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Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Küssen ist die beste Medizin (German Edition)

Titel: Küssen ist die beste Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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seither nahe, zumal sie im selben Fachgebiet arbeiteten.
    „Du hältst dich auf Trab“, sagte Simon.
    „Wie immer.“ Es entstand eine Pause und Simon konnte Stimmen im Hintergrund hören. „Tut mir leid, Simon. Ich hatte angerufen, um Neuigkeiten mit dir auszutauschen, aber jetzt werde ich zu einer Notoperation gerufen. Wir holen das bald nach.“
    Damit legte Alistair auf. Seufzend steckte Simon das Telefon wieder in seinen Kittel. Besser als jeder andere wusste er, wie schwierig es war, bei ihrer Arbeit Freundschaften aufrechtzuerhalten.
    „Dr. Bradley?“
    Er hob den Kopf und sah eine Krankenschwester in der Tür stehen. Sie war jung und immer gut aufgelegt. Sicherlich wussten die Patienten das zu schätzen, ihm persönlich ging es jedoch auf die Nerven. Er warf einen Blick auf ihr Namensschild.
    „Ja, Nora?“
    Sie lächelte. „Kalinda ruht sich gerade aus. Die ganze Zeit redet sie von diesem Pudel, der sie besucht hat. Tolle Idee, einen Therapiehund für sie zu besorgen. Vor allem einen, der so klein ist. Ich schätze, das ist der Grund, weshalb Sie der Experte sind.“
    „Ich habe noch nie einen Therapiehund eingesetzt. Es war ein Experiment. Manchmal habe ich einfach Glück.“
    Sie hatte blonde Haare und verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, als er das sagte. In ihren blauen Augen lagen Humor und Interesse. Sie war hübsch und reizvoll.
    „Und das rettet den Tag“, sagte sie. „Wie gefällt es Ihnen in Fool’s Gold?“
    „Es scheint ein netter Ort zu sein.“
    „Wir halten uns hier für einen freundlichen Schlag. Kann ich das beweisen, indem ich Sie zum Abendessen einlade? Das Essen im Restaurant muss Ihnen doch langweilig sein. Ich habe ein Brathuhn-Rezept von meiner Großmutter, und meine Beerentorte ist auch nicht schlecht.“
    Langfristige Beziehungen kamen für Simon nicht infrage. Das lag nicht nur daran, dass er von einem Ort zum anderen zog, er sah einfach nicht, was das bringen sollte. Er gehörte nicht zu den Männern, die auf „Für immer“ standen. Dennoch schaute er hin, wenn eine Frau durchblicken ließ, dass sie sich von ihm angezogen fühlte.
    Gesellschaft beim Essen und hin und wieder auch im Bett war alles, was er wollte. Alles, was er brauchte. Unter anderen Umständen hätte er Noras Einladung angenommen. Aber das ging nicht.
    Trotz ihres netten Lächelns und der Andeutung, dass mehr auf der Speisekarte stand als das Dinner, konnte er nicht Ja sagen. Wenn er sie anschaute, sah er bloß eine Frau, die nicht Montana war. Kurze Haare anstatt lange. Blaue Augen anstelle von braunen. Bis heute waren Frauen für ihn austauschbar gewesen. Vielleicht mochte er die eine lieber als die andere, aber der Unterschied war nie messbar oder von Bedeutung.
    „Ich danke Ihnen. Aber ich muss leider ablehnen.“
    Sie hob die Augenbrauen. „Wirklich?“ Sie zögerte eine Sekunde. „Sind Sie sicher?“
    Simon stand auf. „Sehr sicher.“
    Vielleicht sollte er noch mehr dazu sagen. Irgendeine Erklärung anbieten. Aber was gab es da zu sagen? Dass er von einer anderen Frau besessen war? Einer Frau, die er kaum kannte?
    Er trat auf den Flur und sah zu seiner Erleichterung Kalindas Mutter auf sich zukommen.
    „Sie schläft jetzt“, sagte Fay. „Sie ist viel ruhiger geworden. Das ist doch gut, nicht wahr?“
    „Sie heilt.“ Simon hoffte, Fay würde nicht auffallen, dass er die Frage damit nicht beantwortete. In diesem Stadium ihres Genesungsprozesses war es gut, wenn Kalinda überhaupt am Leben blieb. Alles andere war verhandelbar. Ohne jede Ankündigung, ohne Warnung könnte Kalinda wieder umkippen. Das war die Hölle seiner Arbeit. Nie konnte man sicher sein. Alistair sagte immer, dass sie taten, was sie konnten, und das würde reichen. Simon sah das anders.
    „Dieser kleine Hund hat geholfen“, fuhr Fay fort. „Cece. Montana hat gesagt, sie würde sie wieder herbringen, wann immer wir wollten. Ist es in Ordnung, wenn ich sie anrufe?“
    Es kam selten vor, dass Simon sich entscheiden musste zwischen dem, was er wollte, und dem, was ein Patient brauchte. Aber eigentlich gab es da keine Wahl. Kalinda hatte Priorität. „Natürlich“, sagte er mit einer Gelassenheit, die er nicht empfand. „Solange Ihre Tochter sich wacker hält, darf der Hund sie besuchen. Wir werden tun, was wir können, um ihr zu helfen.“
    Fay drückte ihm den Arm. „Danke“, hauchte sie. „Ich rufe Montana sofort an.“
    Er sah ihr nach, wie sie davoneilte und auch schon ihr Handy aus der Jeanstasche

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