Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
Vom Netzwerk:
diesmal alles anders werden würde, nur um dann am Boden zerstört zu sein, wenn er wieder nicht gekommen ist. Und am College dann David – erinnerst du dich noch an ihn? Die Liebe meines Lebens, die plötzlich feststellt, dass ich sie eigentlich gar nicht interessiere. Siehst du da nicht auch ein Muster? Eins, das genauso viel mit mir wie mit den Männern zu tun hat.“
    „Was für ein Muster?“
    „Ich war immer so leichtgläubig. Das kleinste Zeichen von Zuneigung, und ich war verloren.“
    Nessa legte die Hand auf Cassies im Schoß gefaltete Hände. „Du bist nicht leichtgläubig. Du bist gutmütig und optimistisch. Es ist nicht verkehrt, von Menschen immer das Beste zu denken.“
    Cassie begegnete dem ruhigen mitfühlenden Blick ihrer Freundin. „Aber wenn man immer wieder verletzt wird … Ich will es bei Jace Ryan einfach nicht drauf ankommen lassen.“
    Nessa schüttelte den Kopf. „Was für eine Schande, wenn er so gut im Bett ist …“
    Ein kleines Lächeln huschte über Cassies Gesicht. „Er ist schon fast zu gut im Bett. Aber wie kann ich sicher sein, dass aus der körperlichen Anziehung nicht mehr wird? Eine kleine Überdosis guter Sex, und schon baue ich wieder romantische Luftschlösser, die zerplatzen wie Seifenblasen.“
    Nessa hob verärgert die Hände. „Aber jetzt warte doch mal. Wer sagt denn, dass nicht mehr daraus werden könnte? Es sind schon unwahrscheinlichere Dinge passiert. Nimm Terrence und mich zum Beispiel: In der Schule haben wir uns abgrundtief gehasst, und jetzt sind wir verlobt.“
    „Wer ist jetzt hier die Romantikerin?“ Cassie runzelte die Stirn. „Ganz davon abgesehen, lebt Jace im Ausland.“ Jedenfalls nahm sie das an. Sie hatten eigentlich nicht darüber gesprochen. „Und wir reden hier nicht von Terrence, sondern von Jace dem Ladykiller . Weißt du, wie viele Mädchen er damals verschlissen hat? Ich jedenfalls kann mich noch gut daran erinnern. Er war mein erster großer Schwarm.“ Tatsächlich war er auch ihr einziger großer Schwarm geblieben. Nach seinem Rauswurf aus der Schule hatte ihm nie wieder ein Mann das Wasser reichen können. „Alle zwei Wochen hatte er eine Neue am Arm.“ Und alle zwei Wochen hatte sie Höllenqualen gelitten, wie sie nur eine unglücklich verliebte Dreizehnjährige erleiden kann.
    Was Männer betraf, war sie immer schon eine blinde Vollidiotin gewesen. So viel war klar.
    „Zugegeben“, sagte Nessa, „er ist bestimmt kein ‚sicherer‘ Kandidat. Jedenfalls war er es zu Schulzeiten nicht. Aber die Menschen ändern sich …“
    „Der nicht“, erwiderte Cassie und erinnerte sich an seine Frage, ob sie „mal etwas miteinander gehabt“ hätten.
    „Vielleicht hast du recht, vielleicht auch nicht. Wenigstens hatte er immer nur eine Freundin zur selben Zeit. Er fährt also schon mal nicht zweigleisig.“
    „Na klasse“, rief Cassie in ironischem Ton. „Ein Serienmonogamist! Nein, es ist und bleibt zu riskant. Ich habe es satt, mir meine Träume kaputt machen zu lassen. Deshalb: Ab jetzt nur noch realistische Träume.“
    „Realistische Träume!“ Nessa schnaubte verächtlich. „Wo bleibt da der Spaß?“
    „Der Spaß besteht darin“, antwortete Cassie leise, „dass realistische Träume tatsächlich wahr werden können.“

9. KAPITEL
    Wieder schrillte die Türklingel, wieder zuckte Cassies Hand, und wieder bekam die Zuckerfee eins auf die Nase.
    „So ein Mist!“ Fassungslos starrte Cassie auf die Karte. Die liebevoll gezeichneten hauchzarten Flügel, der gertenschlanke Körper – alles zum zweiten Mal ruiniert.
    Vor zwei Stunden war Nessa gegangen, und sofort hatte sich Cassie wieder ans Zeichnen gemacht. Nach dem Gespräch mit ihrer Freundin fühlte sie sich deutlich ruhiger. Ruhig genug, um ohne weitere Missgeschicke ihr Design zu beenden. Es musste heute unbedingt noch fertig werden. Morgen war schon der einundzwanzigste Dezember. Ihr blieb nur noch heute Nachmittag, um die Karten drucken zu lassen, sonst würde sie sie nicht mehr rechtzeitig abschicken können. Und das war ihr noch nie passiert.
    Die Türklingel ertönte noch einmal, länger und lauter jetzt. Cassie ging zur Tür. Da sie viele Freunde und Nachbarn hatte, die gern auch einmal unangemeldet vorbeikamen, hatte sie nach Nessas Besuch ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür gehängt. Damit sie wenigstens den Rest des Nachmittags in Ruhe zeichnen konnte, aber auch, um noch einmal in Ruhe über all das nachzudenken, was sie in den letzten

Weitere Kostenlose Bücher