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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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viele Sorgen. Du musst nichts weiter tun, als dich zu entspannen, alles zu genießen und zu flirten, was das Zeug hält. Dann wird er schon dafür sorgen, dass du alle Clubprivilegien erhältst.“
    Nachdem sich Cassie von Nessa verabschiedet hatte, steckte sie das Telefon zurück in die Tasche, holte ihr Notfall-Make-up hervor, zählte bis zehn, damit sie nicht mehr hyperventilierte, und schraubte den schwarzen Eyeliner auf.
    Entspannen, genießen und flirten. Das konnte doch nicht so schwer sein.
    Doch als sie sich den Lidstrich zog, zitterte sie so sehr, dass sie sich fast das Auge ausgestochen hätte.

4. KAPITEL
    Cassie musste sich sehr darauf konzentrieren, ruhig zu atmen, als der Chauffeur den Wagen auf die Straße lenkte und die Lichter des Chesterton hinter ihnen immer kleiner wurden. Genau das brauchte sie, um ihre Vorweihnachtsdepression zu überwinden: ein Date mit einem unverschämt sexy Typen in einem der hipsten Restaurants Londons.
    Sie sollte die ganze Geschichte wirklich nicht überanalysieren und ihr Verhalten ständig infrage stellen. Doch ihr Selbstbewusstsein hatte einen schweren Schlag erlitten, als sie damals Lance und Tracy auf frischer Tat erwischt hatte. Eigentlich hatte sie geglaubt, über den Verrat hinweg zu sein. Doch ein winziger Teil von ihr hatte sich immer selbst die Schuld gegeben. Sie warf sich vor, nicht genug getan, Lance nicht ausreichend fasziniert zu haben. Mit der Zeit hatte dieser Keim des Selbstzweifels Wurzeln in ihr geschlagen und sie unablässig gequält. Jetzt aber war der Moment gekommen, die abscheuliche Pflanze samt Wurzeln auszureißen. Heute Abend würde sie Lance endgültig hinter sich lassen.
    Jace legte seine warme Hand auf ihr Bein und streichelte mit dem Daumen ihr Knie. Die Wärme drang mühelos durch die weiche Seide der Strumpfhose, die er als Ersatz für ihre Leggings besorgt hatte, und verursachte ihr eine Gänsehaut.
    „Wir bleiben nicht lang. Kein Grund, nervös zu sein“, sagte er und sah dabei aus, als wolle er sie mit seinen dunklen Augen verschlingen.
    „Ich bin nicht nervös“, gab sie zurück. Sie war es wirklich nicht. Jedenfalls nicht wegen der Party. Die verschaffte ihr gnädigerweise etwas mehr Zeit, sich auf das vorzubereiten, was anschließend kommen würde. Außerdem konnte sie ihn so noch ein bisschen besser kennenlernen, was sicher keine schlechte Idee war angesichts der Tatsache, dass sie mit ihm ihr erstes und wahrscheinlich einziges richtiges Abenteuer haben würde.
    Abgesehen davon mochte sie solche gesellschaftlichen Anlässe, lernte immer gerne neue Menschen kennen. Auch wollte sie sich nicht die Chance entgehen lassen, Jace im Kreis seiner Freunde zu erleben. In der Schule war er trotz seiner ungezählten Freundinnen immer ein Einzelgänger gewesen, der sich aus allem heraushielt.
    „Wer gibt denn diese Party?“, erkundigte sie sich.
    Er nahm die Hand von ihrem Bein, strich ihr eine Locke hinters Ohr und zuckte mit den Schultern. „Eine Geschäftspartnerin. Nur wegen ihr bin ich in London. Und glaub mir, wenn sie nicht darauf bestanden hätte, mich zu sehen, würden wir da jetzt garantiert nicht hinfahren.“ Er beugte sich zu ihr herüber und küsste ihren Hals. „Es gibt da nämlich ein paar andere Dinge, die ich viel lieber täte …“ Er atmete tief ein. „Du riechst unglaublich gut.“
    Sie.
    Ein beunruhigendes Wort. Daran änderten auch seine Lippen nichts, die zärtlich ihr Schlüsselbein entlangwanderten. Lippen, die genau wussten, was sie taten. „Wer ist sie ?“
    „Hm?“, murmelte er, während seine Hand sich in Richtung Hüfte schob.
    „Hast du was mit ihr?“ Sie musste die Frage stellen, bereute es jedoch sofort, als die Liebkosung seiner Lippen aufhörte.
    Sein Gesichtsausdruck war im Halbdunkel des Wagens nur schwer zu erkennen. Ihr Herz hämmerte, während sie auf eine Antwort wartete. Schon viel früher hätte sie diese Frage stellen sollen. Sie für ihren Teil war jung und frei und partnerlos, wie Nessa es ausgedrückt hatte. Aber war er es überhaupt auch? Sie war so mit ihren eigenen Fantasien beschäftigt gewesen, dass sie ganz vergessen hatte, ihn zu fragen. Natürlich wusste sie, was er für ein Typ war, wenn es um Frauen ging. Er hatte nie einen großen Hehl daraus gemacht.
    Eigentlich hatte sie keinen Anlass, enttäuscht zu sein. Dennoch spürte sie beim Gedanken, er könnte mit jemandem zusammen sein, einen Stich im Magen.
    „Hältst du mich für so einen miesen Kerl?“, antwortete er.

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