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Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)

Titel: Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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seine begannen. Er stöhnte tief, als er sich in ihr versenkte. Seine Muskeln zogen sich zusammen, und er flüsterte ein letztes Mal ihren Namen.
    Als es vorbei war, tat ihr alles weh. Nick legte die Stirn an
die Tür hinter ihr, bis seine Atmung sich verlangsamte, und er rückte so weit von ihr ab, dass er ihr gerade noch ins Gesicht sehen konnte. Er war immer noch tief in ihr. Behutsam ließ er seinen Penis aus ihr herausgleiten, und sie setzte die Füße wieder auf den Boden. Ihr Kleid umspielte ihre Hüften und Schenkel. Seine grauen Augen sahen in ihre, doch er sagte kein Wort. Nach einem weiteren Moment, in dem sein Blick immer reservierter wurde, griff er nach seiner Hose und zog sie sich über die Hüften.
    »Sagst du gar nichts?«
    Er sah sie kurz an und richtete den Blick wieder auf seine Hose. »Du gehörst doch nicht etwa zu den Frauen, die hinterher reden wollen?«
    Etwas Wunderbares und zugleich Schreckliches war gerade passiert. Sie war nicht ganz sicher, was. Etwas, das mehr war als nur Sex. Sie hatte ihr Quantum an Höhepunkten gehabt, auch ein paar wirklich gute, aber was sie gerade erlebt hatte, war mehr als nur ein Orgasmus. Mehr als krachende Wellen und bebende Erde. Nick Allegrezza hatte sie an einen Ort geführt, an dem sie noch nie gewesen war, und am liebsten hätte sie sich hingesetzt und geweint. Ein Schluchzer stieg in ihr auf, und sie presste die Finger an ihre Lippen. Sie wollte nicht weinen. Er sollte sie nicht weinen sehen.
    Nick warf ihr einen prüfenden Blick zu, während er sich sein Hemd in die Hose stopfte. »Weinst du etwa?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Und ob.« Er fädelte die Arme durch die Hosenträger und zog sie schnappend hoch.
    »Gar nicht.« Er hatte ihr gerade die intensivste Lust ihres Lebens geschenkt, und jetzt zog er sich seelenruhig an, als würde ihm das ständig passieren. Vielleicht war es auch so. Sie
hätte am liebsten geschrien, die Faust geballt und ihn geschlagen. Sie hatte geglaubt, zwischen ihnen wäre etwas Besonderes gewesen, aber anscheinend war das ein Irrtum. Sie fühlte sich schutzlos und ausgeliefert, und ihr Körper schmerzte noch von seinen Berührungen. Wenn er jetzt eine fiese Bemerkung machte, fürchtete sie, innerlich zu zerbrechen. »Mach das nicht mit mir, Nick.«
    »Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen«, meinte er und las seine Jacke vom Boden auf. »Sag mir, dass du irgendwie verhütest.«
    Das Blut wich aus ihrem Gesicht, und sie schüttelte den Kopf. Sie überlegte, wann ihre letzte Periode war, und beruhigte sich ein wenig. »Es ist der falsche Zeitpunkt, um schwanger zu werden.«
    »Schätzchen, ich bin katholisch, und von uns sind schon viele zum falschen Zeitpunkt gezeugt worden.« Er schlüpfte in seine Jacke und rückte den Kragen zurecht. »Ich hab seit zehn Jahren kein Kondom mehr vergessen. Und du?«
    »Ähm …« Sie war eine Frau der Neunziger. Selbst verantwortlich für ihr Leben und ihren Körper. Doch aus irgendeinem Grund konnte sie nicht mit Nick darüber sprechen, ohne verlegen zu werden. »Ja.«
    »Was genau soll ›Ähm … ja‹ heißen?«
    »Du bist der Erste seit Langem, und davor war ich vorsichtig.«
    Er sah sie forschend an. »Okay«, murmelte er dann und warf ihr Slip und Strumpfhose zu. »Wo ist dein Mantel?«
    Plötzlich war sie schüchtern und verlegen und drückte sich die Sachen an die Brust. Eine seltsam verzögerte Reaktion, wenn man berücksichtigte, was sie noch vor Kurzem in der Hand gehalten hatte. »Am Garderobenständer an der Eingangstür. Warum?«
    »Ich bring dich nach Hause.«
    Noch nie hatte der Satz so gut geklungen.
    »Zieh dich an, bevor noch ein Zimmermädchen auf die Idee kommt, Handtücher zu brauchen oder so.« Er fixierte sie mit seinem undurchdringlichen Blick, während er seine Manschetten zurechtzupfte. »Bin gleich wieder da«, versprach er und öffnete vorsichtig die Tür. »Rühr dich nicht vom Fleck.«
    Als sie allein war, sah sich Delaney in der Kammer um. Sie entdeckte ihre Handtasche an ihrem linken Fuß, einen der Samtpumps unter einer Trittleiter und den anderen in einem leeren Eimer. Da Nick sie jetzt nicht mehr ablenken konnte, überfielen sie alle möglichen Überlegungen und Selbstvorwürfe. Sie konnte nicht fassen, was sie getan hatte. Sie hatte gerade ungeschützten Sex mit Nick Allegrezza in einer Abstellkammer im Lake Shore Hotel gehabt. Er hatte sie mit nicht mehr als nur einem Kuss dazu gebracht, jede

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