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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Schlaf etwas murmelte. Dann schien er wieder tief einzuschlafen.
    Sie wartete noch eine Minute, das Gefühl der Geborgenheit in seiner Umarmung ein letztes Mal auskostend. Ein wehmütiges Lächeln legte sich um ihren Mund. Jace Ryan kuschelte also auch gern – wer hätte das gedacht?
    Sie schob den Gedanken beiseite und rutschte Millimeter für Millimeter von Jace weg, bis sie schließlich behutsam seinen Arm anhob und ihn auf die Matratze legte.
    Es zuckte in seinem Gesicht. Cassie hielt die Luft an und betete, dass er nicht aufwachte. Dann drehte er sich auf den Rücken. Erleichtert atmete sie aus.
    Cassie wollte sich umdrehen, hielt aber inne. Verzückt betrachtete sie sein Gesicht. Das Morgenlicht, das durch den Spalt der schweren Samtvorhänge fiel, ließ seine markanten Züge noch deutlicher hervortreten. Seine Wangen waren von dunklen Bartstoppeln bedeckt, einige volle Locken fielen ihm in die Stirn. Ihr Blick wanderte über seinen makellosen Oberkörper, bis hinunter zu der Stelle, wo die Decke gerade noch seine Leiste bedeckte.
    Vor ihr lag der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte. Und für die wildeste Nacht ihres Lebens hatte er nur ihr gehört.
    Sie musste sich zwingen, den Blick abzuwenden und vorsichtig aufzustehen.
    Die Nacht war vorüber, sie musste nach Hause. Er hatte sie gebeten, auch die nächsten Tage mit ihm zu verbringen. Aber so sehr sie sich auch danach sehnte – sie würde es nicht tun. Das Risiko war zu groß. Eine Nacht mit ihm konnte sie vielleicht noch bewältigen, ohne sich zu verlieben. Aber eine Woche? Oder noch länger? Sie traute sich selbst nicht.
    Vielleicht war ihr Verhalten feige, aber damit konnte sie leben. Womit sie hingegen nicht leben konnte, war die Vorstellung, sich wieder zum Idioten zu machen und sich in einen Mann zu verlieben, der ihr nichts zu geben hatte.
    Außer irrsinnig gutem Sex natürlich, schoss es ihr durch den Sinn.
    Sie durchquerte das Zimmer und hob ihr Kleid und ihre Unterwäsche auf. Zog sich an, strich sich mit feuchten Händen das Kleid glatt. Dann ging sie zurück zum Bett, beugte sich über Jace und hauchte ihm einen federleichten Kuss auf die stoppelige Wange, atmete ein letztes Mal seinen verführerisch maskulinen Duft ein.
    „Mach’s gut“, flüsterte sie.
    Dann wandte sie sich ab und eilte aus dem Zimmer. Den quälenden Gedanken, gerade auf den besten Sex der Welt und das schönste Weihnachtsfest ihres Lebens zu verzichten, schob sie, so gut es ging, von sich.
    Sie tat genau das Richtige. Das Vernünftige. Wie es sich für eine erwachsene Frau gehörte.
    Die Türklingel schrillte. Cassie zuckte zusammen und verriss den Tuschstift. Quer über die Nase der Zuckerfee verlief nun eine dicke schwarze Linie – zwei Stunden Arbeit waren dahin.
    Sie fluchte und warf den Stift auf den Tisch. Es war ihre eigene Schuld. Warum musste sie auch ausgerechnet heute ihre Weihnachtskarten entwerfen? Seit sie das Hotel im Westend verlassen hatte, war sie ein einziges Nervenbündel.
    Es klingelte erneut. Cassie durchquerte das Schlafzimmer und ging durch das kleine Wohnzimmer zur Wohnungstür. Streng ermahnte sie sich, dass es auf keinen Fall Jace sein könne, er wusste ja nicht einmal, wo sie wohnte.
    Sie entriegelte das Sicherheitsschloss und öffnete die Tür.
    „Hey, wie geht’s?“, fragte Nessa grinsend und hielt eine Bäckertüte mit großen Fettflecken hoch. „Ich habe Apfelkuchen mitgebracht. Eine kleine Bestechung, damit du mir beim Morgenkaffee von deinem neuen Mann erzählst.“ Sie huschte an Cassie vorbei in die Küche.
    Cassie unterdrückte ein Stöhnen. Sie liebte Nessa wie eine Schwester, aber im Augenblick wollte sie alles andere, als ihre wilde Nacht mit Jace noch ein zweites Mal zu durchleben.
    „Er ist nicht mein neuer Mann“, grummelte sie. Jedenfalls nicht mehr. Sie folgte Nessa in die Küche und versuchte, das Thema zu wechseln: „Und außerdem ist es schon fast Mittag. Mit Kuchen verderbe ich mir den Appetit.“
    „So gut gelaunt heute Morgen?“, fragte Nessa ironisch und warf Cassie einen wissenden Blick zu. „Wohl gestern Nacht nicht genug geschlafen, was?“
    Cassie seufzte und gab auf. Sie kannte Nessa. Seit ihrem ersten Schultag kannten sie sich, an dem sie gleich gemeinsam hatten nachsitzen müssen. Nessa, weil sie sich mit dem Lehrer angelegt, und Cassie, weil sie über Nessas Bemerkung gelacht hatte.
    Nessa liebte es zu schwatzen, und wenn es um Sex ging, war sie wie ein Rottweiler, der sich auf ein

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