Küssen will gelernt sein: Roman (German Edition)
wahre Glück gefunden, und ich freue mich für ihn.« Er griff nach seinem Glas. »Auf Louie und Lisa Allegrezza. Ongi-etorri , Lisa. Willkommen.«
»Auf Louie und Lisa!« Delaney stieß mit den anderen Gästen an. Verstohlen schaute sie auf und sah, wie Nick den Kopf in den Nacken legte und sein Weinglas leerte. Dann setzte er sich wieder, locker und entspannt, die Hände in die Taschen seiner Anzughose gesteckt. Er presste sein Bein der Länge nach an ihres, als wäre es so unbewusst wie Luft zu holen. Sie wusste es besser.
»Ongi-etorri« , wiederholte Josu und stieß einen baskischen Schrei aus, der wie spöttisches Gelächter begann und sich schnell zu einer Mischung zwischen dem »Uuh« eines heulenden Wolfs und dem ausatmenden »Aah« eines schreienden Esels verwandelte. Die anderen Männer stimmten ein, und der Schrei hallte im Saal wider. Während ein Angehöriger den anderen zu übertreffen versuchte, beugte sich Nick zu Delaney und schnappte sich ihr Glas. Er schenkte ihr und sich mit der typischen Nick-Methode nach: ohne vorher zu fragen. Einen kurzen Augenblick hüllte er sie in den Duft seiner Haut und seines Aftershaves. Ihr Herz schlug schneller, und ihr wurde leicht schummerig, als sie seinen Geruch einatmete. Dann war er wieder weg, und sie konnte sich fast wieder entspannen.
Jetzt klopfte Lisas Vater mit dem Löffel an sein Glas, und im
Raum wurde es still. »Heute hat mein kleines Mädchen ...«, fing er an, und Delaney schob ihren Teller weg und verschränkte die Arme auf dem Tisch. Wenn sie sich auf Mr Collins konzentrierte, konnte sie Nick fast völlig ignorieren. Wenn sie sich auf Mr Collins’ Haar konzentrierte, das viel weißer war als in ihrer Erinnerung, und an seine …
Nick strich leicht über ihren Oberschenkel, und sie erstarrte. Durch den hauchfeinen Nylonstoff streichelten seine Fingerspitzen sie vom Knie bis zum Kleidersaum. Leider war es ein kurzes Kleid.
Delaney packte ihn am Handgelenk und hinderte ihn daran, seine Hand zwischen ihre Schenkel zu schieben. Sie sah ihn warnend an, doch er erwiderte ihren Blick nicht. Er konzentrierte sich voll auf Lisas Vater.
»… auf meine Tochter und meinen Schwiegersohn, Louie«, schloss Mr Collins.
Nick erhob mit der freien Hand sein Weinglas und prostete dem Paar zu. Während er zwei große Schlucke trank, liebkoste er mit dem Daumen Delaneys Bein. Seine Finger streichelten über das glatte Nylon vor und zurück. Sie konnte beim besten Willen nicht ignorieren, dass seine Berührungen sie erregten, und presste die Beine zusammen. »Willst du nicht auf das glückliche Paar trinken?«, fragte er.
So behutsam wie möglich schob sie seine Hand weg, doch sein Griff verstärkte sich. Sie schob ein bisschen vehementer und stieß versehentlich Nicks Tante an.
»Was ist los?«, fragte Narcisa. »Warum winden Sie sich so?«
Weil Ihr wüster Neffe meinen Schenkel betatscht . »Nur so.«
Nick beugte sich zu ihr und flüsterte: »Sitz still, sonst denken die Leute noch, ich begrapsche dich unterm Tisch.«
»Tust du ja auch!«
»Ich weiß.« Er lächelte unschuldig und wandte sich seinem Onkel zu. »Josu, wie viele Schafe hast du dieses Jahr?«
»Zwanzigtausend. Hast du Lust, mal wieder für mich zu arbeiten, wie damals als Junge?«
»Zum Henker, nein.« Er warf ihr einen frechen Blick aus den Augenwinkeln zu und lachte in sich hinein. »Ich hab auch so alle Hände voll zu tun.« Seine heiße Handfläche wärmte durch die Strumpfhose ihre Haut, und Delaney saß ganz still und versuchte, so zu wirken, als strömte die Hitze von Nicks Hand nicht durch ihren ganzen Körper. Sie schoss über ihre Brust und ihre Schenkel, kribbelte auf ihren Brüsten und konzentrierte ihr Verlangen zwischen ihren Beinen. Sie packte sein Handgelenk fester, doch sie war sich nicht mehr sicher, ob sie verhindern wollte, dass seine Hand weiter an ihrem Bein hinaufwanderte oder dass er sie wegnahm.
»Nick!«
Er beugte den Kopf zu ihr. »Ja?«
»Lass mich los.« Sie setzte ein falsches Lächeln auf, als würden Nick und sie angeregt plaudern, und ließ den Blick über die Gäste schweifen. »Jemand könnte was mitkriegen.«
»Die Tischdecke ist zu lang. Hab ich überprüft.«
»Wie bin ich überhaupt auf dem Platz neben dir gelandet?«
Er griff nach seinem Weinglas und murmelte: »Ich hab dein Namenskärtchen mit dem meiner Tante Angeles vertauscht. Das ist die bissig aussehende Dame, die da drüben sitzt und ihre Handtasche umklammert, als wollte man sie
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