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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Pilgerreise nach Karbala. Arme Schweine.« Er ließ ein großes Stück Schale auf seine Jeans fallen. »Ich hab gehört, sie mussten Trevor mit ’nem Löffel vom Boden kratzen.« Er schob sich ein paar Orangenspalten in den Mund. »Hat diese Reha-Klinik ein Langschwimmbecken?«
    »Ich glaub, die haben sogar mehrere.« Er hatte die ganze letzte Woche damit zugebracht, seinen Bruder bei sich zu Hause in Nevada zu bearbeiten, manchmal sogar mit Gewalt, bis Blake endlich eingewilligt hatte, in eine private Entzugsklinik in Malibu zu gehen, die auf PTBS und Drogenmissbrauch spezialisiert war.
    »Diese ganze Reha-Sache funktioniert wahrscheinlich eh nicht«, prophezeite er und drückte auf den Knopf, um die Fensterscheibe runterzufahren.
    »Versuch’s doch einfach. Wer weiß? Vielleicht verführst du eine scharfe Krankenschwester.«
    »Wenn’s da welche gibt.«
    »In Malibu ist das gesetzlich vorgeschrieben.«
    »Dann wär das Geld ja nicht völlig rausgeschmissen«, brummelte er, als ginge er nur zum Entzug, um Beau und seiner Mutter einen Gefallen zu tun, aber sie wussten beide, dass er seinen Arsch nicht ins Flugzeug geschwungen hätte, wenn er nicht bereit wäre, etwas zu ändern. Er öffnete das Fenster und warf die Orangenschalen raus. »Aber ’ne ganz schön teure Nummer.«
    »Was machst du da?« Beau sah zu seinem Bruder und wieder auf die Straße. »Das ist Umweltverschmutzung.«
    »Orangenschalen sind kein Müll. Sie sind biologisch abbaubar.«
    »Orangenschalen locken Tiere auf die Straße.« Seine Augenbrauen knallten zusammen, und er konnte sich den Zusatz nicht verkneifen: »So kommen unschuldige Viecher ums Leben.«
    Blake warf Beau einen Blick zu, als hätte er Feenflügel bekommen und ihn mit Flitter bestreut. »Du klingst wie ein Mädchen.«
    Nein. Er klang wie Stella und wunderte sich nicht einmal, als sein Zwilling seine Gedanken las und fragte: »Hast du was von der kleinen Stella gehört?«
    »Nein. Sie geht nicht ans Telefon und ruft auch nicht zurück.« Und er war immer noch leicht angepisst, dass sie einfach so aus Vince’ Apartment gerannt war. Bis er sich seine Klamotten übergeworfen hatte, war sie verschwunden. Er war eine gute Stunde lang panisch durch die Gegend gefahren und hatte sie gesucht.
    »Jammerschade, dass du sie hast laufen lassen.«
    Jetzt war es an ihm, seinen Bruder anzustarren, als seien ihm Flügel gewachsen.
    »Eine Frau, die in eine Prügelei eingreift, um ihren Mann zu retten, muss man festhalten.« Er kaute noch mehr Orangenschnitze und lachte. »Das war saukomisch.«
    Beau runzelte die Stirn. »Sie hätte was abkriegen können.«
    »Hat sie aber nicht.« Er schluckte und spottete: »Invisible Woman. Hübsche Handschuhe. Lächerlich.«
    Auch Beau musste lachen. »Tritt Batman in den Arsch.«
    »Und Superman«, erinnerte Blake ihn.
    Sein Lachen erstarb. »Ja.« Daran brauchte man ihn nicht zu erinnern. Er spürte es jeden Tag, und es fühlte sich an, als hätte ihn eine 1,55 Meter große Frau in die Mangel genommen und in den Arsch getreten. Ihm den Kopf verdreht. Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte. Ihn wirklich liebte. Sie hatte gewollt, dass er der erste Mann war, der mit ihr schlief. Eine Entscheidung, die sie inzwischen höchstwahrscheinlich bereute.
    Der Wind, der auf der Beifahrerseite durchs Fenster peitschte, irritierte ihn so, dass er die Scheibe hochfuhr. Er dachte an Stellas Gesicht, als sie ihn gefragt hatte, ob er sie liebte. Erwartungsvoll. Voller Hoffnung. Sie hatte ihn fast angefleht, ja zu sagen. Und fast hätte er es auch gesagt. Um ihr den Schmerz über seine Antwort zu ersparen. Um sich selbst den Ausdruck in ihren Augen zu ersparen, als er sagte, dass er sie gernhatte.
    Blake fummelte am Schiebedach herum, und der Geruch des Meeres zog in den Wagen. Letzten Endes hatte Beau nicht über die Lippen gebracht, was er nicht für wahr hielt. Sollte wahre Liebe einen nicht treffen wie ein Schuss mit einer 9-mm-Patrone auf die Traumaplatte seiner Schutzweste? Sollte es einen nicht nach hinten werfen, in die Knie zwingen und denken lassen: »Ach, du Scheiße!«? War es nicht ein Blitz und ein Donnern und ein gutes Gefühl?
    Er schloss das Schiebedach wieder. Und keine Blendgranate und das Gefühl, als wäre man zwölf Tage mit einer echten Nervensäge gestraft. Und nicht die Verwirrung und der Tunnelblick, wenn sie in der Nähe war. Es war klar und deutlich und … »Oh mein Gott«, flüsterte er.
    »Was ist?«, fragte Blake, während er emsig

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