Küssen ist die beste Medizin (German Edition)
Schwester.
„Mit wem denn sonst?“
„Mit ihm. Nach allem, was du erzählt hast, ist Simon nicht daran interessiert, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Weshalb also sollte er dich zu einer solchen Veranstaltung mitnehmen, wo es jedem auffallen wird? Vielleicht geht es ihm mehr darum, dich zu schützen, als dich zu übergehen.“
„Das kannst du nicht wissen“, zischte Montana verärgert, weil Nevada sich nicht auf ihre Seite stellte.
„Und du kannst nicht wissen, ob du recht hast. Nicht, bis du ihn gefragt hast.“ Ihre Schwester holte Luft. „Du neigst dazu, dir selbst Vorwürfe zu machen, wenn etwas schiefläuft.“
„Diesmal mache ich Simon Vorwürfe.“
„Das glaube ich nicht. So, wie du die Beziehung beschreibst, dreht sich alles darum, dass du etwas vorausgesetzt und dich geirrt hast. Was ist, wenn du dich nicht irrst? Was, wenn er kein Idiot ist, sondern nur versucht, nett zu sein? Es ist nichts falsch daran sich zu wünschen, mit jemandem zusammen zu sein. Es ist nichts falsch daran zu glauben, dass die normalen Regeln von Liebe oder Zuneigung oder was auch immer gelten.“
„Ich hasse es, wenn du so vernünftig bist“, grummelte Montana, während sie bereits darüber nachdachte, ob Nevada vielleicht recht haben könnte.
„Ich sage nur, sprich mit ihm. Finde heraus, warum er dich nicht eingeladen hat, ihn zu begleiten. Wenn er sagt, dass ihm nichts an dir liegt oder er sich nie und nimmer mit dir in der Öffentlichkeit zeigen wollte, dann tritt ihm in die Eier und verschwinde.“
„Er hat sich schon vorher mit mir in der Öffentlichkeit gezeigt.“
„Frag ihn.“
„Also gut.“
Nevada kraulte die Hündchen, die sie in den Armen hielt. „Du weißt aber schon, dass du dabei bist, dich in ihn zu verlieben? Das ist das eigentliche Problem.“
Worte, die Montana auf gar keinen Fall hören wollte. „Noch bin ich nicht in ihn verliebt.“
Ihre eineiige Drillingsschwester jedoch schüttelte den Kopf. „Doch, Montana. Das bist du.“
15. KAPITEL
D as ist doof!“ Daniel hatte die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte Montana böse an. „Ich will nicht hier sein. Ich will mit meinen Freunden draußen spielen.“
Montana legte das Buch, das sie gehalten hatte, aus der Hand und erwiderte den Blick genauso böse.
„Wow. Was für eine Neuigkeit. Dasselbe hast du letzte Woche und vorletzte Woche und die davor und davor auch gesagt. Wenn du wirklich die Nase voll davon hast, warum kommst du eigentlich immer wieder? Schließlich geht es doch nur ums Lesen. Du musst ja nicht auf die Highschool gehen, wo du vielleicht Football spielen kannst. Du könntest auch die Schule abbrechen und dir einen Job suchen. Oh, warte! Man muss lesen können, um einen Job zu finden.“
Sie bückte sich, um Buddy zu kraulen, der zu ihr herübergekommen war, um nach ihr zu schauen.
„Ich bin Leute so leid, die sich nicht einmal anstrengen und sich später beschweren, weil alles so schwer ist. Bist du überhaupt einmal auf den Gedanken gekommen, dass unser Buddy hier viel lieber draußen mit seinen Freunden spielen würde? Aber das macht er nicht. Er ist hier, um zu helfen, denn so ist er einfach. Und ich bin auch hier. Weißt du das zu schätzen? Sagst du uns einmal danke? Natürlich nicht. Weil das Lesen so anstrengend ist. Weißt du was? Manchmal ist das Leben anstrengend. Man muss erst mal lernen, einen Basketball in den Korb zu werfen, bevor man in dem Sport gut sein kann. Am Anfang schafft man es nicht sehr oft oder auch gar nicht. Aber eines Tages gelingt es, und dann wird es leichter. Aber nur, weil du daran gearbeitet hast.“
Sie nahm das Buch wieder in die Hand. „Jetzt sag ich dir was, Daniel. Ich werde nicht aufgeben, und Buddy wird nicht aufgeben, und auch du wirst unter keinen Umständen aufgeben.“
Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, schaute der Junge sie mit großen Augen an. Er wirkte zwar etwas nervös, aber Danielstürzte nicht davon und rief auch nicht um Hilfe, was Montana als gutes Zeichen wertete.
Sie seufzte. „Tut mir leid. Ich bin nur so streng, weil Lesen so ungemein wichtig ist. Deshalb haben wir auch dieses Programm. Ein Freund von mir wurde ganz schlimm verbrannt, als er ungefähr in deinem Alter war. Danach musste er fast fünf Jahre im Krankenhaus bleiben und sich total anstrengen, damit es ihm wieder besserging. Heute ist er ein brillanter Arzt, und er rettet Menschen das Leben. Mein Neffe hatte einen Autounfall, bei dem er mehrere Schnittwunden im
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