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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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seltenes Lächeln. An seine Kraft, seine Berührungen und an seine ausdruckslosen Augen, als er sagte, er wäre für sie verantwortlich.
    Er hatte der erste Mann sein sollen, der mit ihr schlief, und sie bereute es nicht. Sie liebte ihn, und er hatte ihr erstes Mal zu einem wunderschönen Erlebnis gemacht. Sie bedauerte nur, dass er sie aus reinem Pflichtgefühl heiraten wollte. Und nicht aus Liebe, was wahrscheinlich nicht verwunderlich war. Beau versuchte immer, das Richtige zu tun, selbst wenn es nicht das Richtige für ihn war. Doch fünf Tage danach schmerzte sie das immer noch, als hätte ihr jemand einen Schlag in die Magengrube versetzt.
    Sie versuchte, den Schmerz hinunterzuschlucken. Irgendwann, wenn sie wieder auf Partnersuche ging, würde sie zu dünnen Jungs mit schwarzem Nagellack und Eyeliner zurückkehren, sich jedoch auf keinen Fall in diese Typen verlieben. Jedenfalls nicht so heftig. Ihnen nicht so rückhaltlos verfallen.
    Am nächsten Morgen, als Stella und Sadie nach Tesora sahen, brachte die Post einen anonym wirkenden Umschlag für Stella. Kein Brief. Keine kurze Nachricht. Nur zwei Schlüssel und die Adresse eines Lagerraums in Miami. Beau hatte wirklich nicht vor zurückzukommen. Er hatte wirklich nicht vor, sie wiederzusehen. Was wahrscheinlich das Beste war. Ihre Augen brannten und wurden feucht. Denn sie konnte sich auch nichts Schlimmeres vorstellen.
    »Ich überlege, ob ich studieren soll. Neben dem Job.« Ein trauriges Lächeln spielte um ihre Lippen, während sie über die weiche Mähne des Fohlens strich. »Vielleicht ein paar Grundkurse belege, bis ich weiß, was ich will.«
    »Das ist eine tolle Idee.« Sadie strich mit der Pferdebürste über Maribells Flanke und sah sie über den Pferderücken hinweg an. Vorsichtig, als wappnete sie sich dafür, dass ihr die Antwort nicht gefiele, fragte sie: »Wo willst du dich denn einschreiben?«
    Stella antwortete ebenso vorsichtig: »An der West Texas A&M University.«
    Sadies Augen über Maribells Rücken lächelten. »In Amarillo?«
    »Wenn das für dich okay ist?«
    »Ich fände das super. Dann kannst du hier bei mir wohnen.«
    Stella schüttelte den Kopf. Sie wollte auf keinen Fall das fünfte Rad am Wagen sein. »Ich dachte, ich suche mir in der Stadt eine Wohnung.« Und ein Auto. Der Chrysler PT Cruiser würde die Fahrt von Florida bis zum Texas Panhandle niemals überstehen. Sie würde ihn verkaufen müssen.
    »Vince’ Wohnung steht leer, und sein Mietvertrag läuft erst in drei Monaten aus.«
    Das Apartment, in dem sie Beau ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte? »Nein danke.«
    »Verstehe.« Sadie räusperte sich. »Ich helfe dir, was Schönes zu finden.«
    Tesora stupste mit ihrer unglaublich weichen Nase gegen Stellas Handfläche. »Aber zuerst muss ich nach Miami fliegen.«
    Sadie runzelte die Stirn. »Ich dachte, du hast Angst vorm Fliegen.«
    Ach, stimmte ja. Sie hatte deshalb geflunkert. Eine Flunkerei, die ihr Leben verändert und mit der sie sich ein gebrochenes Herz eingehandelt hatte. Sie schwor sich insgeheim, nie mehr zu lügen.
    Sie senkte den Blick und kraulte dem Fohlen die Stirn. Zumindest nicht mehr so oft.
    »Wenn ich dich wiedersehe, bist du bestimmt zum Surfer mutiert.« Beau ließ das Lenkrad des gemieteten BMW los und machte mit der Hand das Shaka-Zeichen.
    »Wahrscheinlich«, stimmte Blake zu. »Mit ’nem langen Pferdeschwanz und Zinkoxid auf der Nase.« Er kramte ein paar Orangen aus einer Obsttüte, die sie erstanden hatten, nachdem sie am Morgen vom Flughafen losgefahren waren. »Und sag ständig ›Dude‹ wie Trevor Mattis. Hast du Trevor mal kennengelernt?«
    Beau sah durch seine Sonnenbrille zu seinem Bruder und der Meereskulisse hinter ihm, während er über den Pacific Coast Highway nach Malibu fuhr. »Nein.«
    »Er war ein Surfer. Ein echt guter Froschmann vom Team One, Alpha Platoon. Relaxed. Unter Druck supercool. Genau der Typ, den man sich im Kommunikationszentrum wünscht.«
    Beau konzentrierte sich wieder auf die Straße und schwieg. Sollte Blake nur reden, wenn ihm danach war. Er hatte fast eine Woche gebraucht, um ihn so weit zu bringen.
    »Hat auf der Gitarre alles von Nirvana bis Neil Diamond geklimpert.« Blake hielt inne und schälte eine Orange. »Bis ein mit Sprengstoff beladener Toyota in Al Musayyib seinen HMMWV rammte und ihn tötete. Ein Fallschirmjäger und John Kramer von Delta kamen auch um. Zusammen mit siebenundzwanzig Zivilisten auf dem Weg zu ihrer alljährlichen

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