helen vorbeigehen wollte, trat sie ihm in den Weg. „Was ist los, Jace?“, fragte sie laut, sodass sich mehrere Gäste an der Bar umdrehten. „Ist es dir unangenehm, deiner Frau dein kleines Flittchen vorzustellen?“
Er fluchte wütend, während Helens Worte Cassie in den Ohren dröhnten.
Seine Frau?
Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als sie sah, wie die anderen Gäste sie anstarrten. Jace sagte etwas zu ihr, seine Stimme vor Zorn bebend, aber sie verstand die Worte nicht. Zu laut rauschte und pochte das Blut in ihren Ohren.
Ohne sich umzudrehen, rannte sie aus der Bar.
So viel also zu meinem tollen Abenteuer, dachte sie, während sie vor dem Fahrstuhl stand und immer wieder mit zittrigem Finger auf den Knopf drückte. Sie hätte es besser wissen müssen. Typisch: Kaum stürzte sich Cassie Fitzgerald einmal ins Abenteuer, endete das garantiert mit dem Sturz in die Arme eines verheirateten Mannes.
„Warte.“ Eine starke Hand schloss sich um ihren Unterarm und drehte sie herum. „Wo willst du hin?“
„Nach Hause.“
„Helen ist nicht meine Frau“, sagte er. „Wir sind seit über fünf Jahren geschieden und leben noch viel länger getrennt. Und bis vor gut zehn Sekunden dachte ich, sie wäre mit ihrem neuen Verlobten hier, deshalb habe ich nicht mit diesem albernen Quatsch gerechnet.“
„Herzlichen Dank für die Erklärung“, erwiderte Cassie sarkastisch. Tränen brannten in ihren Augen. Dumme, unnötige Tränen. Worüber regte sie sich eigentlich so auf? Seine Beziehung zu seiner Exfrau hatte doch rein gar nichts mit ihr zu tun. „Es wäre schön gewesen, wenn du es mir etwas früher gesagt hättest. Zum Beispiel im Auto, als ich dich nach ihr gefragt habe.“
„Ich rede nicht gerne über sie oder über unsere Ehe.“
„Ich habe dich unmissverständlich gefragt, ob du etwas mit ihr hast. Aber du hast kein Wort darüber gesagt.“
Sie blickte starr auf den Aufzugknopf, um Jace nicht ansehen zu müssen. Wo blieb denn der blöde Lift? Wenn er nicht bald kam, würde sie womöglich noch etwas richtig Idiotisches tun. Zum Beispiel in Tränen ausbrechen.
„Weil es
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